Arbeitsmarkt hat sich positiv entwickelt

Arbeitsmarktbericht für den Landkreis Schwandorf

11.07.2023 | Presseinfo Nr. 82

„Erstmals können wir seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges einen Vorjahresvergleich ziehen, der nicht durch den sogenannten Ukraineeffekt verzerrt wird. Bis einschließlich Mai war dies nicht möglich, da beim Vorjahresvergleich stets ein Monat mit und einer ohne die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer betrachtet werden musste. Entsprechend überlagerte der Effekt andere Arbeitsmarktentwicklungen. Im aktuellen Berichtsmonat fällt auf, dass sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf äußerst positiv entwickelt hat, so nahm die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Juni 2022 trotz der Energiekrise, des weiter andauernden Ukrainekrieges und der immer stärker spürbaren Fluchtbewegung aus den klassischen Asylherkunftsländern ab. Dies zeigt wie aufnahmefähig und robust der Markt ist“, sagt Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis nahm binnen Monatsfrist um 44 Personen bzw. 1,8 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren 2.456 Personen arbeitslos gemeldet, 95 Arbeitnehmer bzw. 3,7 Prozent weniger als im Juni 2022. Unter den arbeitslosen Personen befanden sich 329 Ukrainerinnen bzw. Ukrainer und damit elf Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 2,8 Prozent. Im Juni 2022 betrug die Quote drei Prozent.

Nachdem am aktuellen Rand im Mai vor allem ältere Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, lässt sich im Juni die Gruppe der Jüngeren besonders positiv hervorheben. „Bei den 15- bis 19-Jährigen nahm die Arbeitslosigkeit um 27,7 Prozent ab“, berichtet der Agenturleiter.

Mitte Juni waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.741 Stellenangebote gemeldet und damit geringfügig weniger als im Juni 2022.

Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren im Landkreis 58.664 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 795 Arbeitnehmer bzw. 1,4 Prozent.

 

Bewegungszahlen

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 247 Personen arbeitslos und somit 28 Arbeitnehmer bzw. 10,2 Prozent weniger als im Juni 2022. Im Gegenzug beendeten 241 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 44 Arbeitnehmer bzw. 22,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

 

 

Blick in die Branchen

In fast allen Branchen ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiterhin gut. Es werden in vielen Bereichen Arbeits- und Fachkräfte gesucht. Der Stelleneingang ist im Vergleich zum Vormonat leicht rückläufig.

Stellenrückgänge gab es vor allem in der Metallindustrie sowie bei Personaldienstleistern. Der Handel hat hingegen mehr Stellen als im Mai gemeldet.

 

Ausbildungsmarkt

Im Landkreis Schwandorf sind bis zum Berichtsmonat 1.496 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind zwei Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 624, das sind 83 Bewerber bzw. 11,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

 

Blick auf den Gesamtagenturbezirk

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, ging die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 26 Personen bzw. 0,4 Prozent zurück. Mitte des Berichtsmonats waren 7.086 Personen arbeitslos gemeldet, 209 Arbeitnehmer bzw. drei Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 1.043 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im Juni arbeitslos gemeldet und somit 42 Personen mehr als im Vormonat.

Die Arbeitslosenquote bewegte sich mit 2,9 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Im Juni 2022 lag die Quote bei 2,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell wieder im Landkreis Cham mit 2,5 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von den Landkreisen Schwandorf (2,8 Prozent) und Amberg-Sulzbach (2,8 Prozent) sowie der Stadt Amberg (4,7 Prozent).

Mitte Juni waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.904 Stellenangebote gemeldet, 193 Offerten bzw. 2,5 Prozent mehr als im Juni 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 6.182 Stellen und somit 392 Offerten bzw. sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren im Gesamtagenturbezirk 172.489 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 1.830 Arbeitnehmer bzw. 1,1 Prozent.