Anhalt-Bitterfeld: Arbeitsmarkt weiter stabil

Verhaltener Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat, keine Veränderung zum Vorjahr

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 157

„Die Arbeitslosigkeit in Anhalt-Bitterfeld geht im Oktober zurück. Einfluss darauf hatte der Ausbildungs- und Studienbeginn der Jugendlichen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es keine nennenswerte Veränderung. Über 40 Prozent der Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos, die ein Jahr und länger keiner Beschäftigung nachgehen. Wir stellen aber auch fest, dass die Stellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahr weiter rückläufig sind. Die Unternehmen halten zwar ihre Beschäftigten, sind aber bei Neueinstellungen vorsichtiger“, erklärt Olaf Ruch, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost.

Arbeitslosigkeit

Im Oktober waren 5.600 Frauen und Männer arbeitslos. In der Betrachtung zum Vormonat sank die Anzahl um 103 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um zwei Frauen und Männer gesunken.
Die Arbeitslosenquote lag bei 6,9 Prozent, 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Damit ist die Arbeitslosenquote in Anhalt-Bitterfeld 0,4 Prozentpunkte über dem Wert des Agenturbezirkes Sachsen-Anhalt Ost.

„Langzeitarbeitslosigkeit ist nicht ausweglos. Langzeitarbeitslose vereinen jedoch meist mehrere Hemmnisse, die den Weg in Beschäftigung erschweren können. Dazu gehören unter anderem das Lebensalter, die Schulbildung und eben die berufliche Qualifikation. So haben mehr als die Hälfte aller Langzeitarbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Dies zeigt mir, dass berufliche Qualifikation eine wichtige Basis für eine existenzsichernde Beschäftigung ist. So kann ich an dieser Stelle nur empfehlen, die Zeit der Arbeitslosigkeit dafür zu nutzen, sich beruflich weiterzubilden. Das Risiko ohne Berufsabschluss immer wieder oder auch dauerhaft arbeitslos zu sein, ist vergleichsweise sehr hoch. Das könnte sich durch die aktuell wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen, die sich auf dem Arbeitsmarkt auswirken können, noch verstärken. Zudem befinden sich Schlüsselbranchen wie das Verarbeitende Gewerbe im Umbruch zur Digitalisierung, in deren Folge Helfertätigkeiten beispielsweise in der Produktion vermehrt entfallen könnten. Wir als Arbeitsagentur unterstützen die berufliche Weiterbildung mit unterschiedlichen Förderangeboten, um im Idealfall einen Berufsabschluss nachzuholen. Hiervon profitieren auch Arbeitgeber, die Betroffenen eine berufliche Perspektive bieten können“, so Ruch.

Unterbeschäftigung

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Oktober bei 7.345. Das waren 355 weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigtenquote lag bei 8,9 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit gesetzlich nicht arbeitslos sind.

Einstellungen und Entlassungen

Im Oktober wurden 372 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 28 weniger als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 291 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren zwei weniger als im September.

Stellenmeldungen

Die Zahl der Stellenmeldungen sank im Oktober im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service 146 neue Stellen. Das verarbeitende Gewerbe, der Handel und die Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen haben im Oktober die meisten Stellen gemeldet.

Bürgergeldbezieher im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat im vergangenen Monat einen Rückgang an Leistungsempfängerzahlen zu verzeichnen. So gab es im Oktober 8.329 Bezieher von Bürgergeld. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) sank ebenfalls. Aktuell werden 6.624 Bedarfsgemeinschaften betreut. Im September waren es 148 Bedarfsgemeinschaften mehr.