„Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf das typische Saisonmuster zum Jahresende zurückzuführen. So kommt es um diese Jahreszeit in der Regel verstärkt zu Freisetzungen in den Außenberufen,“ erklärt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, Heike Schittko.
Arbeitsmarkt
„Aktuell ist der Arbeitsmarkt stabil. Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe, Preiserhöhungen, Inflation und insbesondere die unsichere Energieversorgung in den kommenden Monaten belasten jedoch weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung. Ich erwarte aber keinen Einbruch am Arbeitsmarkt. Bereits in vergangenen Krisen haben sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt entkoppelt. Der Landkreis Harz ist wirtschaftlich breit aufgestellt und wird sich erfahrungsgemäß schneller erholen. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf die typischen Saisonmuster zum Jahresende zurückzuführen. Die Arbeitskräftenachfrage ist weiterhin auf einem hohen Niveau,“ ergänzt Heike Schittko.
Rechtskreise
Insgesamt sind 5.424 Männer und Frauen im Landkreis Harz arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 159 Menschen gestiegen.
Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Harz im Rechtskreis SGB III ist ein Zuwachs im Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im Dezember waren 2.377 Menschen (148 mehr als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 166 Menschen mehr arbeitslos.
Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich der Kommunalen Beschäftigungsagentur Harz (Rechtskreis SGB II) ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 11 Menschen gestiegen. Damit sind insgesamt 3.047 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 57 Menschen weniger als im Vorjahresmonat.
Bewegung am Markt
Die Arbeitslosigkeit im Harzkreis bleibt weiter ungleich auf die Geschlechter verteilt. So waren im Dezember 59 Prozent der Arbeitslosen Männer, aber nur 41 Prozent Frauen. 575 Menschen haben sich in diesem Monat aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, 84 weniger als vor einem Jahr. Abgemeldet in eine Beschäftigung haben sich 318 Männer und Frauen, 26 mehr als im letzten Monat und 3 weniger als im Dezember 2021.
Jugendarbeitslosigkeit
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 11 junge Menschen auf 476 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt in diesem Monat 8,8 Prozent. Vor einem Jahr waren 39 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet.
Nachfrage
Im Dezember ist die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum November gesunken. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur in den letzten vier Wochen 247 Stellen. Das waren 31 Stellen mehr als im Vormonat und 18 Arbeitsstellen weniger als vor einem Jahr. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 129 Stellen bzw. 8,1 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 462 oder 24 Prozent auf 1.461 Arbeitsstellen gesunken.
Auf einen Blick – Entwicklung
Arbeitslosenquoten im Vergleich zum Vorjahresmonat:
Die Spanne der Quoten reichte im Dezember 2022 von 4,2 Prozent in Wernigerode bis 6,2 Prozent in Halberstadt. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Dezember 2021 in allen Geschäftsstellenbereichen.
In Halberstadt fiel der Anstieg mit 0,5 Prozentpunkten am größten aus. Hier liegt die Arbeitslosenquote im Dezember 2022 bei 6,2 Prozent. Sowohl in Quedlinburg als auch in Wernigerode stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun im Bereich Quedlinburg bei 5,6 Prozent und im Bereich Wernigerode bei 4,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt damit auch in diesem Monat unter dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (7,3 Prozent).
Die Region Halberstadt hat erneut die höchste Arbeitslosenquote im Landkreis Harz.
Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 36 auf 2.020 Personen gestiegen. Das waren 126 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 6,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,7 Prozent. Dabei meldeten sich 432 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos, 101 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 393 Menschen ihre Arbeitslosigkeit ,44 weniger als vor einem Jahr.
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 28 Stellen auf 391 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 84 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Dezember 65 neue Arbeitsstellen, 20 weniger als vor einem Jahr.
Region Quedlinburg
Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 61 auf 1.795 Personen gestiegen. Das waren 4 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 5,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,5 Prozent. Dabei meldeten sich 361 Menschen neu oder erneut arbeitslos, 101 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 303 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit,61 weniger als vor einem Jahr.
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 22 Stellen auf 473 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 88 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Dezember 86 neue Arbeitsstellen, 30 mehr als vor einem Jahr.
Region Wernigerode
Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 62 auf 1.609 Personen gestiegen. Das waren 13 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 4,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,1 Prozent. Dabei meldeten sich 366 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos, 78 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 306 Personen ihre Arbeitslosigkeit,47 weniger als vor einem Jahr.
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 79 Stellen auf 597 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 290 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Dezember 96 neue Arbeitsstellen, 28 weniger als vor einem Jahr.