„Der Bestand an Arbeitslosen ist insgesamt und bei fast allen Personengruppen im Vorjahresvergleich gestiegen. Nur bei den Jugendlichen von 15 bis unter 20 Jahren ist er erfreulicherweise im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr zurück gegangen.“ berichtet Siegfried Bäumer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.
„Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf zeigt sich auch im Berichtsmonat Juni weiterhin verhalten. Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni spiegelt die Unsicherheiten der Wirtschaft wider, wobei es weiterhin Branchen gibt, die sehr einstellungsbereit sind. Gerade als Fachkraft hat man im Handel, dem Gesundheitswesen, der öffentlichen Verwaltung oder in der Zeitarbeit nach wie vor sehr gute Einstellungschancen. Insbesondere die Personaldienstleister meldeten für den Berichtsmonat Juni doppelt so viele offene Stellen als im Vormonat“, berichtet Bäumler. „Das stimmt hoffnungsvoll für die nächsten Monate“, zumal gerade diese Branche ein Frühindikator für die weitere arbeitsmarktliche Entwicklung ist.
Mitte Juni waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.679 Stellenangebote gemeldet und damit 62 Offerten weniger als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 2.017 Stellen und somit 24 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 282 Personen arbeitslos und somit 35 Arbeitnehmer mehr als im Juni 2023. Im Gegenzug beendeten 209 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 32 Arbeitnehmer weniger als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Aktuell zeigt sich das Bau- und Baunebengewerbe mit Stellenmeldungen sehr zu-rückhaltend. Auch die Maschinenbaubranche hat mit Auftragseinbrüchen zu kämpfen, was sich in einem deutlichen Rückgang gemeldeter Stellen zeigt.
Weiterhin einstellungsbereit zeigten sich im Juni der Handel, das Gesundheitswesen und die öffentlichen Verwaltungen.
Der Bedarf an Arbeitskräften in der Zeitarbeitsbranche ist nach wie vor hoch, im Berichtsmonat haben sich die Stellenmeldungen aus diesem Segment im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt.
Ausbildungsmarkt
Im Landkreis Schwandorf sind bis zum Berichtsmonat 1.594 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, das sind 98 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 594, das sind 30 Bewerber weniger als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,7 Ausbildungsstellen. Der Agenturleiter appelliert daher an die Firmen, auch „schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben, da diese oftmals gute praktische Fähigkeiten mitbringen. Dies eröffnet für die Unternehmen die Möglichkeit, die Fachkräfte von morgen zu finden. Entsprechende Unterstützungs- und Förderangebote wie z.B. ASA-flex – eine Art Nachhilfe sowie eine sozialpädagogische Begleitung – stehen über die Agentur für Arbeit zur Verfügung. Die Kolleginnen und Kollegen im gemeinsamen Arbeitgeber-Service beraten hierzu gerne“.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Die Arbeitslosenquote des Gesamtbezirks liegt wie im Vormonat bei 3,2 Prozent, im Juni 2023 lag sie bei 2,9 Prozent. In den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf lag die Arbeitslosenquote jeweils bei 3,2 Prozent, in Cham bei 2,4 Prozent. In der Stadt Amberg betrug die Quote 5,6 Prozent.
Mitte Juni waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 6.731 Stellenangebote gemeldet, 1.173 Offerten weniger als im Juni 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 4.935 Stellen und somit 1.247 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Ausbildungsmarkt
Im Agenturbezirk sind bis zum Berichtsmonat 5.243 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 468 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 1.814, das sind 47 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,9 Ausbildungsstellen.