Dessau-Roßlau: Arbeitslosigkeit und Nachfrage steigen an

Von Juni auf Juli ist die Arbeitslosigkeit gestiegen.

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 115

„Von Juni auf Juli ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Gründe dafür sind u. a., dass Befristungen zur Jahresmitte enden, junge Menschen ihre Ausbildungen abschließen und die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen während der Urlaubs- und Ferienzeit in der Regel etwas verhaltener ist. Grundsätzlich haben dennoch Jobsuchende nach wie vor gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote stagniert im Vorjahresmonat. Dennoch gibt es viel Bewegung am Arbeitsmarkt, mit durchaus positiven Entwicklungen: Beispielsweise haben in den vergangenen Wochen rund 240 Menschen eine Ausbildung oder Maßnahme begonnen und 192 Frauen und Männer konnten eine neue Arbeit finden. Das freut mich für jeden Einzelnen von ihnen und belegt, dass Unternehmen trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten auf Nachwuchs- und Fachkräfte setzen“, sagt Olaf Ruch, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost.

„Der Anteil junger Arbeitsloser im Alter von 15 bis 20 Jahren ist zum Vormonat um 38 Prozent angestiegen. Ich empfehle allen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer Alternative sind, Kontakt zur Berufsberatung aufzunehmen. Die Beraterinnen und Berater kennen die Unternehmen, die noch Ausbildungsplätze vergeben. Wer noch gar nicht weiß, in welche Richtung es gehen soll, erhält ebenso Unterstützung. Gemeinsam werden Stärken und Wünsche analysiert, um den passenden Ausbildungs- oder Studienberuf zu finden. Termine können einfach online über die Homepage der Arbeitsagentur gebucht werden“, ergänzt Olaf Ruch.

Arbeitslosigkeit

Im Juli waren 3.558 Frauen und Männer arbeitslos. In der Betrachtung zum Vormonat stieg die Anzahl um 112 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 316 Frauen und Männer gestiegen.
Die Arbeitslosenquote lag bei 9,3 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die Stadt Dessau-Roßlau lag damit 1,8 Prozentpunkte über dem aktuellen Wert des Agenturbezirkes Sachsen-Anhalt Ost.

Unterbeschäftigung

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Juli bei 4.663. Das waren 42 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigtenquote lag bei 11,8 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit gesetzlich nicht arbeitslos sind.

Einstellungen und Entlassungen

Im Juli wurden 243 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 98 mehr als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 192 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 29 mehr als im Juni.

Stellenmeldungen

Die Zahl der Stellenmeldungen stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service 193 neue Stellen. Die öffentliche Verwaltung, hier insbesondere das Gesundheits- und Sozialwesen, das verarbeitende Gewerbe und die Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) haben im Juli die meisten Stellen gemeldet. 

Jobcenter Dessau-Roßlau

Das Jobcenter Dessau-Roßlau hat im vergangenen Monat sinkende Leistungsempfängerzahlen zu verzeichnen. So gab es im Juli 5.379 Bezieher von Bürgergeld und 1.916 von Sozialgeld. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) ist ebenfalls zurückgegangen. Aktuell werden 4.173 Bedarfsgemeinschaften betreut. Im Juni waren es 48 Bedarfsgemeinschaften weniger.