Arbeitslosigkeit im Jahr 2021 trotz Corona zu-rückgegangen –Demografie und Fachkräftebedarf bleiben zentrale Themen

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 5,7 Prozent, 0,4 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 5,3 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage ist trotz coronabedingter Einflüsse gestiegen, liegt aber unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 3.993 Stellen. Das sind 438 mehr als 2020 und 694 weniger als 2019.

Der Beginn des Jahres 2021 war noch spürbar von der Pandemie und den Maßnahmen zur Bekämpfung geprägt, bevor im Sommer eine Erholung einsetzte. . Neben der Infektionslage und den damit verbundenen Einschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeiten vieler Unternehmen in unserer Region, beeinträchtigten Lieferengpässe und die deutlich gestiegenen Energie-, Rohstoffpreise und Transportkosten den Geschäftserfolg vieler Harzer Unternehmen zusätzlich. Dennoch hielten sie, soweit wie möglich, an ihren Beschäftigten fest. Für nicht wenige Beschäftigte entwickelten sich aus pandemiebedingten „Übergangs- oder Alternativbeschäftigungen“ neue berufliche Perspektiven. Erfreulich war, dass im Harzkreis trotz Pandemie kein weiterer Beschäftigungsrückgang zu verzeichnen war. 71.761 Menschen waren im Juni 2021 sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 123 bzw. 0,2 Prozent mehr als 2020, aber 1.522 weniger als 2019.

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Auch wenn das Risiko, arbeitslos zu werden, 2021 durch die Kurzarbeit sank, das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist gestiegen. So hatten es vor allem Menschen ohne Berufsabschluss und Menschen, die länger keine Berufspraxis vorweisen können, schwerer und waren verstärkt arbeitslos. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also Personen, deren Arbeitslosigkeit bereits 12 Monate und länger andauert, stieg deutlich. Im Jahr 2021 waren 2.150 Personen langzeitarbeitslos, ein Anstieg um 459 Personen.

Inanspruchnahme von Kurzarbeit ist deutlich niedriger als 2020

Der Harzer Arbeitsmarkt wurde auch 2021 in erheblichem Umfang durch den Einsatz von Kurzarbeit gestützt, die Inanspruchnahme hat aber im Vergleich zum ersten Corona - Jahr deutlich abgenommen. Im Landkreis Harz waren das Verarbeitende Gewerbe (überwiegend die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie), das Gastgewerbe sowie der Handel besonders betroffen. Im Jahr 2021 lag der Höchststand im Monat März bei 9.884 Kurzarbeitern, blieb aber deutlich unter den absoluten Höchstwert von April 2020. Damals waren rund 12.400 Beschäftige von Kurzarbeit betroffen.

Ausblick

Für 2022 rechnet die Arbeitsagentur mit einer stagnierenden Beschäftigungsentwicklung um 0,1 Prozent auf rund 72.000 Beschäftigte im Landkreis Harz. Gleichzeitig erwarten die Arbeitsmarktexperten eine sinkende Arbeitslosigkeit: Der Rückgang soll bei 18 Prozent liegen und die Zahl auf 4.800 arbeitslose Menschen sinken.

Vor dem Hintergrund einer Verschärfung des Fachkräftebedarfs, indem in den kommenden zehn Jahren viele Beschäftigte in den Ruhestand gehen und auch die Zahl die Ausbildungsbewerber rückläufig sind, ist es dringend erforderlich, alternative Möglichkeiten innerhalb der Unternehmen zu finden. Innerbetriebliche Qualifizierungen und Bildung von Beschäftigungsketten, die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland oder das Heben von bislang ungenutzten Potentialen wie Geringqualifizierten, Menschen mit Behinderung oder Langzeitarbeitslosen könnten Maßnahmen sein, um diesem Bedarf zu begegnen. Daneben wird es 2022 weitere Herausforderungen geben: die schnelle Auszahlung von Kurzarbeitergeld und die gesetzlich vorgeschriebenen Abschlussprüfungen zu den bisher erfolgten Auszahlungen. Für die Arbeitsagentur selbst werden die neue Weiterbildungsagentur, um durch die Bündelung von Kompetenzen verschiedener Beratungsinstitutionen das Thema Qualifizierung von Beschäftigten für Arbeitgeber und Beschäftigte aus einer Hand anzubieten und die neue Struktur für 2023 mit der dazukommenden Arbeitsagentur Bernburg vorbereitet.

Regionale Arbeitsmarktentwicklung

Die einzelnen Regionen sind in der Regel recht unterschiedlich von starken wirtschaftlichen Auswirkungen betroffen und auch die anschließende Erholung variiert. Die regionalen Entwicklungen wirkten sich im Jahr 2021 wie folgt aus.

