Jahresbilanz 2022 und Arbeitsmarktprognose 2023 für den Salzlandkreis

28.02.2023 | Presseinfo Nr. 17

  • Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2022 bei 7.031 Männer und Frauen bzw. einer Durchschnittsquote von 7,7 Prozent
  • Große Bewegung am Arbeitsmarkt: 18.391 Zugänge in Arbeitslosigkeit und 17.808 Abgänge aus Arbeitslosigkeit
  • Leichter Zuwachs bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im zweiten Quartal 2022
  • Stellenmeldungen rückläufig
     
Gesamtentwicklung

Jahresentwicklung 2022 und Ausblick:

„Der regionale Arbeitsmarkt musste in den vergangenen Monaten gleich mehreren ungünstigen Einflussfaktoren standhalten. Von der Pandemie ging es ohne Verschnaufpause direkt in den Ukraine-Krisen-Modus, verbunden mit den Unsicherheiten am Energiemarkt. Umso beachtlicher ist die bisherige Stabilität. In der Gesamtjahresbetrachtung sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sogar leicht zurückgegangen“, schätzte Geschäftsführerin Operativ, Anja Huth in ihrer Jahresbetrachtung ein und ergänzt: „Die Leistung war in den letzten fast drei Jahren eine wichtige Stütze des Arbeitsmarktes. Sie hat insbesondere Menschen in Beschäftigung gehalten. Aktuell ist Kurzarbeit kaum ein Thema, könnte aber bei Bedarf wieder seine Wirkung entfalten.“ 

Die Beschäftigtenzahl ist in den ersten beiden Quartalen 2022 jeweils leicht gestiegen. Per 30.06.2022 (aktuellster Wert) stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten innerhalb eines Jahres um fast 500 Beschäftigte bzw. 0,8 Prozent. 
Im Jahresdurchschnitt 2022 ging die Arbeitslosigkeit um 282 Personen bzw.3,9 Prozent auf 7.031 Personen zurück. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im vergangenen Jahr bei 7,7 Prozent, im Vorjahr bei 7,9 Prozent.

 

Arbeitslosigkeit:

Im zurückliegenden Jahr waren durchschnittlich im Landkreis 7.031 Menschen arbeitslos, 282 bzw. 3,9 Prozent weniger als im Jahr 2021.
Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent.
Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit lagen 2022 unter dem Niveau von 2021. 6.227 Männer und Frauen meldeten sich nach Entlassung bei der Arbeitsagentur, 414 weniger als 2021. Schwieriger war es jedoch, aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung einzumünden. Ca. 5.033 Menschen gelang dies, 1.318 Personen weniger als im Vorjahr.

 

Mehr Beschäftigung und mehr Arbeitskräftenachfrage:

Ende Juni 2022 (letzter Stichtag) belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Salzlandkreis auf 62.482 Personen, das sind 468 Beschäftigte mehr als im Vorjahresmonat.

Die Wirtschaft in der Region ist trotz der negativen Einflüsse in den vergangenen Jahren gewachsen und krisenresistenter geworden. Die Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber war im gesamten Jahresverlauf zurückhaltend, dennoch wurde versucht die eigenen Beschäftigten zu halten. So wurden im letzten Jahr 3.038 Arbeitsstellen von regionalen Arbeitgebern gemeldet, das sind knapp 200 weniger als ein Jahr zuvor.
 

Arbeitsmarktsituation in den Altkreisen:

Bernburg und Umgebung:

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2022 betrug in der Region Bernburg 6,9 Prozent. Das ist ein Rückgang von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021. Gegenüber dem Vorjahresvergleich sind 1.941, fast 135 Männer und Frauen weniger im durchschnittlichen Jahresbestand an Arbeitslosen gemeldet. Das entspricht 6,4 Prozent weniger und ist damit im Landkreis der zweithöchste Rückgang. 

Aschersleben und Umgebung:

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2022 betrug im Altkreis Aschersleben und Umgebung 9,5 Prozent. Das ist ein Rückgang von 0,2 Prozentpunkten zum letzten Jahr. Gegenüber dem Vorjahresvergleich sind 1.603, genau 35 Menschen im durchschnittlichen Jahresbestand an Arbeitslosen weniger gemeldet. Das entspricht 2,2 Prozent und ist damit der niedrigste Rückgang im Landkreis. 

Staßfurt und Umgebung:

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2022 betrug im Altkreis Staßfurt 8,0 Prozent. Das ist ein Rückgang von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021. Gegenüber dem Vorjahresvergleich sind 1.642 fast 130 Männer und Frauen im durchschnittlichen Jahresbestand an Arbeitslosen weniger gemeldet. Das entspricht 6,9 Prozent Rückgang und steht damit an erster Stelle im Landkreis. 
 
Schönebeck und Umgebung:

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2022 betrug im Altkreis Schönebeck 7,2 Prozent. Das ist ein Zuwachs von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021.Damit verzeichnet der Altkreis als einzige einen Zuwachs in der Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt. Gegenüber dem Vorjahresvergleich sind 1.845 ,6 Menschen mehr im durchschnittlichen Jahresbestand an Arbeitslosen gemeldet. 

 

Arbeitsmarktprognose für den Salzlandkreis 2023
  • Leichter Zuwachs an Beschäftigung erwartet
  • Arbeitslosigkeit auf gleichem Niveau wie 2022 prognostiziert – Wachstumsrate im Mittelwert bei 0 Prozent

Mit einem leichten Beschäftigungswachstum rechnen die Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für 2023. Die Experten haben sich auch für den Salzlandkreis positioniert und erwarten durchschnittlich 62.600 sozialversicherungspflichtige Jobs – im Mittelwert. Das entspricht einem prognostizierten Zuwachs um 0,3 Prozent. Die Arbeitslosigkeit wird sich im Mittelwert mit 6.800 Menschen und damit auf dem gleichen Niveau wie 2022 einordnen.

Anja Huth dazu:
„Der Arbeitsmarkt im Salzland kommt weiterhin vergleichsweise solide durch die Krise. Während insbesondere kleine und mittelständische Arbeitgeber durch die Energiepreis- und Lieferkettenprobleme unter Druck bleiben, herrscht in vielen Branchen gleichzeitig ein Nachwuchs- und Fachkräftemangel. Den Unternehmen ist klar, wie schwierig es ist, neue und qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Andererseits sind die Firmen vorsichtiger geworden. Das merken wir an den zurückhaltenden Stellenmeldungen und Neueinstellungen. Neben den negativen Einflüssen sind die Demografie, der Strukturwandel, sowie die Digitalisierung in diesem Jahr die größten Herausforderungen. Aufgrund der Alterung der Beschäftigten und dem damit verbundenen Ersatzbedarf, werden die Chancen für Fachkräfte und junge Menschen auch 2023 weiterhin gut bleiben.“