Arbeitsmarktbericht Dezember 2022: Geschäftsstelle Schwandorf

Saisonende in den Außenberufen macht sich auf Arbeitsmarkt bemerkbar

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 2

„Die Saison im Bau- und Baunebengewerbe sowie in den Außenberufen ist aufgrund des Wintereinbruchs weitgehend zu Ende. Dies hat zum saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember geführt. Nicht immer muss die Zeit allerdings ohne Mehrwert durchgestanden werden. Vielmehr bietet es sich an, das Saisonende für Weiterbildungen der Beschäftigten zu nutzen. Hierfür bietet die Arbeitsagentur eine finanzielle Förderung an. Interessierte Arbeitgeber wenden sich am besten an ihren gemeinsamen Arbeitgeber-Service, um sich individuell beraten zu lassen“, sagt Bernhard Lang, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Schwandorf.

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 30 Personen bzw. 1,4 Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren rund 2.190 Personen arbeitslos gemeldet, zirka 200 Arbeitnehmer bzw. 9,9 Prozent mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 2,8 Prozent. Im Dezember 2021 lag die Quote bei 2,5 Prozent.

„Zwar ist der Bestand offener Stellen im Dezember gegenüber den beiden Vormonaten leicht gesunken, die Arbeitgeber in der Region haben allerdings im Dezember zugleich wieder deutlich mehr offene Stellen gemeldet. Dies zeigt, wie aufnahmefähig der Arbeitsmarkt weiterhin trotz Energiekrise und gestiegener Materialkosten in vielen Branchen ist“, berichtet der stellvertretende Agenturleiter.

Mitte Dezember waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 2.510 Stellenangebote gemeldet, zirka 290 Offerten bzw. 12,9 Prozent mehr als im Dezember 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 4.410 Stellen und somit rund 360 Offerten bzw. 7,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

 

Bewegungszahlen: Dynamik hat im Vorjahresvergleich abgenommen

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 340 Personen arbeitslos und somit zirka 20 Arbeitnehmer bzw. 6,3 Prozent weniger als im Dezember 2021. Im Gegenzug beendeten 170 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren knapp 40 Arbeitnehmer bzw. 18,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

 

Unternehmen finden in vielen Branchen nicht ausreichend Personal

Im Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Pädagogik ist die Anzahl der offenen Stellen größer als die Anzahl der Arbeitsuchenden.

Bei den Pflege- und Gesundheitsberufen gelingt Arbeitsuchenden ohne Vermittlungshemmnissen meistens ein nahtloser Übergang in neue Beschäftigung.

Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe melden sich teils Beschäftigte arbeitslos, die aufgrund rückläufiger Aufträge sowie der gestiegenen Baukosten keine feste Wiedereinstellungszusage von ihrem Arbeitgeber für die nächste Bausaison erhalten haben.

Der Arbeitsmarkt im Bereich Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist unverändert gut. Es werden Fachkräfte nachgefragt.

Nach wie vor suchen Unternehmen der Metallbearbeitung, der Elektro- und Elektronikbranche, der Kunststoff- sowie Holzverarbeitung und aus dem Kfz-Bereich Fachkräfte.

In kaufmännischen und akademischen Berufen sind die Zu- und Abgänge von Personal relativ ausgeglichen. Arbeitnehmer finden im kaufmännischen Bereich einen relativ guten Stellenmarkt vor. Vereinzelte Kündigungen oder verzögerte Einstellungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten sind allerdings erkennbar.

Im Maschinenbau und der Betriebstechnik bestehen derzeit gute Perspektiven am Arbeitsmarkt für arbeitsuchende und arbeitslose Personen. Die Nachfrage nach Fachkräften ist weiterhin groß und Stellen bleiben vakant. Die Dauer der Arbeitslosigkeit bei Vorliegen einer guten Qualifizierung von Arbeitsuchenden ist in der Regel kurz.

Im Einkauf und Vertrieb bewegen sich die Meldungen im Bereich des Vormonatsniveaus. Die Zahl der Neu- und Abmeldungen bewegt sich auf einem unveränderten Stand.

Im Handel lassen sich bei befristet Beschäftigten durchwegs Vertragsverlängerungen beobachten. Stellenangebote und Anzahl der Personen, die auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung im Handel sind, halten sich die Waage.

In der Logistikbranche ist ein geringfügiger Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. In den Berufsbereichen Tierpflege, Gartenbau und Landwirtschaft ist aktuell ein Anstieg der Arbeitslosigkeit aufgrund saisonbedingter Kündigungen sichtbar.

Der Arbeitsmarkt im Bereich der Lebensmittelherstellung und der Gastronomie ist weiterhin stabil und gut. Die Anzahl der gemeldeten Stellen ist höher als die der gemeldeten Arbeitsuchenden. Die Arbeitslosmeldungen im Bereich der Gastronomie steigen allerdings saisonbedingt an.