Geringe Bezahlung, niedrige Eingruppierung, wenig Aufstiegsmöglichkeiten – für viele berufstätige Frauen in Deutschland ist das leider noch immer die Realität. Einen wichtigen Beitrag zum Umdenken leistet der alljährliche „Equal Pay Day“, der in diesem Jahr am 7. März begangen wird. Damit hat sich keine Veränderung zum Vorjahr ergeben, als der Tag auch am 7. März stattfand.
Der Tag markiert symbolisch den Entgeltunterschied zwischen Männern und Frauen, der in Deutschland derzeit bei 18 Prozent liegt. Das bedeutet, Frauen müssen nach Ablauf des Jahres zusätzlich bis zum 7. März arbeiten, um das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu verdienen. Nach wie vor belegt Deutschland mit diesem Ergebnis einen der hinteren Plätze im europäischen Vergleich.
Knapp zwei Drittel der erkannten Lohnlücke kann durch höhere Teilzeitquoten und geringere Gehälter in frauentypischen Berufen erklärt werden. Es bleibt aber eine bereinigte Lücke von rund sieben Prozent des Brutto-Stundenlohns ohne eindeutige Erklärung. Arbeitnehmerinnen verdienten also im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie pro Stunde sieben Prozent weniger als Männer. Ursächlich scheinen dafür Erwerbsunterbrechungen etwa bei Schwangerschaften, zur Kindererziehung oder zur Pflege von Angehörigen.
Diesen beachtlichen Lohnunterschied nehmen die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Schwandorf, Dorothea Seitz-Dobler, und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schwandorf, Helga Forster, zum Anlass, auf den „Equal Pay Day“ hinzuweisen.
Der diesjährige Equal Pay Day steht unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“. Die strukturellen Ursachen, die in Kunst und Kultur zu dem eklatanten Gender Pay Gap von mehr als 30 Prozent führen, zeigen wie durch ein Vergrößerungsglas die gleichen strukturellen Ursachen, die gesamtgesellschaftlich ergeben, dass Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen.
„Gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit ist eine der Voraussetzungen für die Chancengleichheit von Frauen und Männern und somit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – es profitieren letztlich alle“, ist Helga Forster überzeugt. Dorothea Seitz-Dobler verweist darauf, dass viele Frauen in sogenannten Minijobs arbeiten, in denen keine oder nur sehr geringe eigenständige Ansprüche in der Kranken-, Renten- oder Arbeitslosenversicherung erworben werden, und somit die Problematik der drohenden Altersarmut von Frauen noch verschärft wird.