Überblick
Im Dezember waren 16.325 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 180 Arbeitslose mehr als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr sind gegenwärtig 1.101 Frauen und Männer mehr arbeitslos gemeldet (+7,2 %). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, steigt leicht auf 7,6 Prozent.
„Die Konjunktur schwächelt, die Inflation ist zweistellig, parallel leiden Verbraucher und die Wirtschaft unter der Energiekrise. Doch der lokale Arbeitsmarkt bleibt stabil, zeigt noch keine großen Auswirkungen der Krise und wird voraussichtlich gut durch den Winter kommen. Der zu beobachtende Anstieg der Arbeitslosigkeit liegt im saisonal üblichen Rahmen.“, so Simone Meißner, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Süd.
Wir sind vorbereitet und können hilfe- und ratsuchende Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger in schwierigen Phasen jederzeit gut unterstützen“, so die Agenturchefin weiter. „Ob und wie der Arbeitsmarkt weiter von der nachlassenden Konjunktur getroffen wird, hängt davon ab, wie schnell sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen ändern. „Der Arbeitsmarkt ist ein nachlaufender Konjunkturindikator“, erklärt Meißner weiter.
Jugendliche
Der relative Anteil arbeitsloser Jugendlicher an allen Arbeitslosen bleibt mit 9,6 Prozent hoch, die spezifische Arbeitslosenquote der unter 25jährigen liegt mit 7,4 Prozent leicht unter dem Agenturdurchschnitt.
Vielen Jugendlichen fehlt durch die Coronajahre die Möglichkeit zur praktischen Orientierung für die Zeit nach der Schule. Die Berufsberatung bietet persönliche Gespräche für Jugendliche und Eltern an, man kann sich auch weiterhin telefonisch und per Videochat zu allen Fragen rund um den Berufseinstieg erkundigen.
Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt im Vorjahresvergleich
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen wird im Agenturbezirk mit 6.066 Personen beziffert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist allerdings ein deutlicher Rückgang im Agenturbezirk mit 10,8 Prozent zu verzeichnen.
Bestand an Stellenangeboten weiterhin auf hohem Niveau
Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters Halle (Saale) 757 neue Stellen. Aktuell sind der Agentur 3.309 Stellen zur Besetzung gemeldet.
Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) waren 118 Männer und Frauen mehr im Dezember arbeitslos als im Vormonat. Im Dezember waren somit 4.358 Frauen und Männer im Rechtskreis SGBIII arbeitslos gemeldet.
Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) ist die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember 2022 um 62 Personen angestiegen. Im Bereich des SGB II gab es im Dezember 11.967 Arbeitslose, 753 mehr als im Dezember des Vorjahres.
Regional bietet sich weiterhin ein differenziertes Bild
In der Stadt Halle waren im Dezember 10.315 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 5 mehr als vor einem Monat, von denen 7.885 (-22) die Grundsicherung bezogen. Der relative Anteil von SGB II Arbeitslosen der Stadt Halle hält sich auf einem hohen Niveau, aktuell 76,4%. Die Arbeitslosenquote der Stadt Halle liegt weiterhin mit 8,6 Prozent über dem Agenturdurchschnitt (7,6%).
Im Saalekreis sind derzeit 6.010 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Dies sind 175 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 392 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,3 Prozent weiterhin deutlich unter dem Agenturdurchschnitt. Der SGB II-Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen liegt bei 67,9% das entspricht 4.082 Personen (+84 Personen zum Vormonat).
Die Zahl der Arbeitslosen im Einzugsbereich der Geschäftsstelle Merseburg steigt im Dezember 2022 um 142 Personen bzw. +3,1 Prozent auf 4.718.
Fazit:
„Trotz der Rezessionsgefahr gehe ich nicht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit im Jahr 2023 stark ansteigen wird. Mit einem weitgehend stabilen Arbeitsmarkt in der Region und einer stabilen Beschäftigung wird die Fachkräftesicherung zunehmend zur Herausforderung für Unternehmen", so Meißner abschließend.