Im Kreis Cham zeigt sich Frühjahrsbelebung

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erneut angewachsen

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 51

„Bevor ich auf die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt eingehe, zunächst ein paar Worte zum Arbeitsmarktreport selbst. Bisher gab es in der Region jeweils einen eigenen Gesamtbericht für die Geschäftsstellenbezirke Cham und Bad Kötzting. Mit dem aktuellen Bericht haben wir die Arbeitsmarktberichterstattung umgestellt. Ab sofort gibt es einen Bericht für den Landkreis Cham. Durch die Umstellung orientieren wir uns noch enger an der Arbeitsmarktregion und dem Wirtschaftsraum Landkreis Cham“, sagt Wolfgang Kürzinger, Leiter der Arbeitsagentur-Geschäftsstellen Cham und Bad Kötzting.

 

„Im Landkreis Cham ist die Frühjahrsbelebung in vollem Gange. Diese und die Stabilität in wichtigen Branchen zeichnen den Arbeitsmarkt zum Ende des ersten Quartals 2023 aus. Die Wiedereinstellungen und der damit verbundene Abbau der Winterarbeitslosigkeit haben aufgrund der guten Auftragslage im Bauhaupt- und Baunebengewerbe verbunden mit der milden Witterung bereits Anfang März zügig begonnen und laufen auf Hochtouren“, berichtet der Chamer Arbeitsmarktexperte.

 

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 559 Personen bzw. 17,9 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren 2.558 Personen arbeitslos gemeldet, 229 Arbeitnehmer bzw. 9,8 Prozent mehr als im März 2022. Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,8 Prozentpunkte auf nunmehr 3,5 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 3,2 Prozent. Der erhöhte Wert gegenüber dem März 2022 ist auf die ukrainische Fluchtmigration zurückzuführen.

 

Mitte März waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.887 Stellenangebote gemeldet, 421 Offerten bzw. 17,1 Prozent mehr als im März 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 1.462 Stellen und somit 454 Offerten bzw. 45 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

 

Am Stichtag 30. September 2022 waren im Landkreis 56.810 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 852 Arbeitnehmer bzw. 1,5 Prozent.

 

 

Bewegungszahlen

 

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 226 Personen arbeitslos und somit vier Arbeitnehmer bzw. 1,8 Prozent mehr als im März 2022. Im Gegenzug beendeten 716 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 78 Arbeitnehmer bzw. 9,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

 

 

 

Blick in die Branchen

 

Im Metallgewerbe, der Elektroindustrie, im Handwerk allgemein, im Gesundheitswesen, im Einzelhandel, Verkehrsgewerbe, im Hotel- und Gaststättengewerbe und bei Zeitarbeitsunternehmen: In all diesen Branchen herrscht großer Fachkräftebedarf, auch flexible Helfer haben sehr gute Vermittlungschancen.

 

„Die Osterferien stehen vor der Tür und vor allem bei den kleinen und mittelständschen Hotelbetrieben und Gaststätten, bei denen die Wintermonate eher ruhig verlaufen sind, beginnen die Personalplanungen für eine hoffentlich umsatzstarke Frühjahres- und Sommersaison“, sagt Kürzinger.

 

Gesucht werden Arbeitskräfte in allen Bereichen - von der Vollzeitkraft bis zum Minijobber. Zur Unterstützung in den Stoßzeiten und zur flexibleren Arbeitszeitgestaltung des Stammpersonals werden auch Aushilfskräfte auf Minijobbasis für Zimmer und Küche nachgefragt.

 

Da es weiterhin schwierig ist, den notwendigen Personalbedarf zu decken, werden weiterhin Anfragen nach einer Arbeitserlaubnis - vor allem für Auszubildende aus Drittstaaten - gestellt. Auch hier ist die Arbeitsagentur aktiv und unterstützt die Betriebe.

 

Anfragen zu Qualifizierungen beantwortet der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sehr gerne und sucht nach passenden Förderungen. Damit leistet er einen gezielten Beitrag zur Fachkräftesicherung. Alle Arbeitgeber – auch Großbetriebe und Öffentliche Verwaltungen – können grundsätzlich von Förderungen profitieren, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind.

 

„Umschulungs- und Weiterbildungswillige Arbeitslose können sich gerne an ihre Vermittlungsfachkräfte wenden. Die Agentur bietet ihre Unterstützung und Beratung an, um über passende Fördermöglichkeiten zu sprechen“, berichtet der Geschäftsstellenleiter.

 

Im Welcome-Center sprechen immer wieder Menschen aus Drittstaaten vor. Sie in-formieren sich zu Sprachkursen und fragen aktiv nach den Zugangsvoraussetzungen dafür.

 

 

Ausbildung: Leichter Anstieg bei der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber

 

Im Landkreis Cham sind bis zum Berichtsmonat 1.829 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 207 Stellen bzw. 12,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 530, das sind zwölf Bewerber bzw. 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

 

 

Blick auf den Gesamtagenturbezirk

 

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, nahm die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 947 Personen bzw. 10,3 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren 8.286 Personen arbeitslos gemeldet, 1.158 Arbeitnehmer bzw. 16,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Unter den arbeitslosen Personen befanden sich 988 Ukrainerinnen und Ukrainer.

 

Die Arbeitslosigkeit ging binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte auf nunmehr 3,4 Prozent zurück. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 2,9 Prozent.

 

Mitte März waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.855 Stellenangebote gemeldet, 826 Offerten bzw. 11,8 Prozent mehr als im März 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 3.168 Stellen und somit neun Offerten bzw. 0,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

 

Am Stichtag 30. September 2022 waren in der mittleren Oberpfalz 175.032 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 2.213 Arbeitnehmer bzw. 1,3 Prozent.