„Unser heutiges Arbeitsleben ist von Veränderungen und ständigem Wandel geprägt. In der digitalisierten Welt nehmen die Helfertätigkeiten immer mehr ab. Benötigt werden hingegen gut ausgebildete Arbeitskräfte, die durch lebenslanges Lernen sich immer wieder an die neuen Herausforderungen des Arbeitsmarktes anpassen können“, erklärt eingangs Olaf Ruch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost.
Arbeitsmarktsituation junger Erwachsener zwischen 25 und unter 35 Jahre
Im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost gab es im Jahresdurchschnitt 2024 in den Altersgruppen 1.550 Arbeitslose, die über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen.
Das waren 63 Prozent aller Arbeitslosen in diesem Alter. Ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung ist eine Beschäftigungsaufnahme nur im Helferbereich möglich und das gestaltet sich zunehmend schwieriger. Über 450 Tage dauert es, bis ein junger Erwachsener ohne Berufsabschluss wieder eine Beschäftigung aufnimmt. Hingegen bei einem Facharbeiter in der gleichen Altersgruppe verkürzt sich die Dauer der Arbeitslosigkeit um fast 120 Tage.
Insgesamt suchten im Jahresdurchschnitt 2024 die Unternehmen 1.120 neue Mitarbeiter im Helferbereich. Das entspricht einem Anteil knapp 20 Prozent an allen Stellenmeldungen. Der überwiegende Anteil der Stellenmeldungen (80 Prozent) richtet sich an Fachkräfte.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Alter von 25 und unter 35 Jahre sowie deren Arbeitsentgelte
Im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost arbeiten 3.200 junge Erwachsene im Helferbereich und 12.200 Frauen und Männer als Fachkraft. Der Verdienst lag im Helferbereich bei 2.480 € (Medianwert) und als Fachkraft bei 2.960 € (Medianwert). Der Entgeltunterschied lag bei 480 € zwischen Tätigkeiten im Helferbereich und als Fachkraft.
Weiterbildung bringt weiter
Im vergangenen Jahr haben sich 77 junge Erwachsene aus dem Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost dazu entschlossene, an einer beruflichen Weiterbildung teilzunehmen, die mit einem Berufsabschluss endet.
„Unabhängig vom Alter unterstützen wir beim Erwerb eines Berufsabschlusses auch ungelernte oder wieder ungelernte Männer und Frauen, zu diesen gehört auch Herr Eduard Papushi“, ergänzt Ruch.
Eduard Papushi berichtet über seinen Werdegang nach und in Deutschland: „Ich folgte meiner Frau mit unseren beiden Kindern nach Deutschland. Sie war im August 2020 über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz als Krankenschwester von Albanien nach Dessau-Roßlau gekommen. Zunächst absolvierte ich erfolgreich Deutschkurse bis zum Niveau B2 und wollte dann in Arbeit vermittelt werden. Da mein Universitätsabschluss aus meiner Heimat zwar anerkannt, aber in Deutschland nicht verwertbar ist, bestand nur die Möglichkeit mich als Helfer am regionalen Arbeitsmarkt zu integrieren. Meine Vermittlerin von der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost warnte mich davor. Arbeitsverhältnisse im Helferbereich sind prekär und erhöhen das Risiko der der Altersarmut. Sie empfahl mir eine Weiterbildung im kaufmännischen Bereich. Diese fand ich 2023 bei der WBS TRAINING AG in Dessau-Roßlau, finanziert über die Arbeitsagentur. Mein sechsmonatiges Praktikum kann ich bei einem regionalen Unternehmen, der Sülzle
Stahlpartner GmbH absolvieren.“
Bildung.Digital.Mit Herz
„Weiterbildungen und Umschulungen mit Herz heißt für uns das Potenzial in jedem Menschen zu erkennen und zu fördern und jedem Menschen Kraft zur Erneuerung und Entfaltung zu geben. Als führender Bildungsdienstleister ist es die Mission der WBS TRAINING AG, Menschen auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Berufsleben zu begleiten und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, Menschen ohne Berufsabschluss oder mit einem nicht mehr verwertbaren Berufsabschluss die Möglichkeit zu bieten, ihre beruflichen Kompetenzen zu erweitern und sich neu zu orientieren. Mit maßgeschneiderten Qualifizierungsangeboten und individuellen Unterstützungsmaßnahmen bieten wir unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Chance, sich für den Arbeitsmarkt von morgen zu rüsten“ fasst Sabine Kaziur, Teamleiterin Dessau-Wittenberg-Bernburg der WBS TRAINING AG.
