Saisontypischer Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit im Juli

Arbeitsmarktbericht Juli 2023 für den Landkreis Schwandorf

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 97

„Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli stark angestiegen. Dies liegt an den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ihre Ausbildung beendet und sich arbeitslos gemeldet haben. Grund zur Sorge besteht deshalb jedoch nicht. Die meisten Betroffenen werden entweder im Herbst eine weiterführende Schule besuchen oder rasch einen Anschlussarbeitsplatz vermittelt bekommen können, da gut ausgebildete Fachkräfte gesucht sind. Auf Grund dieser guten Arbeitsmarktsituation wird ein Großteil der Ausbildungsabsolventen von seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb übernommen“, sagt Bernhard Lang, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Schwandorf.

 

„Da der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit sich auf die allgemeine Arbeitslosigkeit auswirkt, ist diese im Juli geringfügig gestiegen. Berücksichtigt man den saisontypischen Effekt, hat sich der Arbeitsmarkt insgesamt sehr positiv entwickelt. Für die gute Lage spricht auch, dass sogar mehr Menschen eine Beschäftigung aufnehmen konnten als im Vorjahresmonat“, erklärt der Arbeitsmarktexperte.

 

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis nahm binnen Monatsfrist um fünf Personen bzw. 0,2 Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren 2.461 Personen arbeitslos gemeldet, 91 Arbeitnehmer bzw. 3,6 Prozent weniger als im Juli 2022. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 2,8 Prozent. Im Juli 2022 betrug die Quote drei Prozent.

 

Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.753 Stellenangebote gemeldet und damit geringfügig weniger als im Juli 2022.

 

 

Bewegungszahlen

 

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 311 Personen arbeitslos und somit drei Arbeitnehmer bzw. ein Prozent mehr als im Juli 2022. Im Gegenzug beendeten 210 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren neun Arbeitnehmer bzw. 4,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

 

 

 

Blick in die Branchen

 

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf ist weiterhin gut. Im Berichtsmonat Juli ist ein leichter Anstieg beim Stelleneingang zu verzeichnen.

 

 

Bei den Personaldienstleistern, im Pflege- und Gesundheitswesen sowie bei den öffentlichen Verwaltungen gab es einen Zuwachs an Stellenmeldungen.

 

 

 

Ausbildungsmarkt

 

Im Landkreis Schwandorf sind bis zum Berichtsmonat 1.539 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 34 Stellen bzw. 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 637, das sind 86 Bewerber bzw. 11,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, rät Bernhard Lang, sich rasch bei der Berufsberatung zu melden. „Es gibt noch viele interessante Ausbildungsstellen. Die Agentur für Arbeit unterstützt und vermittelt hier gerne zusammen mit ihren Netzwerkpartnern im Rahmen der Aktivitäten des „Sommers der Berufsausbildung“.

 

 

BA Mobil App bietet neue Funktion

 

„Die Digitalisierung verändert Arbeits- und Berufswelten genauso wie unseren Alltag, sie bringt Herausforderungen mit sich, aber auch Vorteile. Von einem Vorteil profitieren unsere Kundinnen und Kunden seit Kurzem. In der BA Mobil App können nun auch Dokumente direkt hochgeladen werden. Hierfür reicht es, sie mit der Handykamera zu fotografieren. Dies erspart Kundinnen und Kunden den mit Zeitaufwand und Kosten verbundenen Weg des Kopierens und Versendens auf dem Postweg und ist ein Grund mehr, die App zu nutzen. Sie kann kostenlos im Apple App Store oder im Google Play Store heruntergeladen werden“, berichtet der stellvertretende Agenturleiter.

 

 

Blick auf den Gesamtagenturbezirk

 

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, stieg die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 21 Personen bzw. 0,3 Prozent. Mitte des Berichtsmonats waren 7.107 Personen arbeitslos gemeldet, 208 Arbeitnehmer bzw. drei Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 960 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im Juli arbeitslos gemeldet und somit 83 Personen weniger als im Vormonat.

 

Die Arbeitslosenquote bewegte sich mit 2,9 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Im Juli 2022 lag die Quote bei 2,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell wieder im Landkreis Cham mit 2,4 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von den Landkreisen Schwandorf (2,8 Prozent) und Amberg-Sulzbach (2,9 Prozent) sowie der Stadt Amberg (4,5 Prozent).

 

Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.838 Stellenangebote gemeldet, 198 Offerten bzw. 2,6 Prozent mehr als im Juli 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 7.062 Stellen und somit 452 Offerten bzw. sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.