Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, nahm die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um knapp 490 Personen bzw. 7,1 Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren rund 7.390 Personen arbeitslos gemeldet, knapp 520 Arbeitnehmer bzw. 7,6 Prozent mehr als im August 2021.
Unter den arbeitslosen Personen befanden sich rund 1.110 Ukrainerinnen und Ukrainer. Damit stellten sie 15 Prozent aller Arbeitslosen in der mittleren Oberpfalz. Seit Juni müssen sich Flüchtlinge aus der Ukraine in den Jobcentern melden, um Zugriff auf das Beratungsangebot sowie die Geldleistungen des Jobcenters zu erhalten. Diesen einmaligen Sondereffekt gilt es bei der Interpretation der aktuellen Arbeitsmarktzahlen zu berücksichtigen, insbesondere wenn man einen Vergleich mit dem Vorjahr anstellt.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 3,1 Prozent. Im August 2021 lag die Quote bei 2,8 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommer ist jedoch durchaus üblich, da sich junge Menschen vor dem Start einer weiterführenden Schule bzw. Beginn eines Studiums vorübergehend bei der Agentur für Arbeit melden.
Mitte August waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter gut 7.710 Stellenangebote gemeldet, zirka 1.270 Offerten bzw. 19,8 Prozent mehr als im August 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen zirka 8.680 Stellen und somit zirka 400 Offerten bzw. 4,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften ist somit ungebrochen. Dennoch wachsen Unsicherheiten auf Grund von Lieferschwierigkeiten und krisenbedingter Einschränkungen.
Bewegungszahlen: Weniger Arbeitslosmeldungen als im Vorjahr
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus gut 740 Personen arbeitslos und somit 90 Arbeitnehmer bzw. 10,8 Prozent weniger als im August 2021. Im Gegenzug beendeten rund 530 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren rund 120 Arbeitnehmer bzw. 18,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Unterbeschäftigung hat geringfügig zugenommen
Im Berichtsmonat waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf ohne die Beschäftigten in Kurzarbeit rund 9.430 Arbeitnehmer unterbeschäftigt. Das sind zirka 790 Personen bzw. 9,2 Prozent mehr als im August 2021.
Die Unterbeschäftigungsquote stieg binnen Monatsfrist um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 3,9 Prozent. Im August des Vorjahres betrug die Quote 3,5 Prozent.
Ausbildung: Weniger Bewerber als im Vorjahr
In der mittleren Oberpfalz sind bis zum Berichtsmonat rund 4.740 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 310 Stellen bzw. sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber knapp 1.890, das sind rund 100 Bewerber bzw. fünf Prozent weniger als im Vorjahr.
Zahl der Kurzarbeiter ist im März geringfügig gestiegen
Im April 2022 befanden sich der neuesten Hochrechnung der BA-Statistik zufolge im Agenturbezirk Schwandorf zirka 1.990 Beschäftigte in rund 110 Betrieben in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote belief sich auf 1,2 Prozent. Im März befanden sich noch rund 3.270 Arbeitnehmer in knapp 360 Betrieben in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote belief sich auf 1,9 Prozent.