Der Arbeitsmarkt im Salzlandkreis im Dezember 2022

Arbeitslosenquote steigt erneut auf 8,3 Prozent +++ 459 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 618 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr +++ 277 Stellenzugänge im Dezember +++ 1.162 Arbeitsstellen im Bestand - weiterer Rückgang in der Nachfrage nach neuen Arbeitskräften +++

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

„Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf das typische Saisonmuster zum Jahresende zurückzuführen. So kommt es um diese Jahreszeit in der Regel verstärkt zu Freisetzungen in den Außenberufen,“ erklärt die Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, Anja Huth.

 

Arbeitsmarkt 

„Aktuell ist der Arbeitsmarkt stabil. Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe, Preiserhöhungen, Inflation und insbesondere die unsichere Energieversorgung in den kommenden Monaten belasten jedoch weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung. Ich erwarte aber keinen Einbruch am Arbeitsmarkt. Bereits in vergangenen Krisen haben sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt entkoppelt. Das Salzland ist wirtschaftlich breit aufgestellt und wird sich erfahrungsgemäß schneller erholen. Die globalen Unsicherheiten erschweren einen Ausblick auf das Jahr. Der Arbeitskräftebedarf wird sich dennoch über alle Branchen hinweg weiter verschärfen,“ ergänzt Anja Huth.

 

Rechtskreise

Insgesamt waren im Dezember 7.529 Männer und Frauen im Salzlandkreis arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 459 Menschen gestiegen.

Im Salzlandkreis ist im Zuständigkeitsbereich des Rechtskreises SGB III, ein leichter Zuwachs beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im Dezember waren 2.197 Menschen ,158 mehr als im Vergleich zum Vormonat zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 152 Menschen mehr arbeitslos.

Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II) ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 301 Menschen gestiegen. Damit sind insgesamt 5.332 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 466 Menschen mehr als im Vorjahresmonat.

 

Ungleiche Verteilung der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Salzlandkreis bleibt weiter ungleich auf die Geschlechter verteilt. So waren im Dezember 56,8 Prozent der Arbeitslosen Männer, aber nur 43,2 Prozent Frauen.

740 Menschen haben sich im Dezember aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, 28 weniger als vor einem Jahr. Abgemeldet in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich 259 Männer und Frauen, 96 weniger als im letzten Monat und 33 weniger als im Dezember 2021.

 

Jugendarbeitslosigkeit

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist in diesem Monat gegenüber dem Vormonat um 28 junge Menschen auf 575 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk sank somit auf 7,6 Prozent. Vor einem Jahr waren 180 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet. 

 

Nachfrage

Im Dezember ist die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum November gestiegen. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur in den letzten vier Wochen 277 Stellen. Das waren 83 Stellen mehr als im Vormonat und 22 Arbeitsstellen mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 2 Stellen bzw. 0,2 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 131 oder 10,1 Prozent auf 1.162 Arbeitsstellen gesunken.

 

Auf einen Blick – Entwicklung

Arbeitslosenquoten im Vergleich zu Vorjahresmonat:

Die Spanne der Quoten reichte im Dezember 2022 von 7,5 Prozent in Schönebeck bis 10,1 Prozent in Aschersleben. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Dezember 2021 in allen Geschäftsstellenbereichen.

In Bernburg fiel der Anstieg mit 1,1 Prozentpunkten am größten aus. Hier liegt die Arbeitslosenquote im Dezember 2022 bei 7,8 Prozent. Gefolgt vom Raum Aschersleben, hier stieg die Arbeitslosenquote um 0,8 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. In Schönebeck betrug der Zuwachs 0,7 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent. Im Raum Staßfurt ist ein Zuwachs von 0,5 Prozentpunkten auf 8,5 Prozent zu verzeichnen.

Die Arbeitslosenquote liegt damit auch in diesem Monat über dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (7,3 Prozent).

In der Region Bernburg ist die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember um 129 auf 2.175 Personen gestiegen. Das waren 276 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 7,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,7 Prozent. Dabei meldeten sich 456 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos, 57 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 329 Menschen ihre Arbeitslosigkeit ,68 weniger als vor einem Jahr.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 20 Stellen auf 258 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 116 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Dezember 75 neue Arbeitsstellen, 23 weniger als vor einem Jahr.

Der Ascherslebener Raum hat erneut die höchste Arbeitslosenquote im Salzlandkreis. Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 68 auf 1.709 Personen gestiegen. Das waren 134 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen

Erwerbspersonen betrug im Dezember 10,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 9,3 Prozent. Dabei meldeten sich 338 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos, 10 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 267 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 13 mehr als im Vorjahresmonat.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 3 Stellen auf 312 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 19 Arbeitsstellen weniger. Regionale Arbeitgeber meldeten im Dezember 74 neue Arbeitsstellen, 4 weniger als vor einem Jahr.

Im Raum Staßfurt ist die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 144 auf 1.727 Personen gestiegen. Das waren 52 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 8,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,5 Prozent. Dabei meldeten sich 408 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos, 13 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 267 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 10 weniger als vor einem Jahr.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 4 Stellen auf 234 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 7 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 47 neue Arbeitsstellen, 12 mehr als vor einem Jahr.

In Schönebeck und Umgebung ist die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember um 118 auf 1.918 Personen gestiegen. Das waren 156 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 7,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,8 Prozent. Dabei meldeten sich 514 Menschen neu oder erneut arbeitslos, 7 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 396 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit, 37 mehr als vor einem Jahr.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 19 Stellen auf 358 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 3 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Dezember 81 neue Arbeitsstellen, 37 mehr als vor einem Jahr.