„Der Winter und die konjunkturelle Eintrübung haben den Arbeitsmarkt voll im Griff“, berichtet Stefanie Neufeld, Geschäftsstellenleiterin der Agenturen für Arbeit Amberg und Sulzbach-Rosenberg. Während sich im November die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen nur minimal veränderte, mussten sich zum Ende des Jahres deutlich mehr Personen arbeitslos melden. Dies war sowohl in der Stadt Amberg als auch im Landkreis zu beobachten.
Die Arbeitslosigkeit nahm in der Stadt Amberg zwischen November und Dezember um 75 Personen zu. Mitte des Berichtsmonats waren 1.182 Personen arbeitslos gemeldet, 167 Arbeitnehmer mehr als im Dezember 2022. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 4,9 Prozent. Im Dezember 2022 lag die Quote bei 4,3 Prozent.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 105 Personen. Im Dezember waren 1.782 Personen arbeitslos gemeldet, 182 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr drei Prozent. Im Dezember 2022 lag die Quote bei 2,7 Prozent.
Auch auf dem Stellenmarkt zeigt sich das Jahresende. So sind laut Neufeld im Dezember spürbar weniger Arbeitsstellen als im Vormonat eingegangen. „Zwar haben die Arbeitgeber im Dezember mehr Ausbildungsstellen gemeldet als im November, diese beziehen sich aber hauptsächlich auf das nächste Ausbildungsjahr im August bzw. September 2024“, erklärt die Arbeitsmarktexpertin.
Mitte Dezember waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters in der Stadt Amberg 880 Stellenangebote gemeldet, 106 Offerten weniger als im Dezember 2022.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach waren 1.033 Stellenangebote gemeldet, 28 Offerten mehr als im Dezember 2022.
Neufeld appelliert an die Betriebe, gerade auch die ruhigeren Zeiten im Betrieb für die Qualifizierung von Beschäftigten zu nutzen. Der gemeinsame Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters berät gerne zu den Fördermöglichkeiten. Die Vermittlerinnen und Vermittler sind unter der Hotline 0800 4 5555 20 erreichbar.
Am Stichtag 30. Juni 2023 waren in der Stadt Amberg 27.920 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit sank die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 236 Arbeitnehmer.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach waren am Stichtag 30.442 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit 64 Arbeitnehmende mehr als im Vorjahr.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich in der Stadt Amberg aus der Erwerbstätigkeit heraus 148 Personen arbeitslos und somit 41 Arbeitnehmer mehr als im Dezember 2022. Im Gegenzug beendeten 74 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 17 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich im Landkreis Amberg-Sulzbach aus der Erwerbstätigkeit heraus 225 Personen arbeitslos und somit 38 Arbeitnehmer mehr als im Dezember 2022. Im Gegenzug beendeten 107 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 19 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Das Ende der Saison, bedingt durch den frühen Wintereinbruch hat sich bei den Stellenmeldungen bemerkbar gemacht. Im Bau- und Baunebengewerbe waren weniger offene Stellen ausgeschrieben als im Vormonat. Auch im verarbeitenden Gewerbe ging die Zahl der Offerten am aktuellen Rand zurück.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, stieg die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 718 Personen. Der Anstieg ist jahreszeitlich üblich saisonbedingt und schlägt sich nahezu ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung nieder. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 7.910 Personen arbeitslos gemeldet, 892 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 3,2 Prozent. Im Dezember 2022 lag die Quote bei 2,9 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell in den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Cham mit jeweils drei Prozent zu verzeichnen, gefolgt vom Landkreis Schwandorf (3,1 Prozent) und der Stadt Amberg (4,9 Prozent).
Mitte Dezember waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.399 Stellenangebote gemeldet, 119 Offerten mehr als im Dezember 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 11.239 Stellen und somit 1.456 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Am Stichtag 30. Juni 2023 waren im Agenturbezirk Schwandorf 174.271 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1.428 Arbeitnehmer bzw. 0,8 Prozent.