„Dank Bundesteilhabegesetz und vieler anderer Regelungen wird in Deutschland jede Menge dafür getan, dass Menschen mit Handicap ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind und möglichst selbstbestimmt leben können“, stellt Uwe Prochnow, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost anlässlich des Welttages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember fest.
In den letzten Jahren wurde viel in Barrierefreiheit investiert und immer mehr Einrichtungen – von der KiTa, über Schulen bis hin zu Behörden – sind mittlerweile „inklusiv“, das heißt sie nehmen Menschen mit Handicaps auf. „Aber von der Akzeptanz zur Inklusion ist es eben noch ein weiter Weg“, weiß Prochnow. Inklusion bedeutet schließlich, dass alle Menschen ganz selbstverständlich zusammenleben, lernen und arbeiten und Vielfalt als Bereicherung erlebt wird.
Barrieren in den Köpfen behindern oftmals noch
„Leider sehen immer noch viele zuerst das, was behinderte Menschen nicht können. Unsere Erfahrung ist, dass Menschen mit Handicap sehr motiviert sind und trotzdem scheuen sich noch viele Arbeitgeber, sie einzustellen und zahlen im Gegenzug die sogenannte Ausgleichsabgabe. Ein inklusiver Arbeitsmarkt stärkt nicht nur unsere Wirtschaft, sondern fördert auch die soziale Integration und das Miteinander in unserer Region. Wir setzen uns durch ein individuelles Beratungsangebot für Unternehmen, Arbeitslose und Beschäftigte dafür ein, dass alle Menschen unabhängig von ihren Hintergründen gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben", erklärt Prochnow.
Fast 3.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Schwerbehinderung
Schwerbehinderte Menschen arbeiten in allen Branchen. Ein Großteil der fast 3.000 beschäftigten schwerbehinderten Menschen arbeitet im Verarbeitenden Gewerbe, im Öffentlichen Dienst oder im Gesundheits- und Sozialwesen.
Fast 700 Schwerbehinderte suchen eine Beschäftigung
Im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost suchen aktuell fast 700 Schwerbehinderte eine Beschäftigung. Mehr als die Hälfte der arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen hat einen Berufs- oder Hochschulabschluss. Anteilig finden sich bei arbeitslosen schwerbehinderten Menschen mehr Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung als bei nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen.
„Gerade in Zeiten des demographischen Wandels sollten wir dieses Potential gut nutzen. Deshalb gewinnen Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung immer mehr an Bedeutung“, erklärt Prochnow.
Arbeitgeber, die diesen Schritt gemacht haben, bestätigen immer wieder: Die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung wirken sich positiv auf das Betriebsklima aus.
BA fördert berufliche Teilhabe
Das Spektrum der Förderinstrumente reicht von beruflicher Weiterbildung über die Beratung bei der Berufswahl bis hin zur Unterstützung bei der Ausbildungs- und Beschäftigungsaufnahme oder der Zahlung eines Eingliederungszuschusses.
Interessierte Arbeitgeber können sich zur Beratung gern an den Arbeitgeber-Service über die gebührenfreie Hotline 0 800 – 4 5555 20 anmelden.