Arbeitgeber bilden weiter aus
„Der Ausbildungsmarkt war auch in diesem Jahr weitgehend von wirtschaftlichen Krisen und Unsicherheiten geprägt. Dennoch können wir kleine Fortschritte verzeichnen. Arbeitgeber melden uns wieder mehr Ausbildungsstellen und es haben im Landkreis mehr Jungen und Mädchen ihr Interesse an einer Ausbildungsstelle signalisiert. Wichtig ist es daher jetzt, junge Menschen und noch freie Ausbildungsangebote schnellstmöglich zusammenzubringen. Denn ohne ausreichend Nachwuchs fehlen später die dringend benötigten Fachkräfte im Land. Auf Ausbildung zu setzen ist ein wichtiger Baustein zur Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs und des erfolgreichen Fortbestandes des Unternehmens“, erklärte die Chefin der Halberstädter Arbeitsagentur, Heike Schittko.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen sank im Vergleich zum Vorjahr um 36 (2,6 Prozent) auf 1.335.
Fast jede dritte Lehrstelle haben Arbeitgeber aus der Produktion und Fertigung gemeldet. Gefolgt vom Handel, dort war jede fünfte Ausbildungsstelle im Landkreis zu finden. Jeder elfte Ausbildungsplatz kam aus dem verwaltungstechnischen bzw. kaufmännischen Bereich.
177 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt, das sind 50 weniger als im letzten Jahr.
Das betraf insbesondere die Berufsgruppen:
• Rohstoffgewinnung/Produktion/Fertigung (50),
• Kaufmännische Dienstleistungen/Handel/Vertrieb/Tourismus (75),
• Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Verkehr/Logistik (jeweils weniger als 20).
„Zum Ende des Beratungsjahres hat sich die Situation deutlich entspannt. Auch wenn das Ausbildungsjahr begonnen hat, können junge Menschen immer noch eine Ausbildung aufnehmen. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater setzten sich in der Nachvermittlung dafür ein, dass möglichst kein junger Mensch am Übergang von der Schule in den Beruf in unserem Landkreis verloren geht. Sie suchen
den persönlichen Kontakt, beraten individuell in den Schulen, der Arbeitsagentur und sind auch telefonisch oder online erreichbar. Selbstverständlich können auf Wunsch auch Videoberatungen angeboten werden. Bis zum Ende des Jahres 2022, dem sogenannten 5. Quartal setzten sich die Beratungsfachkräfte dafür ein, dass möglichst noch viele junge Menschen eine Chance auf eine Ausbildungsaufnahme erhalten“, erklärt die Agenturchefin, Heike Schittko.
Weniger Bewerber
Im Berufsberatungsjahr 2021/2022 meldeten sich 1.117 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit. Das sind 106 Jungen und Mädchen bzw. 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr.
28 Jungen und Mädchen aus dem Landkreis Harz suchen noch eine Ausbildung. Das sind 3 Bewerber weniger als im Vorjahr.
Die größte Anzahl der in der Agentur für Arbeit Halberstadt gemeldeten, noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber, konkret 15 Jugendliche, ist in Halberstadt zu finden. Gefolgt von 9 noch suchenden Jugendlichen in Quedlinburg. In Wernigerode sind in der Agentur für Arbeit nur noch 4 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsaufnahme im bereits laufenden Ausbildungsjahr gemeldet.
Haupt- und Realschulabschluss überwiegen
Fast zwei Drittel der Jugendlichen, insgesamt 787 bewarben sich mit einem Real- oder Hauptschulabschluss. Damit bilden diese Schulformen auch weiterhin das größte Potential für die betriebliche Ausbildung. Fast ein Viertel der jungen Menschen, welche die Unterstützung der Arbeitsagentur bei der Ausbildungsstellensuche in Anspruch genommen haben, haben Abitur oder die Fachhochschulreife. Nur 39 Jugendliche können keinen Schulabschluss vorweisen, das sind 47 junge Menschen weniger als im Vorjahr.
„Allen Jugendlichen, die noch nicht wissen, wie es weitergeht oder die bereits an der Entscheidung für ihren aktuellen Ausbildungsplatz zweifeln, empfehle ich gleich einen Termin in der Berufsberatung zu vereinbaren. Es ist noch nicht zu spät. Welcher Beruf der Richtige ist und welche Unternehmen diesen vor Ort ausbilden, das erfahren sie dort. Auch die Jungen und Mädchen, die sich nach dem Start des neuen Schuljahres die Frage stellen, wie es nach der Schule weitergeht, sollten bereits jetzt einen Beratungstermin vereinbaren“, so Heike Schittko.
Auf einen Blick- Entwicklung in den Regionen
In Wernigerode und Umgebung war die Diskrepanz zwischen gemeldeten Bewerbern mit 316 und gemeldeten 595 Ausbildungsstellen am größten.
Rein rechnerisch stehen 1,9 gemeldete Berufsausbildungsstellen jedem gemeldeten Jungen und Mädchen auf dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung. Insgesamt konnten 63 Ausbildungsstellen in Wernigerode und Umgebung nicht besetzt werden.
Seit dem Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 haben sich 82 Jungen und Mädchen weniger als im Vorjahr gemeldet.
316 junge Menschen suchten einen Ausbildungsplatz. Nur vier Jungen und Mädchen hatten zum 30.September noch keinen Ausbildungsvertrag.
Hier stehen 382 gemeldete Ausbildungsstellen den 377 gemeldeten Bewerbern gegenüber. Insgesamt konnten 71 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden.
Den einzigen Zuwachs an Bewerbern verzeichnen wir in der Region Quedlinburg gegenüber dem Berichtsjahr 2020/2021. 377 Jungen und Mädchen haben sich in der Agentur für Arbeit gemeldet, das sind 36 mehr als im Vorjahr. Neun Jungen und Mädchen hatten zum 30.September noch keinen Ausbildungsvertrag.
Den 377 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern stehen 382 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber. Somit steht rein rechnerisch jedem der gemeldeten Jungen und Mädchen eine gemeldete Ausbildungsstelle zur Verfügung. Insgesamt konnten 71 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden.
Auf dem Ausbildungsmarkt in Halberstadt und Umgebung stehen 358 gemeldete Ausbildungsstellen den 424 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber, das sind 60 weniger als im Vorjahr
Damit ist die Region Halberstadt die einzige Region im Agenturbezirk Halberstadt, in der die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber größer als die der gemeldeten Ausbildungsstellen ist. Insgesamt konnten aber leider auch in dieser Region 43 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden und 15 Jungen und Mädchen hatten zum 30.September noch keinen Ausbildungsvertrag.