„Im Landkreis Cham ist die Arbeitslosigkeit nach dem Ende der Urlaubs- und Ferienzeit saisontypisch gesunken. Hierzu beigetragen haben auch die zu Monatsbeginn ausgegebenen Bildungsgutscheine für die Förderung von Weiterbildungen und Umschulungen an arbeitslose Kundinnen und Kunden. Eine leichte Belebung am Arbeitsmarkt ist erkennbar“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf, Siegfried Bäumler. Sowohl im Bereich der Jobcenter als auch der Arbeitsagentur war im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.
Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 77 Personen ab. Mitte des Berichtsmonats waren 1.932 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum September 2022 waren 162 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote bewegte sich mit 2,6 Prozent insgesamt 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vormonats. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,4 Prozent.
„Viele Jugendliche und junge Erwachsene haben am 1. September ihre Ausbildung begonnen. Es gibt aber weiterhin genügend Stellen für Ausbildungswillige und Kurzentschlossene. Der allgemeine Stellenpool bleibt hoch“, berichtet der Arbeitsmarktexperte.
„In den meisten Betrieben der arbeitnehmerstärksten Branchen im Landkreis Cham sind gute Auftragslagen vorhanden. Entsprechend ist der Fachkräftebedarf unverändert hoch. Einige Unternehmen berichten von Unsicherheiten hinsichtlich offener Aufträge und laufender Ausschreibungen. Von den Zugängen in Arbeitslosigkeit sind häufiger Helfer als Fachkräfte betroffen. Dies zeigt die Wichtigkeit von Qualifizierungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf“, erklärt Siegfried Bäumler.
Mitte September waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.998 Stellenangebote gemeldet, 120 Offerten mehr als im September 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 3.344 Stellen und somit 75 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Am Stichtag 31. März 2023 waren im Landkreis Cham 56.107 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 880 Arbeitnehmer.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 215 Personen arbeitslos und somit sieben Arbeitnehmer mehr als im September 2022. Im Gegenzug beendeten 189 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 17 Arbeitnehmer weniger als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Die Gastronomie- und Hotelbetriebe der Region sind überwiegend mit den Umsatzzahlen der Sommermonate zufrieden. Seit dem Ferienende ist es etwas ruhiger geworden und die Biergarten- und Freiluftsaison neigt sich dem Ende zu. Dies bedeutet nicht, dass die Personalengpässe keine Rolle mehr spielen. Vor allem im Service und der Küche wird weiterhin tatkräftige Unterstützung in Vollzeit, Teilzeit oder auf Minijobbasis gesucht. Die Hotelbetriebe rüsten sich für die Wellnesssaison.
Die Betriebe im Hoch- und Tiefbau sowie im Baunebengewerbe sind nach wie vor gut ausgelastet. Vereinzelt berichten Betriebe von rückläufigen Auftragseingängen, hier vor allem im privaten Wohnungsbau, infolge von allgemeinen Unsicherheiten durch Preissteigerungen und höheren Zinsen für Immobilienkredite.
„Im Maschinenbau, Metallgewerbe und der Elektroindustrie gibt es weiterhin gute Beschäftigungschancen. Vor allem die Unternehmen, welche in den Standort investieren, sind die Positivtreiber im Landkreis und gleichen andere rückläufige Tendenzen aus“, führt der Arbeitsmarktexperte aus.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, sank die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 284 Personen. Besonders erfreulich dabei: Die Arbeitslosigkeit bei den 15- bis unter 20-jährigen Jugendlichen ist sowohl im Vormonats- als auch im Vorjahresvergleich deutlich zurückgegangen. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 7.565 Personen arbeitslos gemeldet, 455 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 1.077 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im September arbeitslos gemeldet und somit 41 Personen weniger als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren 1.079 Person aus der Ukraine arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 3,1 Prozent. Im September 2022 lag die Quote bei 2,9 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell wieder im Landkreis Cham mit 2,6 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von den Landkreisen Schwandorf (drei Prozent), Amberg-Sulzbach (3,1 Pro-zent) und der Stadt Amberg (4,8 Prozent).
Mitte September waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.848 Stellenangebote gemeldet, 141 Offerten weniger als im September 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 8.648 Stellen und somit 1.241 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Am Stichtag 31. März 2023 waren im Gesamtagenturbezirk 173.393 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 1.717 Arbeitnehmer.