Schlagzeilen zur Rente sind ganz aktuell. Ein Grund für die Agentur für Arbeit Bernburg den Arbeitsmarkt der älteren Beschäftigten zu analysieren und zu versuchen die Frage zu beantworten: „Arbeiten im Rentenalter, gibt es das bereits?“
Fast 7.200 Beschäftigte im Salzland sind älter als 60 Jahre.
Von den 66.863 Beschäftigten die im Salzlandkreis arbeiten, ist jeder Neunte bereits älter als 60 Jahre. Davon arbeiten 6.500 sozialversicherungspflichtig. Jeder 6. von Ihnen arbeitet im verarbeitenden Gewerbe, gefolgt vom Handel und Instandhaltung von Kfz mit über 900 lebensälteren Mitarbeitenden.
Das Institut für Arbeitsmarkt -und Berufsforschung hat sich mit dem Thema beschäftigt und festgestellt, dass eine Erwerbsarbeit im Ruhestand vielfältige Gründe haben und nicht nur finanzielle.
Über 2.200 Ü65-Jährige arbeiten noch
Rente mit 70 - Erwerbstätigkeit im Ruhestand ist heute wesentlich stärker verbreitet als noch Mitte der 1990er Jahre. Diese Zahlen sind für den heutigen Salzlandkreis viel zu klein, um sie statistisch auszuwerten.
Mitte 2021 haben 573 Menschen, die älter als 65 Jahre sind noch sozialversicherungspflichtig gearbeitet. Ende 2020 waren noch mehr als 600 Männer und Frauen in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung tätig. Im Dezember 2019 waren es knapp 500.
Über 1.620 Menschen sind geringfügig beschäftigt. Das sind 20 Männer und Frauen mehr als ein Jahr zuvor.
Auch für das Salzland trifft zu, dass Erwerbsarbeit im Ruhestand noch immer die Ausnahme ist und mit zunehmendem Alter seltener auftritt: 2,2 Prozent der 65- bis 69-jährigen, 0,7 Prozent der 70- bis 74-jährigen, aber nur 0,2 Prozent der noch älteren Rentnerinnen und Rentner gehen einer bezahlten Arbeit nach.
Mehr als zwei Drittel der erwerbstätigen Rentner/innen zwischen 65 und 74 Jahren üben eine geringfügige Beschäftigung aus.
+++Unternehmen verlieren in den nächsten Jahren tausende Beschäftigte +++ Arbeitssuche für Arbeitslose mit 55 plus ist nicht mehr so schwierig +++ Arbeitsagentur unterstützt Beschäftigung mit finanziellen Leistungen.
Die Befragung des Institutes für Arbeitsmarkt -und Berufsforschung hat ergeben: Je höher das Bildungsniveau, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, im Ruhestand einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Zugleich ist bei Menschen, die ohne ihr Lohn oder Gehalt über ein relativ geringes Haushaltseinkommen verfügen, die Wahrscheinlichkeit höher über das Rentenalter weiter erwerbstätig zu sein, als bei denjenigen mit besseren finanziellen Mitteln.
„Lebensältere Arbeitnehmer, auch im Rentenalter können mit ihrer Lebens-und Berufserfahrung eine Bereicherung für jedes Unternehmen sein. Sie zeichnen sich durch hohe Motivation und verzweigten Netzwerken aus. Ältere müssen nicht immer weiterarbeiten, manche wollen es auch. Wertschätzung und soziales Umfeld spielen dabei eine große Rolle. Ein langsamer Rentenübergang kann auch dem Unternehmen helfen,“ sagt die Agenturchefin, Anja Huth.
„Die rasante Änderung der Arbeitswelt fragt umfassende Kenntnisse der Beschäftigten nach. Die Anforderungen an den Einzelnen sind gewachsen und Vorbehalte von Personalverantwortlichen gegenüber älteren Beschäftigten sind nicht zielführend. Wir können beratend zur Seite stehen und sie unterstützen“, erklärt Anja Huth, Chefin der Bernburger Arbeitsagentur.
Fragen zu Förderungen können Unternehmen bei ihrem Ansprechpartner des Arbeitgeber-Service oder per E-Mail unter Bernburg.Arbeitgeberservice@arbeitsagentur.de stellen.