Arbeitslosigkeit liegt weiter deutlich unter dem Vorkrisenniveau +++ 1.323 Menschen weniger arbeitslos, als vor einem Jahr +++ 132 Stellenzugänge im Februar +++ „Allen Corona-Widrigkeiten (z.B. Lieferengpässe oder erschwerte Absatzmöglichkeiten) zum Trotz: Der Arbeitsmarkt im Salzland behauptet sich in der Pandemie stabil. Die Arbeitsmarktentwicklung verläuft zudem in saisontypischen Bahnen,“ erklärt Anja Huth, Chefin der Bernburger Arbeitsagentur und ergänzt: „In welchem Umfang der Ukraine-Konflikt sich auf die Wirtschaftsleistung, auch im Salzlandkreis auswirkt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt wenig abschätzbar. Sollten die Energiepreise jedoch weiter ansteigen, wird sich dies insbesondere auf die energieintensiven Branchen auswirken, wie der Bereich Chemie, Zement, Aluminiumbearbeitung oder die Gießereien. Hinzu kommt, dass sich hohe Energiepreise bei Gas und an Tankstellen auf den privaten Konsum drücken werden.“
Februar 2022 | Januar 2021 | Februar 2021 | |
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Personen | 7.329 | 7.551 | 8.652 |
Quote in % | 7,9 | 8,2 | 9,3 |
Arbeitsmarkt
„Wir sehen den Arbeitsmarkt in einer robusten Verfassung. Zwar haben verschiedene Virusvarianten in den letzten Monaten insbesondere für die Gastronomie und den Handel erhebliche Umsatzeinbrüche herbeigeführt. Die Erwartungen auf eine positive Entwicklung gründen aber auch auf den Hoffnungen, dass zusätzliche Eindämmungsmaßnahmen nicht notwendig sein werden,“ ergänzt Anja Huth.
„Durch die milde Witterung war der saisontypische Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar gegenüber dem Januar wesentlich schwächer als im Vorjahr. Die Unternehmen zeigen aktuell zunehmend Kurzarbeit an. Dennoch nimmt die Arbeitskräftenachfrage der Arbeitgeber wieder zu. Das hat mehrere Gründe. Es gibt Branchen, wie das Gesundheitswesen und das verarbeitende Gewerbe, wo schon seit längerer Zeit ein hoher Fachkräftebedarf besteht. Die Pandemie beschleunigt die Digitalisierung/ Automatisierung, so dass die IT-Branche mehr Personal benötigt. Auch die demografische Entwicklung wirkt sich mit altersbedingten Abgängen von Arbeitskräften aus“, analysiert die Chefin der Bernburger Arbeitsagentur, Anja Huth.
Kurzarbeit - Mehr Beratungen und mehr Anzeigen:
KuG-Anzeigen
Bei der Agentur für Arbeit Bernburg wurden im Februar 24 Anzeigen (40 im Vormonat für rund 250 Beschäftigte) für rund 130 Beschäftigte registriert. Vor einem Jahr waren es 3 Anzeigen für rund 90 Beschäftigte.
Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit (aufgrund der Abrechnungsmodalitäten beträgt die Wartezeit 6 Monate) sieht wie folgt aus: So haben im August 2021 rund 830 Menschen in 183 Betrieben kurzgearbeitet. Ein Monat zuvor waren es noch 216 Unternehmen mit rund 900 Beschäftigten.
Die meisten Kurzarbeiter im Salzland kamen vor sechs Monaten aus der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie, hier haben 262 Menschen in 30 Betrieben kurzgearbeitet. Im Handel mit Kraftfahrzeugen wurde in 36 Betrieben mit mehr als 135 Beschäftigten kurzgearbeitet.
Im Gastgewerbe haben 28 Betriebe mit 70 Menschen Kurzarbeit in Anspruch genommen, davon waren 8 Beherbergungsbetriebe mit 22 Beschäftigten und 20 Gaststätten mit knapp 48 kurzarbeitenden Männern und Frauen. Vor einem Jahr, im Februar 2021 haben fast 5.000 Männer und Frauen in über 850 Unternehmen kurzgearbeitet.
„Die Kurzarbeit hat auch im Salzland vielen hundert Betrieben geholfen und tausenden Beschäftigten den Job gesichert. Das ist in einer solchen Krise enorm wichtig“, erklärt die Agenturchefin.
Rechtskreise
Insgesamt sind 7.329 Männer und Frauen im Agenturbezirk Bernburg arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 222 Menschen gesunken.
Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg (Rechtskreis SGB III) ist ein Rückgang beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im Februar waren 2.373 Menschen (59 weniger als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 805 Menschen weniger arbeitslos.
Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II) ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 163 Menschen gesunken. Damit sind insgesamt 4.956 Männer und Frauen im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Das sind 518 weniger als im Vorjahresmonat.
Arbeitslosigkeit
Annähernd gleich viele Männer und Frauen haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen oder wurden arbeitslos.
Saisonal bedingt haben sich 446 Menschen im Februar aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, weniger als vor einem Jahr (-210). Abgemeldet in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich 460 Männer und Frauen, 39 weniger als im Februar 2021.
Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit - Minus 30 Prozent
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Februar um 18 auf 419 gesunken. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 5,7 Prozent. Vor einem Jahr waren 173 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet.
Hohe Arbeitskräftenachfrage: 415 Arbeitsstellen mehr
1.312 Arbeitsstellen – 75 mehr als im Januar – wurden im Februar durch die regionalen Arbeitgeber gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen 415 Arbeitsstellen mehr für die Vermittlung zur Verfügung.
