Erholungssuchende aus der ganzen Bundesrepublik zieht es Jahr für Jahr in den Bayerischen Wald. Neben der herrlichen Landschaft und dem touristischen Angebot hat dies vor allem einen Grund: Die Hotels und Gaststätten haben eine Qualität erreicht, die sich vor anderen Urlaubsregionen längst nicht mehr verstecken muss. „Die Einrichtungen sind Wohlfühlorte für die Gäste – und sollen Wohlfühlbetriebe für das Personal sein. Entsprechend wurde die Ausbildungsordnung so modernisiert, dass junge Menschen noch stärker ihre Fähigkeiten und Kreativität in den Beruf einbringen können“, sagt Manuela Heizler, Ausbildungsbotschafterin des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Bayern.
Um den Personalbedarf zu decken, gibt es nun noch mehr Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf. Neu geschaffen wurde z.B. die Fachkraft Küche. Im Gegensatz zur klassischen Kochausbildung erwerben die jungen Menschen in nur zwei Jahren ihren Abschluss. Die Ausbildung bietet sich gerade für Jugendliche mit starkem Interesse am praktischen Arbeiten an, da die Theorieinhalte sich auf das Wesentliche beschränken. „Ein großer Vorteil: Wer sich nach dem Abschluss weiterentwickeln will, kann später in nur einem Jahr den klassischen Abschluss als Köchin oder Koch erwerben“, berichtet Andreas Brunner, Vizepräsident des Verbands Dehoga Bayern und Inhaber des Brunner Hofs. Gemeinsam mit dem weiter bestehenden Beikoch gibt es nun drei Einstiegsmöglichkeiten im Küchenbereich.
Gerade im mittleren Management ist der Bedarf an guten Nachwuchskräften hoch. Eine Möglichkeit hier die eigene Karriere zu beginnen, ist die Ausbildung als Kaufmann/Kauffrau für Hotelmanagement. Die Auszubildenden lernen insbesondere kaufmännische, analytische und steuernde Fähigkeiten, um ein Hotel optimal zu leiten.
„Gerade die Vielfalt an Einstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten durch die Neuordnung der Ausbildungsberufe ist für junge Menschen interessant. Es gibt sowohl die Einstiegsoption mit dem klaren Ziel, später Führungsaufgaben zu übernehmen, als auch mit der Fachkraft Küche die Möglichkeit, mit Praxisschwerpunkt zu beginnen. Dies ermöglicht es Jugendlichen und Erwachsenen mit ganz verschiedenen Hintergründen, in der Hotellerie und Gastronomie im Kreis Cham ihren beruflichen Weg zu gehen“, sagt Bernhard Lang, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Schwandorf. Junge Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren, werden von Susanne Stauber und ihrem Team der Berufsberatung Cham gerne bei der Orientierung unterstützt. Die Ausbildungsvergütung beträgt in der Branche im ersten Jahr 1.000 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 1.100 Euro und im dritten Jahr 1.200 Euro.
„Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass gerade der Einstieg in die Gastronomie vor Ort ein Türöffner für die ganze Welt ist. Wer eine Ausbildung in einem Hotel oder der Gastronomie in Deutschland vorweisen kann, wird in Betrieben überall auf der Welt gute Chancen auf eine Einstellung haben“, betont Andreas Brunner. „Zugleich kann sie oder er aber auch hier im Bayerischen Wald Karriere machen. Die Qualität der Betriebe zeigt sich direkt auch in der Qualität der Ausbildung und der Gestaltung des Arbeitsalltags. Junge Menschen finden Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit. Gerade die Kommunikation und der Umgang mit den Gästen werden von vielen jungen Menschen geschätzt“, betont Richard Brunner, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Cham.
Wichtige Punkte in der neuen Ausbildungsordnung sind nachhaltiges Arbeiten, Energieeffizienz sowie die Bedienung von hochmodernen Küchengeräten. Auch der Inklusionsgedanke findet sich wieder. „Als Arbeitsagentur unterstützen wir gerne interessierte Betriebe dabei, Menschen mit Handicap in den Betrieb zu integrieren. Hierfür kommen verschiedene Förderinstrumente in Betracht“, berichtet Bernhard Lang. Dass auch ältere Arbeitnehmer noch mittels Umschulung einen vollwertigen Berufsabschluss erwerben können, erklärte Hans-Peter Hausladen, Teamleiter des gemeinsamen Arbeitgeber-Services von Arbeitsagentur und Jobcenter, der verschiedene Förderoptionen vorstellte.