„Auf dem Schwandorfer Arbeitsmarkt hat sich die Frühjahrsbelebung im April fortgesetzt. Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat weiter gesunken, wenngleich sie über dem Niveau des Vorjahres liegt. Nach dem Saisonstart in der Baubranche und im Garten- und Landschaftsbau im März läuft nun langsam auch die Saison in der Gastronomie mit angeschlossenen Biergärten bzw. Freisitzen an. Trotz der positiven Entwicklung im April ist festzustellen, dass sich im Bereich der Arbeitslosenversicherung der Trend aus dem Vormonat zum Anstieg der Arbeitslosigkeit fortsetzt. Zugleich haben die im Vormonat veröffentlichten Zahlen gezeigt, dass die Beschäftigung weiter steigt. Diesen Trend spiegelt auch die neueste Regionalprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wieder“, sagt Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis nahm binnen Monatsfrist um 140 Personen ab. Mitte des Berichtsmonats waren 2.918 Personen arbeitslos gemeldet, 209 Arbeitnehmer mehr als im April 2023. Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,2 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 3,3 Prozent. Im April 2023 betrug die Quote 3,1 Prozent.
„Im April haben die Arbeitgeber auch wieder vermehrt offene Stellen gemeldet. Dies zeigt, dass die Unternehmen weiterhin Personal suchen. In Gesprächen berichten Betriebe immer wieder, dass insbesondere das bevorstehende Ausscheiden von erfahrenen Beschäftigten aufgrund des Renteneintritts spürbar wird. Entsprechend reagieren viele Betriebe und melden frühzeitig ihre entstehenden Bedarfe an“, berichtet der Agenturleiter.
Mitte April waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.774 Stellenangebote gemeldet und damit 81 Offerten mehr als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 1.408 Stellen und somit 105 Offerten mehr als im Vorjahreszeitraum.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 369 Personen arbeitslos und somit 91 Arbeitnehmer mehr als im April 2023. Im Gegenzug beendeten 465 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 76 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Im Heizungsbau und der Elektroinstallation zeigten sich die Arbeitgeber zurückhaltender bei der Personalsuche als zuvor. Im Maler- und Lackierergewerbe stellte sich die Situation vergleichbar dar.
Im Öffentlichen Dienst und im Einzelhandel setzten die Arbeitgeber ihre Suche nach neuen Mitarbeitenden hingegen unvermindert fort.
Ein hoher Bedarf an Arbeitskräften ist in der Zeitarbeitsbranche zu verzeichnen, die hauptsächlich für die Automobilbranche nach Arbeitskräften sucht. Vereinzelt werden noch Ausbildungsstellen von Arbeitgebern für dieses Jahr gemeldet.
Ausbildungsmarkt
Im Landkreis Schwandorf sind bis zum Berichtsmonat 1.549 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 112 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 562, das sind 37 Bewerber weniger als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,8 Ausbildungsstellen.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, sank die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 826 Personen. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 8.246 Personen arbeitslos gemeldet, 609 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat. Der Anstieg findet auch hier ausschließlich in der Arbeitslosenversicherung seinen Niederschlag. Traditionell ist die Dynamik im Bereich der Arbeitslosenversicherung größer als im Segment des Bürgergelds (SGB II). Vor allem konjunkturelle Schwankungen oder Unsicherheiten wirken sich hier schneller aus. Durch ihre Nähe zum Arbeitsmarkt können diese Menschen aber auch zumeist schneller wieder in eine Beschäftigung vermittelt oder gegebenenfalls vorher adäquat qualifiziert werden
Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 3,4 Prozent. Im April 2023 lag sie bei 3,2 Prozent.
Mit einer Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent wies der Landkreis Cham im Berichtsmonat den niedrigsten Wert in der Mittleren Oberpfalz auf, gefolgt von den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf mit einer Quote von jeweils 3,3 Prozent. In der Stadt Amberg betrug die Quote 5,7 Prozent.
Mitte April waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.046 Stellenangebote gemeldet, 917 Offerten weniger als im April 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 3.392 Stellen und somit 842 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Ausbildungsmarkt
Im Agenturbezirk sind bis zum Berichtsmonat 5.101 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 484 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 1.706, das sind 36 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen drei Ausbildungsstellen.