Fast 25.000 arbeiten wo anders

Einmal im Jahr erfolgt durch die Agentur für Arbeit Bernburg die Analyse der Pendlerverflechtungen.

28.02.2022 | Presseinfo Nr. 14

+++ 41.134 Pendler insgesamt +++ 25.621 Salzländer arbeiten außerhalb +++ 15.513 kommen aus der gesamten Republik zur Arbeit in den Landkreis+++

Einmal im Jahr erfolgt durch die Agentur für Arbeit Bernburg die Analyse der Pendlerverflechtungen.

Hier das Ergebnis:

„Insgesamt pendeln mehr als 25.600 Männer und Frauen aus dem Salzland, um außerhalb des Landkreises zu arbeiten. Gleichzeitig pendeln 15.500 Beschäftigte, die in einem anderen Kreis wohnen, zur Arbeit in die Region. Damit haben wir deutlich mehr Aus- als Einpendler. Mit Blick darauf, dass in den nächsten Jahren fast jeder dritte Beschäftigte in den Ruhestand gehen wird muss es uns gelingen, das Pendlersaldo zu minimieren und Beschäftigte hier in ihrer Region zu halten. Dabei geht es aber natürlich auch um die Attraktivität der Arbeitsplätze“, so Anja Huth, Chefin der Bernburger Arbeitsagentur und ergänzt: „Die gute Nachricht ist, dass wir schon eine positive Entwicklung bei der Zahl der Menschen sehen, die in den Salzlandkreis zum Arbeiten kommen.“

Einpendler/Auspendler/Pendlersaldo

Vor vierzehn Jahren sind mehr als 12.200 Männer und Frauen in die Region des jetzigen Salzlandkreises zur Arbeit gependelt. Zum Juni 2021 sind es mehr als 15.500 Pendler, das sind fast 370 Pendler mehr als ein Jahr zuvor.

25.621 Männer und Frauen pendelten Mitte 2021 außerhalb des Kreises zur Arbeit, das sind 705 Männer und Frauen mehr als ein Jahr zuvor.

Die Differenz zwischen den Einpendlern und Auspendlern ist das sogenannte Pendlersaldo. Mitte 2021 betrug die Differenz 10.108 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Im Vorjahresmonat waren es 341 weniger.

Der tägliche Weg zum Arbeitsplatz führt für viele Arbeitnehmer aus dem Salzland über die Kreisgrenzen hinaus. Gleichzeitig pendeln Beschäftigte aus benachbarten Landkreisen zu den Unternehmen rund um Bernburg, Aschersleben, Staßfurt und Schönebeck ein. Demnach ist die Zahl der Auspendler zum 30. Juni letzten Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 705 Männer und Frauen gestiegen. Zeitgleich nahm die Zahl der Einpendler um 367 Arbeitnehmer zu. Während im Juni 2020 genau 35 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten des Salzlandes über die Kreisgrenzen hinaus auspendeln, liegt die Auspendlerquote im letzten Jahr bei 35,8 Prozent. Auf Kreisebene standen den 25.621 Auspendlern 15.513 Einpendler gegenüber. Nur im Burgenlandkreis und im Harz fällt das negative Pendlersaldo noch höher aus. Ein positives Pendlersaldo haben im Land Sachsen-Anhalt nur die Städte Magdeburg, Halle und Dessau, hier pendeln mehr zum Job hin als auspendeln.

Insgesamt sind zum Stichtag im Kreis 62.014 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze besetzt gewesen – 70 oder minus 0,1 Prozent weniger, als ein Jahr zuvor. Jeder vierte Beschäftigte im Salzlandkreis ist ein Einpendler, genau 25 Prozent. Im Juni 2020 waren es 24,4 Prozent. 

Die Gründe für die hohe Auspendelbereitschaft sind nach Anja Huths Angaben unterschiedlich: „Hier spielen neben der Gewerbedichte auch das angebotene Berufsspektrum, Gemeindegrößen, deren Lage und Verkehrsanbindungen, die Wohnqualität, das Lohngefüge, die Infrastruktur sowie Beschäftigungsanreize anderer Beschäftigungsstandorte eine entscheidende Rolle.“

In welchen Branchen arbeiten die Pendler?

Über 4.340 Männer und Frauen arbeiten außerhalb des Landkreises im verarbeitenden Gewerbe und der größte Teil davon mit 726 Pendlern arbeiten im Maschinenbau oder 255 Fachkräfte stellen Autos oder Autoteile her. Auch fast 2360 Bauarbeiter pendeln zum Job.

Dem gegenüber pendeln 3.150 Menschen in den Landkreis um im verarbeitenden Gewerbe zuarbeiten. Mehr als 535 von ihnen arbeiten bei Automobilzulieferern und fast genauso viele Menschen in der Metallbearbeitung.

Die zweitgrößte Gruppe der Einpendler sind die 2.864 Beschäftigten des Gesundheits- und Sozialwesens. Etwas mehr, nämlich 2.875 Männer und Frauen aus dieser Branche pendeln zur Arbeit außerhalb des Landkreises.

Woher bzw. wohin wird gependelt?

Geändert hat sich in den letzten Jahren nicht sehr viel, auch nicht durch Corona. Nur die Reihenfolge der Auspendler Regionen hat sich geändert. Erneut fahren mehr als die Hälfte aller Auspendler in die Landeshauptstadt, danach fahren 3.311 Männer und Frauen in die Börde, gefolgt vom Harz mit knapp 2.200 Beschäftigten und Anhalt-Bitterfeld mit mehr als 1.530 pendelnden Arbeitnehmern. 

In der Gegenrichtung liegt erneut Magdeburg (3.320) auf dem ersten Platz, gefolgt vom Harz mit mehr als 2.740 fahrenden Beschäftigten und dann kommt Mansfeld –Südharz auf den dritten Rang, mit knapp 1.800 Einpendlern in den Salzlandkreis.

Von den mehr als 25.000 Auspendler aus dem Kreis pendelt 3.734 in den Westen der Republik zur Arbeit. Hier gab es Bewegung innerhalb der Bundesländer. Zwar fahren mehr als 1.300 von ihnen nach Niedersachsen, aber Nordrhein-Westfalen hat Bayern den zweiten Platz genommen mit mehr als 830 Pendlern. Nach Bayern fahren noch 546, im letzten Jahr waren es fast 20 Menschen mehr.

Am weitesten entfernt dürften die 27 Männer und Frauen in der Vulkaneifel zur Arbeit pendeln. Im letzten Jahr waren es zehn Beschäftigte.