Arbeitsmarktbericht Landkreis Cham

Frühjahrsbelebung im Landkreis Cham bereits spürbar

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 30

„Im Landkreis Cham ist die Arbeitslosigkeit im März deutlich zurückgegangen. Das liegt sicher auch an der milden Witterung, infolge der die Frühjahrsbelebung eingesetzt hat. Die Arbeitgeber haben die ersten Wiedereinstellungszusagen eingelöst. Das ist ein gutes Zeichen zum Saisonstart in den witterungsabhängigen Branchen nach den Unsicherheiten vor Beginn des Winters“, sagt Wolfgang Kürzinger, Leiter der Arbeitsagentur-Geschäftsstellen Cham und Bad Kötzting.

 

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 605 Personen ab. Mitte des Berichtsmonats waren 2.568 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum März 2023 waren zehn Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,5 Prozent auf Höhe der Vorjahresquote. Im Vormonat betrug die Quote 4,3 Prozent.

„Der Stellenzugang bewegte sich im März unter den Vorjahreswerten. Die Stellenbestände bei Arbeits- und Ausbildungsstellen bleiben auf einem hohen Niveau. Erfreulich ist, dass nahezu keine Arbeitslosmeldungen nach dem Ausbildungsende erfolgt sind. Das bedeutet, dass die Ausbildungsbetriebe ihre Nachwuchskräfte übernommen haben“, berichtet der Arbeitsmarktexperte.

Mitte März waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.616 Stellenangebote gemeldet, 271 Offerten weniger als im März 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 862 Stellen, dies waren 600 Meldungen weniger als im Vorjahresmonat.

Am Stichtag 30. September 2023 waren im Landkreis Cham 769 Arbeitnehmer mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Beschäftigten auf insgesamt 57.579.

 

Bewegungszahlen

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 217 Personen arbeitslos und somit neun Arbeitnehmer weniger als im März 2023. Im Gegenzug beendeten 718 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren zwei Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.

 

Blick in die Branchen

„Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe laufen seit Anfang März die Wiedereinstellungen, da die neue Saison begonnen hat. Viele Wiedereinstellerinnen und Wiedereinsteller haben sich in Arbeit abgemeldet. Nur vereinzelt suchen im vergangenen Jahr freigestellte Arbeitnehmende nach einer anderen Stelle, da sie zum Beispiel nicht mehr auswärts arbeiten möchten oder aus gesundheitlichen Gründen eine körperlich weniger belastende Tätigkeit suchen“, führt Kürzinger aus.

In der Elektroindustrie werden aufgrund der angespannten Auftragslage nach wie vor kaum neue Helferstellen gemeldet. Teilweise wird im Helferbereich Personal abgebaut. Allerdings ist die Nachfrage nach Fachkräften, hier insbesondere in den Sparten Technik, Elektronik, Ingenieurswesen sowie Informatik, unverändert hoch.

„Gerade im technischen Bereich sind viele Fachkraftstellen nur schwer zu besetzen und daher seit längerer Zeit vakant. Das zeigt einmal mehr die Notwendigkeit und den Erfolg von Ausbildungen zur Fachkräftegewinnung oder alternativ einer Qualifizierung beziehungsweise Umschulung. Der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter berät hierzu sehr gerne und zeigt mögliche Förderinstrumente auf“, betont der Geschäftsstellenleiter.

In der Hotellerie und Gastronomie stehen die Osterferien vor der Tür. Die Personalplanung für eine hoffentlich starke Frühjahrs- und Sommersaison ist in vollem Gange. „In der Branche kann immer und nahezu zu jeder Zeit gearbeitet werden, egal ob als Vollzeitkraft oder Minijobber in den Gästezimmern, der Küche oder im Service. Aushilfskräfte sind zur Abfederung von Personalengpässen jederzeit gerne willkommen“, betont der Arbeitsmarktexperte.

Im Bereich der Personaldienstleister gibt es ebenfalls eine spürbare Nachfrage nach Arbeitskräften. „Das hat die Jobmesse der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Cham gezeigt. Die Unternehmen haben die Chance genutzt und Interessenten für ihre Betriebe gewonnen“, führt Kürzinger aus.

 

Ausbildungsmarkt

Im Landkreis Cham sind bis zum Berichtsmonat 2.023 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 194 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 598, das sind 68 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 3,4 Ausbildungsstellen.

 

Blick auf den Gesamtagenturbezirk

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, sank die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 885 Personen. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 9.072 Personen arbeitslos gemeldet, 786 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte auf nunmehr 3,7 Prozent, sie lag im März 2023 bei 3,4 Prozent. In den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Schwandorf und Cham lag die Arbeitslosenquote jeweils bei 3,5 Prozent. In der Stadt Amberg betrug die Quote 5,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist, mit Ausnahme im Landkreis Cham, die Arbeitslosigkeit im Gesamtbezirk leicht angestiegen.

Mitte März waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.049 Stellenangebote gemeldet, 806 Offerten weniger als im März 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 2.529 Stellen und somit 639 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.

 

Am Stichtag 30. September 2023 waren im Agenturbezirk Schwandorf 1.562 Arbeitnehmer mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Beschäftigten auf insgesamt 176.594.

 

Ausbildungsmarkt

Im Agenturbezirk sind bis zum Berichtsmonat 5.037 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 532 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 1.628, das sind 42 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 3,1 Ausbildungsstellen.