Branchenanalyse

Die Lagerwirtschaft im Salzlandkreis

18.07.2022 | Presseinfo Nr. 60

Nicht erst seit der Corona-Pandemie, den Lieferengpässen und dem Ukraine-Konflikt gehört die Lagerwirtschaft auch im Salzland zur Wachstumsbranche.

„Geplante Ansiedlungen und laufende Investorengespräche zeigen, dass sich der Salzlandkreis – insbesondere um das Bernburger Kreuz herum, zu einem lukrativen Standort entwickelt. Als mögliches Distributionszentrum steht der Standort für einen effizienten und raschen Materialfluss vom Unternehmen zum Kunden und erlaubt es dem Unternehmen im globalen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben,“ analysiert die Bernburger Arbeitsagenturchefin, Anja Huth.

Beschäftigung:

Seit mehreren Jahren steigt die wirtschaftliche Bedeutung. Fast jede 4. sozialversicherungpflichtige (sv-pflichtige) Beschäftigung im Salzland ist mit einem Lebensälteren besetzt. Die Lagerwirtschaft ist da kein Ausnahme. Und es ist viel Bewegung in der Branche, Gründe für die Agentur für Arbeit Bernburg den Branchenausschnitt zu analysieren.

Die Chefin der Bernburger Arbeitsagentur, Anja Huth erklärt dazu: „Jeder vierte Beschäftigte im Bereich der Lagerei ist über 55 Jahre alt. Daraus folgt ein hoher Ersatzbedarf in den kommenden 5 bis 10 Jahren. Ohne vorausschauende Investition in Ausbildung und Qualifizierung ist dieser Ersatzbedarf kaum zu decken, da alle Branchen vor der gleichen Herausforderung stehen.“

Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der sv-pflichtigen Beschäftigten in der Lagerwirtschaft um ca.5 Prozent zurückgegangen ist.

Zu Beginn der Corona -Pandemie im März 2020 waren 62.583 Menschen im Salzland sv-pflichtig beschäftigt, davon waren 2.268 in der Lagerei tätig. Ein Jahr ist die sv-pflichtige Beschäftigung später zurückgegangen, um 621 auf 61.962. Auch in der Lagerwirtschaft waren 5 Prozent weniger Männer und Frauen tätig.

Arbeitssuchende in der Lagerwirtschaft vs. offene Arbeitsstellen 

Im aktuellen Berichtsmonat sind im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg weniger als 30 Arbeitslose mit einem Vermittlungsgesuch in einem Beruf der Lagerwirtschaft gemeldet. Demgegenüber sind mehr als 70 sv-pflichtige Arbeitsstellen im Bestand.

Die Vakanzzeit, das ist die Dauer der Stellenbesetzung von Beginn der Bedarfsmeldung durch den Arbeitgeber bis zur tatsächlichen Stellenbesetzung, beträgt aktuell 92 Tage. Damit hat sich diese Zeit in den letzten fünf Jahren im Bereich Lager und Logistik verdoppelt

Ausbildungsmarkt

Seit Anfang 2020 wurde allmählich der Wandel des Ausbildungsmarktes zum Bewerbermarkt vollzogen, d.h. dass die Jungen und Mädchen die Wahl der Ausbildungsstellen haben.

Weniger Azubis in der Lagerwirtschaft

Zum September 2019 haben insgesamt 2.583 Auszubildende am Arbeitsort im Salzlandkreis in einer sv- pflichtigen Ausbildung gelernt. Davon wurden zum Stichtag 31 Azubis im Wirtschaftsabschnitt Verkehr/Lagerei ausgebildet.

Ein Jahr später waren es insgesamt 2.568 und 27 Azubis im Verkehr/Lagerei. Noch ein Jahr später, September 2021 haben insgesamt 2.572 Jungen und Mädchen im Salzland eine sv-pflichtige Ausbildung absolviert und 26 davon im Abschnitt Verkehr/Lagerei.

Pendelnde Azubis in wirtschaftlicher Gliederung:

Zum Stichtag 30.09.2019 sind insgesamt 887 in einer sv- pflichtigen Ausbildung befindliche Auszubildende zum Lernen aus dem Salzlandkreis ausgependelt. Davon wurden zum Stichtag 58 Azubis im Wirtschaftsabschnitt Verkehr/Lagerei ausgebildet.

Ein Jahr später waren es insgesamt 908 und 56 Azubis im Verkehr/Lagerei. September 2021 haben insgesamt 949 Jungen und Mädchen außerhalb des Salzlandkreises sv-pflichtig gelernt und 69 davon im Abschnitt Verkehr/Lagerei.

„Durch die Verkehrsachsen A14 / A 36 / B6n strahlt der hohe Arbeitskräftebedarf im Bereich Lager und Logistik aus den Räumen Magdeburg sowie Halle/Leipzig als großes logistisches Drehkreuz auf den Salzlandkreis aus. Dies zeigen die aktuellen Pendlerverflechtungen zwischen dem Salzlandkreis sowie den Ballungsräumen Magdeburg/Leipzig/Halle. Eine Zuwachs an Attraktivität der Ausbildungsbedingungen, könnte das Pendlerverhalten der Auszubildenden positiv beeinflussen,“ sagt Anja Huth.