Bevor Stefanie Neufeld, Geschäftsstellenleiterin der Agenturen für Arbeit Amberg und Sulzbach-Rosenberg auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt eingeht, wirft sie einen Blick auf die Arbeitsmarktberichterstattung selbst: „Den aufmerksamen Leserinnen und Lesern fällt wahrscheinlich der Unterschied beim vorliegenden Report im Vergleich zu den Vormonaten auf. Bisher gab es zwei Berichte, die sich auf die Geschäftsstellenbezirke Amberg und Sulzbach-Rosenberg bezogen haben. Diese sind nicht identisch mit dem Zuschnitt der politischen Gebietsstrukturen. Gerade diese Zahlen sind für die Akteure in der Region jedoch besonders spannend. Dem Rechnung tragend, gibt es ab sofort einen Bericht für den eng verflochtenen Wirtschaftsraum Amberg-Sulzbach mit den Zahlen für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach statt der beiden Geschäftsstellenbezirke.“
„In der Region Amberg-Sulzbach, zu der die Stadt Amberg und der Landkreis Amberg-Sulzbach zählen, hat sich die Frühjahrsbelebung im März gezeigt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit durch die Fluchtbewegung aus der Ukraine hat sich nicht fortgesetzt“, berichtet die Arbeitsmarktexpertin.
Die Arbeitslosigkeit nahm in der Stadt Amberg binnen Monatsfrist um 43 Personen bzw. 3,7 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren 1.134 Personen arbeitslos gemeldet, 178 Arbeitnehmer bzw. 18,6 Prozent mehr als im März 2022. Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 4,8 Prozent. Im März 2022 lag die Quote bei vier Prozent.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 66 Personen bzw. 3,5 Prozent ab. Im März waren 1.830 Personen arbeitslos gemeldet, 362 Arbeitnehmer bzw. 24,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote ging gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 3,1 Prozent zurück. Im März 2022 lag die Quote bei 2,5 Prozent.
Mitte März waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters in der Stadt Amberg 1.056 Stellenangebote gemeldet, 129 Offerten bzw. 13,9 Prozent mehr als im März 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 456 Stellen und somit 25 Offerten bzw. 5,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach waren im Stellenbestand 1.057 Stellenangebote gemeldet, 19 Offerten bzw. 1,8 Prozent weniger als im März 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Arbeitgeber 320 Stellen und somit 137 Offerten bzw. 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Am Stichtag 30. September 2022 waren in der Stadt Amberg 28.430 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 204 Arbeitnehmer bzw. 0,7 Prozent.
Im Landkreis waren Ende September 2022 insgesamt 30.578 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 169 Arbeitnehmer bzw. 0,6 Prozent.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich in der Stadt Amberg aus der Erwerbstätigkeit heraus 97 Personen arbeitslos und somit zehn Arbeitnehmer bzw. 11,5 Prozent mehr als im März 2022. Im Gegenzug beendeten 106 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren elf Arbeitnehmer bzw. 9,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 152 Personen arbeitslos und somit 13 Beschäftigte bzw. 9,4 Prozent mehr als im März 2022. Im Gegenzug nahmen aus der Erwerbslosigkeit heraus 224 Personen eine Arbeit auf. Dies waren 15 Arbeitnehmer bzw. 6,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Die Arbeitgeber haben im März mehr Stellen als im Vormonat gemeldet. Dabei handelte es sich vor allem Stellen in der Produktion, im kaufmännischen Bereich, in der Personenbeförderung und im Lager. In fast allen Branchen ist die Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt weiterhin gut. „Die Arbeitgeber sind einstellungsbereit. Sie suchen sowohl nach Fach- als auch allgemein nach Arbeitskräften“, stellt Neufeld fest.
Ausbildung: Rückgang bei den gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern
In der Region Amberg-Sulzbach sind bis zum Berichtsmonat 1.295 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 28 Stellen bzw. 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 487, das sind 33 Bewerber bzw. 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, nahm die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 947 Personen bzw. 10,3 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren 8.286 Personen arbeitslos gemeldet, 1.158 Arbeitnehmer bzw. 16,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Unter den arbeitslosen Personen befanden sich 988 Ukrainerinnen und Ukrainer.
Die Arbeitslosigkeit ging binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte auf nunmehr 3,4 Prozent zurück. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 2,9 Prozent.
Mitte März waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.855 Stellenangebote gemeldet, 826 Offerten bzw. 11,8 Prozent mehr als im März 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 3.168 Stellen und somit neun Offerten bzw. 0,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Am Stichtag 30. September 2022 waren in der mittleren Oberpfalz 175.032 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 2.213 Arbeitnehmer bzw. 1,3 Prozent.