Arbeitslosenquote steigt um 0,3 aus 7,5 Prozent +++ 144 Menschen weniger arbeitslos, als vor einem Jahr +++ 214 Stellenzugänge allein im Juli +++ 1.277 Arbeitsstellen im Bestand +++
„Die Arbeitslosigkeit ist erneut leicht gestiegen, liegt allerdings auf dem Niveau des Vorjahres. Dieser saisonale Anstieg im Sommer mit dem Quartalsende und Start der Sommerferien war auch in den Jahren vor den Krisen zu erkennen und ist somit kein Grund zu Beunruhigung. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit geht einerseits auf die Erfassung von schutzsuchenden Ukrainerinnen und Ukrainer zurück. Andererseits meldeten sich wieder saisontypisch mehr junge Menschen arbeitslos. Das ist eine Überbrückungsphase, denn sie haben die Schule oder Ausbildung beendet. Mit den Ausbildungsbeginn im Frühherbst erwarte ich eine positive Entwicklung“, analysiert die Bernburger Arbeitsagenturchefin, Anja Huth.
Juni 2022 | Juli 2022 | Juli 2021 | |
---|---|---|---|
Personen | 6.530 | 6.772 | 6.916 |
Quote in % | 7,2 | 7,5 | 7,5 |
Arbeitsmarkt
„Die Lage der Unternehmen ist gar nicht so schlecht, wie man im Angesicht des Kriegs in der Ukraine und den massiv gestiegenen Energiepreisen erwarten würde. Erkennbar ist dies an der anhaltend hohen Arbeitskräftenachfrage, aufs Jahr betrachtet. Der Ausblick ins zweite Halbjahr ist aber schwierig: Die großen Unsicherheiten über eventuell ausbleibende Gaslieferungen aus Russland drücken die Stimmung. Die hohe Unsicherheit durch den Krieg und das Risiko eines weitgehenden Lieferstopps beim russischen Gas stellt auch regionale Unternehmen vor große Herausforderungen, was sich auch in den aktuellen Konjunkturumfragen widerspiegelt. Abzuwarten bleibt auch, wie die privaten Haushalte auf die steigenden Energiepreise reagieren und wie sie ihr Konsumverhalten und ihre privaten Investitionen daran ausrichten,“ erklärt die Chefin der Bernburger Arbeitsagentur, Anja Huth.
Rechtskreise
Insgesamt sind 6.772 Männer und Frauen im Agenturbezirk Bernburg arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 242 Menschen gestiegen.
Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg (Rechtskreis SGB III) ist ein Zuwachs beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im Juli waren 1.958 Menschen (80 mehr als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 257 Menschen weniger arbeitslos.
Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II) ist im Juli gegenüber dem Vormonat um 162 Menschen gestiegen. Damit sind insgesamt 4.814 Männer und Frauen im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Das sind 113 Menschen mehr als im Vorjahresmonat.
Bewegung am Markt
57 Prozent Männer und 43 Prozent Frauen sind im Salzland im Juli arbeitslos. 390 Menschen haben sich im Juli aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, 57 weniger als vor einem Jahr. Abgemeldet in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich 306 Männer und Frauen,44 weniger als im letzten Monat und 170 weniger als im Juli 2021.
Jugendarbeitslosigkeit
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Juli gegenüber dem Vormonat um 104 junge Menschen auf 530 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 7,8 Prozent. Vor einem Jahr waren 98 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet.
Mehr Arbeitsstellen
1.277 Arbeitsstellen – 76 weniger als im Juni – wurden im Juli durch die regionalen Arbeitgeber gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen 106 Arbeitsstellen mehr für die Vermittlung zur Verfügung.
In diesem Monat wurden allein 214 Stellen neu aufgenommen. Das waren 21 Jobangebote weniger als im Juni und 73 weniger, als ein Jahr zuvor.
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist und bleibt im Bernburger Agenturbezirk ungebrochen hoch. Personal wird in der Metallbe -und verarbeitung, in Energie -und Elektronikberufen, Bauplanung und Rechnungswesen gesucht. In diesen Branchen ist die Relation der Arbeitslosen je Arbeitsstelle besonders niedrig.
