Anhalt-Bitterfeld: Arbeitsmarkt weiter stabil - weniger Arbeitslose und hoher Stellenbestand

Die gute Wetterlage stabilisierte die Beschäftigung in Außenberufen.

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 152

„Die Arbeitslosigkeit in Anhalt-Bitterfeld geht im Oktober zurück. Einfluss darauf hatte der Ausbildungs- und Studienbeginn der Jugendlichen. Die gute Wetterlage stabilisierte die Beschäftigung in Außenberufen. Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum vorigen Jahr ist vorrangig auf die ukrainischen geflüchteten Arbeitslosen zurückzuführen. Über 40 Prozent der Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos, die ein Jahr und länger keiner Beschäftigung nachgehen. Wir stellen aber auch fest, dass die Stellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahr weiter rückläufig sind. Die Unternehmen halten zwar ihre Beschäftigten, sind aber bei Neueinstellungen vorsichtiger“, erklärt Olaf Ruch, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost.

Arbeitslosigkeit

Im Oktober waren 5.602 Frauen und Männer arbeitslos. In der Betrachtung zum Vormonat sank die Anzahl um 156 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 315 Frauen und Männer gestiegen.
Die Arbeitslosenquote lag bei 7,4 Prozent, 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Damit ist die Arbeitslosenquote in Anhalt-Bitterfeld 0,1 Prozentpunkte über dem Wert des Agenturbezirkes Sachsen-Anhalt Ost.
„Langzeitarbeitslosigkeit ist nicht ausweglos. Langzeitarbeitslose vereinen jedoch meist mehrere Hemmnisse, die den Weg in Beschäftigung erschweren können. Dazu gehören unter anderem das Lebensalter, die Schulbildung und eben die berufliche Qualifikation. So haben mehr als die Hälfte aller Langzeitarbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Dies zeigt mir, dass berufliche Qualifikation eine wichtige Basis für eine existenzsichernde Beschäftigung ist. So kann ich an dieser Stelle nur empfehlen, die Zeit der Arbeitslosigkeit dafür zu nutzen, sich beruflich weiterzubilden. Das Risiko ohne Berufsabschluss immer wieder oder auch dauerhaft arbeitslos zu sein, ist vergleichsweise sehr hoch. Das könnte sich durch die aktuell wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen, die sich auf dem Arbeitsmarkt auswirken können, noch verstärken. Zudem befinden sich Schlüsselbranchen wie das Verarbeitende Gewerbe im Umbruch zur Digitalisierung, in deren Folge Helfertätigkeiten beispielsweise in der Produktion vermehrt entfallen könnten. Wir als Arbeitsagentur unterstützen die berufliche Weiterbildung mit unterschiedlichen Förderangeboten, um im Idealfall einen Berufsabschluss nachzuholen. Hiervon profitieren auch Arbeitgeber, die Betroffenen eine berufliche Perspektive bieten können“, so Ruch.

Unterbeschäftigung

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Oktober bei 7.698. Das waren 326 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigtenquote lag bei 10,0 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit gesetzlich nicht arbeitslos sind.

Einstellungen und Entlassungen

Im Oktober wurden 353 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 18 mehr als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 298 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 27 weniger als im September.

Stellenmeldungen

Die Zahl der Stellenmeldungen stieg im Oktober im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service 196 neue Stellen. Das verarbeitende Gewerbe, die Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) und der Handel haben im Oktober die meisten Stellen gemeldet.

Bürgergeldbezieher im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat im vergangenen Monat einen Rückgang an Leistungsempfängerzahlen zu verzeichnen. So gab es im Oktober 8.607 Bezieher von Bürgergeld. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) sank ebenfalls. Aktuell werden 6.881 Bedarfsgemeinschaften betreut. Im September waren es 127 Bedarfsgemeinschaften mehr.