Demographischer Wandel betrifft Branchen im Landkreis Cham sehr unterschiedlich

Rund ein Fünftel der Beschäftigten erreicht das Rentenalter in den kommenden zwölf Jahren

 

28.08.2023 | Presseinfo Nr. 101

Im Landkreis Cham waren Ende vergangenen Jahres 55.354 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Rund ein Fünftel von ihnen wird in den kommenden zwölf Jahren das Renteneintrittsalter erreichen.

Cham. Insgesamt waren Ende vergangenen Jahres 10.985 Arbeitnehmer zwischen 55 und 64 Jahre alt und damit 19,8 Prozent aller Beschäftigten mit Arbeitsort im Landkreis Cham. 65 Jahre oder älter waren 768 Personen bzw. 1,4 Prozent aller Arbeitnehmer. „Damit gehen dem Arbeitsmarkt perspektivisch viele Arbeits- und Fachkräfte verloren. Umso wichtiger ist es, bereits jetzt in Aus- und Weiterbildungen zu investieren und den Wissenstransfer in den Betrieben von den erfahrenen zu den jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sicherzustellen“, sagt Bernhard Lang, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Schwandorf.

 

„Insgesamt lässt sich für unsere Region sagen, dass der demographische Wandel den Arbeitsmarkt im Landkreis nicht ganz so stark trifft, wie manch andere Regionen“, führt der stellvertretende Agenturleiter aus. Der Anteil der 55- bis 64-Jährigen unter den Beschäftigten lag im Bundesdurchschnitt zwei Prozentpunkte höher und bei den Arbeitnehmern 65plus 0,1 Prozentpunkte höher als im Landkreis.

 

Je nach Branche gibt es erhebliche Unterschiede bei der Altersstruktur. So zeigte sich in den arbeitnehmerstärkeren Branchen ab 500 Beschäftigten, vor allem in der Öffentlichen Verwaltung, ein hoher Anteil älterer Beschäftigter. Insgesamt waren hier 31,4 Prozent der Arbeitnehmer 55 Jahre oder älter, gefolgt vom Versicherungs- und Finanzwesen mit 28,4 Prozent, dem Gesundheits- und Sozialwesen mit 25,9 Prozent, der Logistikbranche mit 25,2 Prozent und dem Bereich Erziehung und Unterricht mit 22,4 Prozent.

 

Die jüngste Altersstruktur wiesen die Unternehmen aus dem Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen auf, in denen nur 13,9 Prozent der Beschäftigten 55 Jahre oder älter waren.