Nachdem sich im Vormonat die Zahl der Arbeitslosen zum ersten Mal wieder merklich erhöht hatte, stagnierte diese in diesem Monat. Die Arbeitslosenquote betrug im Monat Juli wie bereits im vergangen Monat 2,9 Prozent. Im Juli 2021 lag die Quote bei 2,8 Prozent. Insgesamt mussten sich rund 170 Personen im Juli arbeitslos melden.
Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um neun Personen bzw. 1,2 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren zirka 740 Personen arbeitslos gemeldet, rund 20 Arbeitnehmer bzw. 3,2 Prozent weniger als im Juli 2021.
Der Stellenzugang war weiterhin sehr hoch. So gingen für den Agenturbezirk Sulzbach-Rosenberg knapp 80 Stellenangebote neu ein, die zu besetzen waren. Dazu meint die Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Sulzbach-Rosenberg, dass der Stellenzugang im letzten Monat besonders hoch war im Bereich Maschinenbau, aber auch bei der Herstellung von elektronischen Erzeugnissen.
Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 620 Stellenangebote gemeldet, rund 80 Offerten bzw. 15,1 Prozent mehr als im Juli 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen zirka 520 Stellen und somit rund 80 Offerten bzw. 12,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Bewegungszahlen: Mehr Arbeitslosmeldungen als im Vorjahr
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 60 Personen arbeitslos und somit zirka 20 Arbeitnehmer bzw. 24,4 Prozent weniger als im Juli 2021. Im Gegenzug beendeten knapp 50 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren knapp 30 Arbeitnehmer bzw. 38,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branche:
Die uns in diesem Monat neu gemeldeten Stellen kamen laut Neufeld aus den verschiedensten Branchen. Einen Schwerpunkt konnte man aber in den Stellenzugängen im Bereich Metallbau, Maschinenbau sowie im Verkauf erkennen.
Ausbildung: Mehr Ausbildungsstellen als im Vorjahr
Auch Ausbildungsstellen wurden im vergangenen Monat wieder vermehrt gemeldet. Dies sind laut Neufeld zum einen Ausbildungsstellen, die für dieses Jahr noch zu besetzen sind, aber auch schon für das Folgejahr.
In dem Zusammenhang appelliert Frau Neufeld kurz vor Ausbildungsbeginn an die Firmen, auch schwächeren Jugendlichen und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen eine Chance zu geben.
In der Region Amberg-Sulzbach, zu der die Geschäftsstellenbezirke Amberg und Sulzbach-Rosenberg gehören, sind bis zum Berichtsmonat rund 1.460 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 170 Stellen bzw. 13,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber zirka 580, das sind knapp 60 Bewerber bzw. 8,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
Zahl der Kurzarbeiter hat abgenommen
Im Landkreis Amberg-Sulzbach belief sich die Zahl der Kurzarbeiter im Februar auf rund 480 Beschäftigte in zirka 70 Betrieben. Die Kurzarbeiterquote betrug 1,6 Prozent, im Januar 2022 lag sie bei 1,4 Prozent.
Fluchtbewegung aus der Ukraine spürbar
Mitte Juli waren im Landkreis Amberg-Sulzbach rund 320 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet. Damit stellten sie 42,7 Prozent aller Arbeitslosen im Kreis.
In die Region sind allerdings noch mehr Menschen aus der Ukraine gekommen, die teils nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und daher nicht in der Zahl der Arbeitslosen erfasst sind, so zum Beispiel viele Frauen mit Betreuungspflichten für Kinder. Eine bessere Näherung an den tatsächlichen Wert der Ukrainerinnen und Ukrainer vor Ort bietet daher die Zahl der gemeldeten erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Im Landkreis Amberg-Sulzbach stieg die Zahl der gemeldeten erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft von Mitte Februar bis Mitte Juli von sieben auf zirka 490 Betroffene. Diese Zahl enthält alle Arbeitslosen, Arbeitsuchenden sowie Personen, die einen Antrag auf Leistungen der Grundsicherung gestellt haben, auch wenn dieser noch nicht bewilligt wurde. Zudem sind in der Zahl volljährige Ukrainerinnen und Ukrainer enthalten, die noch zur Schule gehen, Betreuungspflichten gegenüber Kindern haben oder langfristig erkrankt sind.
Eine weitere Größe, welche bei der Interpretation der aktuellen Situation hilft, sind die sogenannten Bedarfsgemeinschaften. Bei einer Bedarfsgemeinschaft handelt es sich in der Regel um eine Familie, zu der oftmals auch Kinder gehören, mit mindestens einem Regelleistungsberechtigen. In der Gruppe der Ukrainerinnen und Ukrainer gibt es besonders viele Mütter mit Kindern, da die Väter das Herkunftsland oft nicht verlassen konnten. Bis Mitte Juli waren im Landkreis Amberg-Sulzbach zirka 350 Bedarfsgemeinschaften gemeldet, in denen mindestens eine Person die ukrainische Staatsbürgerschaft hat. Bei der Interpretation der Zahl gilt es zu bedenken, dass es sich um eine Hochrechnung handelt, die stark unterzeichnet ist.