Dessau-Roßlau: 60 Plus - ein wichtiges Potential am Arbeitsmarkt

Im Zuge des demografischen Wandels und der veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Rentenbezug in den letzten Jahren wird der Anteil älterer Beschäftigter weiter zunehmen.

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 139

„Für gewöhnlich sinkt im September die Arbeitslosigkeit, so auch in diesem Jahr. Besonders trifft das auf jüngere Menschen zu, für die das Schul- und Berufsausbildungsjahr begonnen hat und die nach der Ausbildung ins Berufsleben gestartet sind. Insgesamt liegt die Arbeitslosigkeit allerdings noch über dem Vorjahreswert. Die Unternehmen haben nach der Sommerpause wieder mehr Beschäftigte eingestellt. Das zeigt sich in den Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit. Die demografische Komponente und der enorme Bedarf an Arbeitskräften führen dazu, dass viele Unternehmen ihre Beschäftigten halten. Angesichts der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung kommt der Beschäftigung Älterer eine entscheidende Rolle zu. Im Zuge des demografischen Wandels und der veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Rentenbezug in den letzten Jahren wird der Anteil älterer Beschäftigter weiter zunehmen. Ihr beruflicher Erfahrungsschatz ist aufgrund des Bedarfs an gut qualifizierten Fachkräften und des demografischen Wandels von unschätzbarem Wert. In Dessau-Roßlau ist jeder 10. Beschäftigte über 60 Jahre alt. Vor 10 Jahren lag der Anteil noch bei 6,1 Prozent“, erklärt Olaf Ruch, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost.
 


Arbeitslosigkeit


Im September waren 3.248 Frauen und Männer arbeitslos. In der Betrachtung zum Vormonat sank die Anzahl um 121 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 174 Frauen und Männer gestiegen.
Die Arbeitslosenquote lag bei 8,6 Prozent, 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Damit ist die Arbeitslosenquote in Dessau-Roßlau 1,2 Prozentpunkte über Wert des Agenturbezirkes Sachsen-Anhalt Ost.

 

Unterbeschäftigung


Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im September bei 4.586. Das waren 269 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigtenquote lag bei 11,8 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit gesetzlich nicht arbeitslos sind.
 


Einstellungen und Entlassungen
 

Im September wurden 183 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 8 mehr als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 181 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 15 mehr als im August.
 


Stellenmeldungen


Die Zahl der Stellenmeldungen sank im September im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service 143 neue Stellen. Das verarbeitende Ge-werbe, die Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) und die öffentliche Verwaltung haben im September die meisten Stellen gemeldet.
 


Bürgergeldbezieher im Landkreis Dessau-Roßlau


Die Stadt Dessau-Roßlau hat im vergangenen Monat einen Rückgang an Leistungsempfängerzahlen zu verzeichnen. So gab es im September 5.278 Bezieher von Bürgergeld. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) sank ebenfalls. Aktuell werden 4.122 Bedarfsgemeinschaften betreut. Im August waren es 102 Bedarfsgemeinschaften mehr.
 


Fördermöglichkeiten der Bundesagentur für Arbeit (BA)
 

Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bringen oft besondere fachliche und soziale Kompetenzen mit, die sie gewinnbringend in einer beruflichen Tätigkeit einsetzen können. Ihre Erfahrungen sind wichtig und wertvoll. Bestehende Defizite, wegen beispielsweise auftretenden gesundheitlichen Problemen oder anderen integrationshemmenden Einschränkungen können durch einen Eingliederungszuschuss ausgeglichen werden. Für den Personenkreis der über 50-jährigen kann eine Förderung von bis zu drei Jahren erfolgen, wenn diese noch bis Ende dieses Jahrs eingestellt und die Förderung spätestens bis zum 31.12.2023 begonnen hat. Daneben steht der Arbeitgeber-Service gerne mit Informationen zur alters- und gesundheitsgerechten Arbeitsplatzgestaltung beratend zur Seite.