Jahresrückblick für die Region Halberstadt

Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 auf 2.146 Personen gesunken. Das waren 127 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde zwar in einzelnen Monaten erreicht, doch im Durchschnitt waren in der Region Halberstadt 68 Menschen mehr arbeitslos als 2019.

Das Jahr startete mit einer hohen Arbeitslosigkeit von knapp 2.530 Menschen. Der höchste Wert lag im Januar. Danach sank die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich bis zum niedrigsten Wert im November (1.795). Lediglich die Monate August und Dezember brachten übliche saisonale Effekte, die zum leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit führten.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 6,5 Prozent, 0,3 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 6,1 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 1.061 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das waren 135 Stellen mehr als 2020, jedoch 151 weniger als 2019.

Heike Schittko zieht für die Region ein Resümee: „Der Beginn des Jahres 2021 war noch spürbar von der Pandemie und den Maßnahmen zur Bekämpfung geprägt, bevor im Sommer eine Erholung einsetzte. Neben der Infektionslage und den damit verbundenen Einschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeiten vieler Unternehmen in unserer Region, beeinträchtigten Lieferengpässe und die deutlich gestiegenen Energie-, Rohstoffpreise und Transportkosten den Geschäftserfolg vieler Harzer Unternehmen zusätzlich. Dennoch hielten sie, soweit wie möglich, an ihren Beschäftigten fest. Für nicht wenige Beschäftigte entwickelten sich aus pandemiebedingten „Übergangs- oder Alternativbeschäftigungen“ neue berufliche Perspektiven. Die Arbeitslosigkeit in der Region war unverändert die höchste im gesamten Landkreis. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr fiel am geringsten aus.

Jahresrückblick für die Region Quedlinburg

Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 auf 2.045 Personen gesunken. Das waren 145 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde jedoch nur in den letzten beiden Monaten wieder erreicht: 94 Menschen waren mehr arbeitslos als 2019.

Das Jahr startete mit einer hohen Arbeitslosigkeit von knapp 2.418 Menschen. Der höchste Wert lag im Februar mit 2.453 arbeitslos gemeldeten Personen. Danach sank die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich bis zum niedrigsten Wert im November (1.704). Lediglich im Dezember erhöhte sich die Zahl saisonbedingt auf 1.799 Personen.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 6,2 Prozent, 0,4 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 5,8 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 1.036 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das waren 87 mehr als 2020, jedoch 120 weniger als 2019.

Heike Schittko zieht für die Region ein Resümee: „Der Beginn des Jahres 2021 war noch spürbar von der Pandemie und den Maßnahmen zur Bekämpfung geprägt, bevor im Sommer eine Erholung einsetzte. Neben der Infektionslage und den damit verbundenen Einschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeiten vieler Unternehmen in unserer Region, beeinträchtigten Lieferengpässe und die deutlich gestiegenen Energie-, Rohstoffpreise und Transportkosten den Geschäftserfolg vieler Harzer Unternehmen zusätzlich. Dennoch hielten sie, soweit wie möglich, an ihren Beschäftigten fest. Für nicht wenige Beschäftigte entwickelten sich aus pandemiebedingten „Übergangs- oder Alternativbeschäftigungen“ neue berufliche Perspektiven. Die Arbeitslosigkeit in der Region war unverändert geringer als in der Region Halberstadt, lag aber über den Arbeitslosenzahlen der Region Wernigerode. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr fiel am geringsten aus.

Jahresrückblick für die Region Wernigerode

Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 auf 1.811 Personen gesunken. Das waren 147 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde jedoch nur in den letzten beiden Monaten wieder erreicht: 194 Menschen waren mehr arbeitslos als 2019.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 4,6 Prozent, 0,3 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 4,0 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 1.695 Stellen. Das waren 205 mehr als 2020 und 433 weniger als 2019.

Heike Schittko zieht für die Region ein Resümee: „Der Beginn des Jahres 2021 war noch spürbar von der Pandemie und den Maßnahmen zur Bekämpfung geprägt, bevor im Sommer eine Erholung einsetzte. Neben der Infektionslage und den damit verbundenen Einschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeiten vieler Unternehmen in unserer Region, beeinträchtigten Lieferengpässe und die deutlich gestiegenen Energie-, Rohstoffpreise und Transportkosten den Geschäftserfolg vieler Harzer Unternehmen zusätzlich. Dennoch hielten sie, soweit wie möglich, an ihren Beschäftigten fest. Für nicht wenige Beschäftigte entwickelten sich aus pandemiebedingten „Übergangs- oder Alternativbeschäftigungen“ neue berufliche Perspektiven. Die Arbeitslosigkeit in der Region Wernigerode war unverändert die geringste im gesamten Landkreis. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr fiel am stärksten aus.