Junge Pendler sind eher männlich und haben ihre Wunschausbildung in einer anderen Region gefunden. Eine nun veröffentlichte Statistik der Arbeitsagentur verrät Details.
Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und viele junge Menschen verlassen täglich ihre Region, um zu ihrem Ausbildungsplatz oder zur Berufsschule zu gelangen.
Innerhalb Sachsen-Anhalts unterscheidet sich das Pendlerverhalten von jungen Menschen regional zum Teil deutlich. So üben vor allem die drei Oberzentren Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau eine Sogwirkung auf Auszubildende aus. Magdeburg ist das beliebteste Pendler-Ziel in Sachen-Anhalt.
Drei vorrangige Gründe für das Pendlerverhalten von Auszubildenden benennt Isabelle Ziegler, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit-Sachsen Ost: „Der gewünschte Ausbildungsberuf wurde außerhalb der Heimatregion gefunden, der favorisierte Arbeitgeber befindet sich außerhalb der Region oder der Standort der Berufsschule liegt am Ausbildungsort.“
Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gibt es mehr Auspendler als Einpendler. Mehr als 970 pendeln täglich zu ihrem Ausbildungsplatz außerhalb des Landkreises. Das sind 155 oder 19 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Nach Anhalt-Bitterfeld pendeln mehr als 470 junge Menschen. Das sind 31 oder 6,1 Prozent weniger als vor fünf Jahren.
Auffällig ist, dass für den Wunschberuf oder -arbeitgeber mehr junge Männer täglich sich mit dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr auf dem Weg machen. Von den 971 Auspendler sind 589 männlich und 382 weiblich. Nicht anders sieht es bei den Einpendlern nach Anhalt-Bitterfeld aus, von 476 sind 314 männlich und 163 weiblich.
Drei Schwerpunktbranchen zeichnen sich bei den Auspendlern ab. Das sind das Verarbeitende Gewerbe, der Handel und die Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Im Verarbeitende Gewerbe kann man ein positives Pendlersaldo erkennen. In dieser Branche gibt es 169 Auspendler und 203 Einpendler.
„In Zeiten des Fachkräftemangels ist es nicht nötig seine Heimatregion täglich zu verlassen“,
weiß Ziegler, “Auch kleine, nicht namenhaften Ausbildungsbetriebe bieten gute Rahmenbedingungen für eine gelungene Ausbildung. Die Betreuung in den Unternehmen ist meist individueller. Der Fachkräftemangel in den regionalen Unternehmen garantiert auch Übernahmemöglichkeiten nach einer erfolgreichen Ausbildung.“
Erläuterungen:
Pendler werden nach Ein- und Auspendlern unterschieden:
Einpendler sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die nicht am Arbeitsort wohnen.
Auspendler sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die nicht am Wohnort arbeiten.