Arbeitsmarktbericht Geschäftsstellenbezirk Schwandorf Januar 2023

Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 19

„Die Freistellungen in der Bau- und Baunebenbranche sowie in den Außenberufen haben zu einem für den Jahresanfang saisontypischen spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Die ruhige Zeit muss allerdings keine verlorene sein, sondern lässt sich sinnvoll für Weiterbildungen nutzen. Die Arbeitsagentur unterstützt interessierte Betriebe hier, sofern alle Bedingungen erfüllt sind. Für Informationen und zur Beratung wenden sich interessierte Arbeitgeber gerne an ihre persönlichen Vermittlungsfachkräfte im Arbeitgeber-Service. Die Durchwahlnummern sind online unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/schwandorf/ags/ansprechpartner veröffentlicht“, sagt Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.

 

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um knapp 430 Personen bzw. 19,5 Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren rund 2.620 Personen arbeitslos gemeldet, zirka 190 Arbeitnehmer bzw. 7,9 Prozent mehr als im Januar 2022. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 3,3 Prozent. Im Januar 2022 lag die Quote bei drei Prozent.

 

Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mit dem Gedanken spielen, sich beruflich weiterzuentwickeln, bietet die Berufsberatung für Erwachsene seit Kurzem auch Vor-Ort-Termine in verschiedenen Kommunen in der Region an, so zum Beispiel am 15. Februar im Mehrgenerationenhaus Wackersdorf. Diese und alle weiteren Veranstaltungen finden sich im Veranstaltungskalender der Arbeitsagentur Schwandorf unter https://web.arbeitsagentur.de/portal/metasuche/suche/veranstaltungen?plz=92421.

 

„Die Zahl der gemeldeten Stellen bewegt sich noch immer auf einem hohen Niveau. Das Angebot an offenen Stellen übertraf im Berichtsmonat sogar den bereits hohen Wert aus dem Vorjahr. Hier bieten sich insbesondere für Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger ins Berufsleben – z.B. nach einer Unterbrechung des Erwerbslebens zur Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen – sehr gute Möglichkeiten in der Region“, erklärt der Agenturleiter.

 

Mitte Januar waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.510 Stellenangebote gemeldet, zirka 260 Offerten bzw. 11,7 Prozent mehr als im Januar 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen knapp 200 Stellen und somit rund 110 Offerten bzw. 36,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

 

Bewegungszahlen: Mehr Abgänge aus Arbeitslosigkeit ins Erwerbsleben

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 580 Personen arbeitslos und somit zirka 30 Arbeitnehmer bzw. 5,5 Prozent weniger als im Januar 2022. Im Gegenzug beendeten rund 170 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren knapp 30 Arbeitnehmer bzw. 17 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

 

Blick in die Branchen

Im Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Pädagogik ist die Anzahl der offenen Stellen größer als die Anzahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber.

 

Bei den Pflege- und Gesundheitsberufen können freigestellte Arbeitnehmer meist direkt eine Beschäftigung bei anderen Arbeitgebern aufnehmen.

 

Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe melden sich aktuell verstärkt Arbeitnehmer, die aufgrund der rückläufigen Auftragslage wegen der hohen Baukosten keine feste Wiedereinstellungszusage für die nächste Bausaison erhalten haben. Der Arbeitsmarkt im Bereich Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist unverändert gut. Es werden Fachkräfte gesucht.

 

Nach wie vor werden in den Sparten Metall, Elektro und Elektronik, Kunststoffverarbeitung, Holzverarbeitung sowie dem Kfz-Bereich Fachkräfte gesucht. Arbeitsuchende finden in der Regel zeitnah eine neue Beschäftigung, falls keine besonderen Hemmnisse vorliegen. Die Mehrheit der arbeitslosen Personen ist dem Helferbereich zuzuordnen.

 

In kaufmännischen und akademischen Berufen sind die Zu- und Abgänge in bzw. aus Beschäftigung ausgeglichen. Arbeitnehmer finden im kaufmännischen Bereich einen relativ guten Stellenmarkt vor. Vereinzelte Ausstellungen oder verzögerte Einstellungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten sind zwar erkennbar, der Arbeitsmarkt ist grundsätzlich jedoch sehr stabil.

 

Im Bereich Maschinenbau und Betriebstechnik bestehen für arbeitsuchende und arbeitslose Personen aktuell gute Perspektiven am Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach Fachkräften ist weiterhin groß und Stellen sind vakant. Die Dauer der Arbeitslosigkeit bei Vorliegen einer guten Qualifizierung ist für Betroffene in der Regel kurz.

 

Im Handel lassen sich bei befristet Beschäftigten durchwegs Vertragsverlängerungen beobachten.

 

Im Bereich Transport ist im Vergleich zum Vormonat ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit erfolgt. Im Bereich Lager ist zeitgleich ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.

 

Bei Betrieben der Lebensmittelherstellung und der Gastronomie ist die Zahl der gemeldeten Stellen weiterhin höher als die Anzahl der Arbeitsuchenden in dem Bereich.