Auf einen Blick - Entwicklung in den Altkreisen
Bestandsentwicklung:
Im Agenturbezirk Bernburg entwickelte sich der Bestand an arbeitslosen Menschen im Juli im Salzland relativ einheitlich. In fast allen Regionen war im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang zu verzeichnen. Am günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit in Staßfurt. Dort waren gegenüber dem Vorjahresmonat 4,8 Prozent weniger Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. In Bernburg waren 4,7 Prozent und in Aschersleben 4,6 Prozent weniger arbeitslos. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Schönebeck mit der Zunahme von 5,8 Prozent Arbeitslosen im Bestand.
Arbeitslosenquoten im Vergleich zum VJM:
Die Arbeitslosenquote sank in Aschersleben am größten um 0,5 Prozentpunkte und beträgt 8,8 Prozent. In Bernburg verringerte sich die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte und liegt bei 6,7 Prozent. In Staßfurt ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkt auf 7,8 Prozent gesunken. Nur in Schönebeck ist ein Zuwachs um 0,5 Prozentpunkte zu verzeichnen und damit ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,1 Prozent.
Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Bernburg bei 7,5 Prozent, genau wie vor einem Jahr. Vor einem Monat betrug sie 7,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt erneut mit 0,3 Prozentpunkten über dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (7,2 Prozent).
Im Raum Bernburg erfolgten die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten erfolgten aus der Produktion und Fertigung, dem Bau und kaufmännischer Bereich, dem Handel und wie in den letzten Monaten, aus der Logistikbranche. Auffällig ist die Zahl der Arbeitslosmeldungen von 24 Reinigungskräften.
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 124 auf 1.876 Personen gestiegen. Das waren 92 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 6,7 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,9 Prozent. Dabei meldeten sich 447 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 29 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 319 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–132).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 17 Stellen auf 343 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 19 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juli 73 neue Arbeitsstellen, 67 weniger als vor einem Jahr.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat stark gesunken. Fast die Hälfte weniger Arbeitsstellen wurden gemeldet. Die meisten Stellenangebote in Bernburg und Umgebung haben die Gesundheitsbranche und Produktions- und Fertigungsbetriebe angezeigt.
Der Ascherslebener Raum hat die höchste Arbeitslosenquote im Salzland. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten aus der Produktion und Fertigung, vom Bau, aus dem kaufmännischen Bereich und der Logistikbranche.
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli geringfügig um 3 auf 1.499 Personen gestiegen. Das waren 72 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 8,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 9,3 Prozent. Dabei meldeten sich 314 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 19 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 318 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+35).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 39 Stellen auf 344 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 60 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 60 neue Arbeitsstellen, 12 mehr als vor einem Jahr.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat um ein Viertel gewachsen. Die größte Nachfrage an Arbeitskräften haben Arbeitgeber aus Aschersleben und Umgebung aktuell für Berufe in der Gesundheitsbranche, aus der Produktion und bei sozialen Berufen gemeldet.
Auch im Raum Staßfurt erfolgten die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten vom Bau, der Logistikbranche und aus der Produktion und Fertigung.
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 61 auf 1.579 Personen gestiegen. Das waren 80 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 7,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,9 Prozent. Dabei meldeten sich 339 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 28 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 279 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–41).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 15 Stellen auf 271 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 77 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 20 neue Arbeitsstellen, 19 weniger als vor einem Jahr.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat stark gesunken. Fast die Hälfte weniger Arbeitsstellen wurden gemeldet. Arbeitgeber aus Staßfurt und Umgebung melden den größten Arbeitskräftebedarf für die Produktion und Fertigung.
Im Schönebeck und Umgebung sind die meisten Arbeitslosmeldungen von beschäftigten Menschen aus der Fertigung und Produktion, der Logistikbranche, vom Bau und dem kaufmännischen Bereich.
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 54 auf 1.818 Personen gestiegen. Das waren 100 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 7,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,6 Prozent. Dabei meldeten sich 467 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 41 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 411 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–65).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 39 Stellen auf 319 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 12 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juli 61 neue Arbeitsstellen, 1 mehr als vor einem Jahr.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat fast identisch. Die größte Personalnachfrage haben Betriebe aus dem Altkreis Schönebeck im Metallbau, aus der Logistikbranche, für kaufmännische Berufe und im Verkauf.