Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt stabil

„In diesem Monat hat sich der Arbeitsmarkt in der Region sehr stabil entwickelt“, sagt die Geschäftsstellenleiterin der Agenturen für Arbeit Amberg und Sulzbach-Rosenberg, Stefanie Neufeld.

11.07.2023 | Presseinfo Nr. 83

Erstmals kann seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ein Vorjahresvergleich gezogen werden, der nicht durch den sogenannten Ukraineeffekt verzerrt wird. Bis einschließlich Mai war dies nicht möglich, da beim Vorjahresvergleich stets ein Monat mit und einer ohne die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer betrachtet wer-den musste. Entsprechend überlagerte der Effekt andere Arbeitsmarktentwicklungen. Im Vergleich zum Juni 2022 waren 74 Personen bzw. 4,2 Prozent mehr arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosigkeit nahm in der Stadt Amberg zwischen Mai und Juni um 25 Personen bzw. 2,3 Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren 1.113 Personen arbeitslos gemeldet, 100 Arbeitnehmer bzw. 9,9 Prozent mehr als im Juni 2022. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 4,7 Prozent. Im Juni 2022 lag die Quote bei 4,3 Prozent.

Im Landkreis Amberg-Sulzbach nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 17 Personen bzw. ein Prozent ab. Im Juni waren 1.694 Personen arbeitslos gemeldet, 130 Arbeitnehmer bzw. 8,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote ging gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 2,8 Prozent zurück. Im Juni 2022 lag die Quote bei 2,6 Prozent.

„Viele der Personen, die sich im Juni arbeitslos meldeten, hatten schon eine Zusage von ihrem neuen Arbeitgeber in der Tasche. Der leichte Anstieg in diesem Monat in der Stadt Amberg ist daher nicht besorgniserregend“, meint die Arbeitsmarktexpertin und ergänzt: „Wir werden natürlich dennoch aufmerksam beobachten, wie sich der Arbeitsmarkt in den nächsten Wochen entwickelt“.

Der Zugang an Stellen deutet dagegen weiterhin auf einen recht robusten Arbeits-markt hin. „Nicht einmal die Pfingstferien, die einige Firmen für Betriebsferien genutzt haben, wirkten sich bei der Stellenmeldung negativ aus“, merkt die Geschäftsstellenleiterin an.

Mitte Juni waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters in der Stadt Amberg 1.008 Stellenangebote gemeldet. Damit bleibt der Bestand im Vorjahresvergleich weiterhin auf einem hohen Niveau.

Im Landkreis Amberg-Sulzbach waren im Stellenbestand 1.128 Stellenangebote gemeldet, 14 Offerten bzw. 1,2 Prozent weniger als im Juni 2022.

Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren in der Stadt Amberg 28.047 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit sank die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 117 Arbeitnehmer bzw. 0,4 Prozent.

Im Landkreis waren Ende Dezember 2022 insgesamt 30.424 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 354 Arbeitnehmer bzw. 1,2 Prozent.

 

Bewegungszahlen

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich in der Stadt Amberg aus der Erwerbstätigkeit heraus 91 Personen arbeitslos und somit 34 Arbeitnehmer bzw. 27,2 Prozent weniger als im Juni 2022. Im Gegenzug beendeten 78 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren elf Arbeitnehmer bzw. 16,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Im Landkreis Amberg-Sulzbach meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 129 Personen arbeitslos und somit 45 Beschäftigte bzw. 25,9 Prozent weniger als im Juni 2022. Im Gegenzug nahmen aus der Erwerbslosigkeit heraus 152 Personen eine Arbeit auf. Dies waren 58 Arbeitnehmer bzw. 61,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

 

Blick in die Branchen

Im vergangenen Monat wurden laut Neufeld einige Stellen sowohl im Elektro-Handwerk als auch in der Elektro-Industrie gemeldet. Weiterhin gingen wieder einige Stellen im Verkauf und in der öffentlichen Verwaltung ein. Insgesamt bleibt die Lage damit robust.

 

Ausbildungsmarkt

In der Region Amberg-Sulzbach sind bis zum Berichtsmonat 1.366 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 66 Stellen bzw. 4,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 545, das sind 23 Bewerber bzw. vier Prozent weniger als im Vorjahr.

 

Blick auf den Gesamtagenturbezirk

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, ging die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 26 Personen bzw. 0,4 Prozent zurück. Mitte des Berichtsmonats waren 7.086 Personen arbeitslos gemeldet, 209 Arbeitnehmer bzw. drei Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 1.043 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im Juni arbeitslos gemeldet und somit 42 Personen mehr als im Vormonat.

Die Arbeitslosenquote bewegte sich mit 2,9 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Im Juni 2022 lag die Quote bei 2,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell wieder im Landkreis Cham mit 2,5 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von den Land-kreisen Schwandorf (2,8 Prozent) und Amberg-Sulzbach (2,8 Prozent) sowie der Stadt Amberg (4,7 Prozent).

Mitte Juni waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Job-center 7.904 Stellenangebote gemeldet, 193 Offerten bzw. 2,5 Prozent mehr als im Juni 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 6.182 Stellen und somit 392 Offerten bzw. sechs Prozent weniger als im Vorjahres-zeitraum.

Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren im Gesamtagenturbezirk 172.489 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 1.830 Arbeitnehmer bzw. 1,1 Prozent.