"Unsere langjährige Erfahrung und unser umfassendes Netzwerk an Partnern aus der Wirtschaft ermöglichen es uns, praxisnahe und zukunftsorientierte Bildungsangebote zu entwickeln. Wir setzen auf innovative Lernmethoden und digitale Technologien, um unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine flexible und zeitgemäße Weiterbildung zu ermöglichen“, ergänzt Kaziur.
„Die WBS TRAINING AG steht für Qualität und Erfolg in der Bildung. Mit unserem Engagement im Rahmen des Programms „Zukunftsstarter“ leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur Stärkung der individuellen Berufschancen. Wir sind stolz darauf, Teil dieser wichtigen Initiative zu sein und freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die Zukunft der Bildung zu gestalten“, so Kaziur abschließend.
Ein Lob für die hervorragende Zusammenarbeit mit der WBS TRAINING AG spricht Nadine Franke, Assistenz der Bereichsleitung der Sülzle Stahlpartner GmbH Dessau-Roßlau, aus: „Diese Zusammenarbeit ist von gemeinsamen Zielen geprägt, nämlich der bestmöglichen Ausbildung der Praktikanten und deren erfolgreicher Integration in den Arbeitsmarkt. Unsere Praktikanten profitieren von dieser positiven Zusammenarbeit enorm und können wertvolle praktische Erfahrungen sammeln, die ihre berufliche Entwicklung fördern. Wir freuen uns darauf, diese erfolgreiche Partnerschaft auch in Zukunft fortzusetzen.“
Bedeutung Berufsabschlüsse aus Sicht der Arbeitgeberlandschaft
„Ein Berufsabschluss aus Sicht der Arbeitgeberlandschaft ist von großer Bedeutung. Arbeitgeber schätzen Berufsabschlüsse, weil sie eine formale Bestätigung der Qualifikationen und Fähigkeiten eines Bewerbers darstellen. Dies erleichtert die Einschätzung der Eignung für bestimmte Positionen und reduziert das Risiko von Fehlbesetzungen“, ergänzt Franke.
Welchen Mehrwert hat eine Weiterbildung mit dem Ziel eines Berufsabschlusses?
Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist für ungelernte Arbeitskräfte doppelt so hoch wie für ausgebildete Fachkräfte. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung können sie länger und sicherer im Job verbleiben. Arbeitslose mit einer Berufsausbildung finden schneller wieder einen Job. Mit einer Ausbildung verbessern sich auch die Verdienst- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten im Betrieb wesentlich. Unternehmen möchten ihre gut ausgebildeten Fachkräfte halten und sind dort eher bereit, tiefer in die Tasche zu greifen und Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Für Arbeitslose ohne Berufsabschluss wird die gesamte Weiterbildung zu 100 Prozent gefördert. Unternehmen können für die Qualifizierung ihrer Beschäftigten ebenfalls einen Zuschuss bei den Agenturen für Arbeit beantragen.
„Die Unterstützung bei Weiterbildungen und die Deckung des Fachkräftebedarfs sind für uns schon immer zentrale Themen. Nur wer kontinuierlich lernt, bleibt mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten wettbewerbsfähig. Mit den gesetzlichen Fördermöglichkeiten helfen wir Menschen, berufliche Ziele zu definieren, klären die Rahmenbedingungen und begleiten sie auf dem Weg zu einem erfolgreichen Neustart“, sagt Ruch abschließend.
Weitere Informationen und Unterstützungsangebote unter:
https://www.arbeitsagentur.de/k/zukunftsstarter
https://www.weiterbildungsagentur-sachsen-anhalt.de/