In diesem Monat wurden allein 339 Stellen neu aufgenommen. Das waren 189 Jobangebote mehr als im Januar und 132 mehr als im Vorjahr.
Aktuell sind in der Arbeitsagentur Bernburg insgesamt 1.312 freie, sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand. Die meisten Stellen gibt es in folgenden Bereichen: Arbeitnehmerüberlassung (433), verarbeitendes Gewerbe (250), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (138) und Gesundheits- und Sozialwesen (131).
Weniger Arbeitslose Menschen
Das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist seit Beginn der Pandemie gestiegen. Das betrifft insbesondere Geringqualifizierte, die bereits vor der Pandemie arbeitslos waren, Menschen, die eine notwendige Qualifizierungsmaßnahme nicht beginnen oder beenden können und Neuarbeitslose, die während der Pandemie geringere Beschäftigungschancen haben.
Die Corona-Pandemie hat mit einem zeitlichen Abstand zum Aufbau der Langzeitarbeitslosigkeit geführt. Die Langzeitarbeitslosigkeit liegt weiter auf einem hohen Niveau.
Nach Personengruppen entwickelt sich die Arbeitslosigkeit recht einheitlich im Bernburger Agenturbezirk. Bei fast allen Personengruppen sind Rückgänge im Bestand gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen. Mehr im Bestand zum Vormonat sind Lebensältere ab 55 Jahre (10 Menschen/0,4 Prozent) und Schwerbehinderte (6 Menschen/ 1,7 Prozent). Die Spanne der Veränderungen reicht im Februar von –19 Prozent bei den 15- bis unter 25-Jährigen bis zu – 6 Prozent bei Ausländer. Saisonal bedingt waren mehr Männer arbeitslos (57 Prozent) und 43 Prozent Frauen.
Blick in die Geschäftsstellen
In den Geschäftsstellen der Bernburger Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit relativ einheitlich dar:
Die Arbeitslosenquote sank in allen Altkreisen, dabei reichte die Spanne der Quoten in diesem Monat von 6,8 Prozent in Bernburg bis 10,1 Prozent in Aschersleben. Die Quote in Schönebeck beträgt 7,3 Prozent und in Staßfurt 8,6 Prozent. Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Bernburg bei 7,9 Prozent (1,4 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr). Die Arbeitslosenquote liegt mit 0,7 Prozentpunkten über dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (7,2 Prozent).
Im Raum Bernburg sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten erfolgten, saisonal bedingt aus der Baubranche, aber auch aus der Produktion und Fertigung, dem Handel und wie in den letzten Monaten aus der Logistikbranche.
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Januar auf Februar um 84 auf 1.926 Personen verringert. Das waren 578 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 6,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,8 Prozent. Dabei meldeten sich 416 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 103 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 496 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+44).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 14 Stellen auf 354 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 157 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Februar 92 neue Arbeitsstellen, 29 mehr als vor einem Jahr.
Die meisten Stellenangebote in Bernburg und Umgebung haben Logistikunternehmen und die Gesundheitsbranche, aber auch aus der Produktion und Fertigung gemeldet.
Im Ascherslebener Raum sanken im Februar die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Erneut hat die Region die höchste Arbeitslosenquote im Salzland.
Die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten aus der Produktion/Fertigung, der Logistikbranche, Handel und Reinigungsberufe erfolgt. Saisonal ist ein erhöhter Zugang aus der Baubranche zu verzeichnen.
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Januar auf Februar um 46 auf 1.699 Personen verringert. Das waren 203 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 10,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 11,2 Prozent. Dabei meldeten sich 279 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 16 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 323 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+47).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 15 Stellen auf 321 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 62 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Februar 86 neue Arbeitsstellen, 24 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 103 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 17.
Die größte Nachfrage an Arbeitskräften haben Arbeitgeber aus Aschersleben und Umgebung aktuell im Bereich Metallerzeugung -und -bearbeitung, aus der Logistikbranche und der Gesundheitswirtschaft gemeldet.
Auch im Raum Staßfurt sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten aus der Produktion und Fertigung, gefolgt aus der Logistikbranche, aus der Gesundheitsbranche und Verkaufsberufe.
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Januar auf Februar um 46 auf 1.792 Personen verringert. Das waren 295 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 8,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 9,8 Prozent. Dabei meldeten sich 315 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 2 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 364 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+27).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 44 Stellen auf 273 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 117 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Februar 83 neue Arbeitsstellen, 61 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 124 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 81.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Arbeitgeber aus Staßfurt und Umgebung melden den größten Arbeitskräftebedarfe in der Produktion und Fertigung, Maschinen -und Fahrzeugtechnik und in der Logistikbranche.
Im Schönebecker und Umgebung sank die Arbeitslosenquote. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von beschäftigten Menschen aus der Produktion und Fertigung, aus Gebäude -und versorgungstechnische Berufe, Reinigungskräfte und aus dem Verkauf.
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Januar auf Februar um 46 auf 1.912 Personen verringert. Das waren 247 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 7,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,2 Prozent. Dabei meldeten sich 440 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 7 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 494 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+36).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 2 Stellen auf 364 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 79 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Februar 78 neue Arbeitsstellen, 18 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 127 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 8.
Die größte Personalnachfrage melden in diesem Monat die Betriebe aus Schönebeck und Umgebung für die Produktion und Fertigung, aus der Handel und für die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe. In diesem Monat werden auch kaufmännische Mitarbeiter mit Kenntnissen im Rechnungswesen gesucht.