„Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf die üblichen saisonalen Effekte zurückzuführen. Dazu zählen die witterungsbedingten Freisetzungen auf dem Bau und auslaufende Verträge von Saisonkräften nach dem Weihnachtsgeschäft im Handel und im Gastgewerbe. Damit folgt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit dem üblichen Saisonmuster. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf die Übernahme der ukrainischen Menschen zurück-zuführen. Arbeitgeber sind weiter zurückhaltend mit neuen Stellenmeldungen. Das wirkt sich nunmehr auch auf den Bestand an Stellen aus, der im Vergleich der Vormonate zurückgeht“, erklärt Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost.
Arbeitslosigkeit
Im Januar waren 4.534 Frauen und Männer arbeitslos. In der Betrachtung zum Vormonat stieg die Anzahl um 333 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 237 Frauen und Männer gestiegen.
Die Arbeitslosenquote lag bei 7,2 Prozent, 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Wittenberg lag damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert des Agenturbezirkes Sachsen-Anhalt Ost.
Unterbeschäftigung
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Januar bei 5.392. Das waren 226 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigtenquote lag bei 8,5 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit gesetzlich nicht arbeitslos sind.
Einstellungen und Entlassungen
Im Januar wurden 465 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 70 mehr als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 172 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 17 weniger als im Dezember.
Stellenmeldungen
Die Zahl der Stellenmeldungen sank im Januar im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service 207 neue Stellen. Das verarbeitende Gewerbe, die Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) und der Handel haben im Januar die meisten Stellen gemeldet.
Jobcenter Landkreis Wittenberg
Das Jobcenter Landkreis Wittenberg hat im vergangenen Monat sinkende Leistungsempfängerzahlen zu verzeichnen. So gab es im Januar 5.799 Bezieher von Arbeitslosengeld II und 1.910 von Sozialgeld. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) sank. Aktuell werden 4.680 Bedarfsgemeinschaften betreut. Im Dezember waren es 51 Bedarfsgemeinschaften mehr.
Wittenberg: übliche Winterarbeitslosigkeit
Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf die üblichen saisonalen Effekte zurückzuführen.
31.01.2023 | Presseinfo Nr. 16