„Im Landkreis Cham hat die saisonale Frühjahrsbelebung zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat geführt. Die Arbeitsmarktentwicklung bleibt im Landkreis Cham robust“, sagt der Leiter der Geschäftsstellen Cham und Bad Kötzting, Wolfgang Kürzinger. Wie auch in den vergangenen Monaten wäre die Arbeitslosigkeit ohne den Ukraine-Effekt im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut gesunken.
Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe haben trotz des Rückgangs im privaten Wohnungsbau aufgrund des Auftragspolsters und Zuwächsen im Gewerbe- und Sanierungsbau nahezu alle saisonal arbeitslos gemeldeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Arbeit wiederaufgenommen.
Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 132 Personen bzw. 6,8 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren 1.813 Personen arbeitslos gemeldet, 277 Arbeitnehmer bzw. 18 Prozent mehr als im Mai 2022. Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 2,5 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,1 Prozent.
Die Zahl der Stellenmeldungen im Mai ist im Vergleich zum Vorjahresmonat rückläufig. Das liegt zum Teil an den hohen Stellenbeständen, die oftmals aufgrund des Arbeits- und Fachkräftemangels nicht besetzt werden konnten. Einzelne große Unternehmen melden bereits erste Ausbildungsstellen für 2024.
Der Bestand an offenen Stellen bewegt sich unverändert auf hohem Niveau. Einzelne große Unternehmen melden bereits erste Ausbildungsstellen für 2024.
Erfreulich ist laut Kürzinger die Bereitschaft der Unternehmen, auch Quereinsteige-rinnen und Quereinsteigern eine Chance zu geben und sie für die eigenen Bedarfe zu qualifizieren. „Hier kann ich nur an die Unternehmen appellieren, sich in den jeweiligen Branchen zusammen zu tun und gemeinsam Bildungsbedarfe zu definieren. Es gibt durchaus lukrative Fördermöglichkeiten. Kommen Sie gerne auf unsere Vermittlerinnen und Vermittler zu. Sie beraten hierzu sehr gerne“, betont der Geschäftsstellenleiter.
Mitte Mai waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.950 Stellenangebote gemeldet, 361 Offerten bzw. 13,9 Prozent mehr als im Mai 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 2.115 Stellen und somit 315 Offerten bzw. 17,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 158 Personen arbeitslos und somit zwölf Arbeitnehmer bzw. 7,1 Prozent weniger als im Mai 2022. Im Gegenzug beendeten 245 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 67 Arbeitnehmer bzw. 21,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt gut. Die Arbeitgeber sind einstellungsbereit und suchen sowohl nach Fach- als auch allgemein nach Arbeitskräften.
Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe wird wieder voll gearbeitet. Der private Wohnungsbau ist stark zurückgegangen. Die Unternehmen blicken hier sorgenvoll in die Zukunft. Die Auftragslage ist im gesamten Baubereich aber noch zufriedenstellend, weshalb die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt nicht spürbar sind.
Bei den Sanierungen und im Gewerbebau hat sich eine sehr positive Entwicklung vollzogen. Es werden weiterhin Fach- und Arbeitskräfte gesucht. Die Branche versucht zudem, das vorhandene Personal zu halten.
Ausbildungsmarkt
Im Landkreis Cham sind bis zum Berichtsmonat 1.883 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 223 Stellen bzw. 13,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 589, das sind 43 Bewerber bzw. 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, ging die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 525 Personen bzw. 6,9 Prozent zurück. Mitte des Berichtsmonats waren 7.112 Personen arbeitslos gemeldet, 1.349 Arbeitnehmer bzw. 23,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 1.001 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im Mai arbeitslos gemeldet und somit 91 Personen weniger als im Vormonat.
Die Arbeitslosenquote ging binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 2,9 Prozent zurück. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 2,4 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell wieder im Landkreis Cham mit 2,5 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von den Landkreisen Schwandorf (2,8 Prozent) und Amberg-Sulzbach (2,9 Prozent) sowie der Stadt Amberg (4,6 Prozent).
Mitte Mai waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Job-center 7.779 Stellenangebote gemeldet, 256 Offerten bzw. 3,4 Prozent mehr als im Mai 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 5.132 Stellen und somit 370 Offerten bzw. 6,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.