„Im Landkreis Cham ist die Arbeitslosigkeit von Juni auf Juli leicht gestiegen. Das hat mitunter damit zu tun, dass sich Jugendliche nach einer abgeschlossenen Ausbildung bis zum Beginn einer neuen Arbeitsstelle im Herbst arbeitslos melden“, so Geschäftsstellenleiter Wolfgang Kürzinger. „Sie werden im Regelfall wieder relativ zügig in eine Beschäftigung einmünden.“
Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 98 Personen zu. Mitte des Berichtsmonats waren 1.937 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juli 2023 waren 131 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.
Die Gesamtquote steigt von 2,4 Prozent auf 2,6 Prozent. Das bedeutet, dass 98 Menschen mehr im Landkreis Cham registriert sind. „Insgesamt ist der Arbeitsmarkt im Landkreis damit aber immer noch stabil“, erläutert Kürzinger. „Die Stellezugänge stabilisieren sich, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau. Es gibt also noch genügend Angebote. Die Ausbildungsstellenwerbung läuft bereits für das kommende Jahr 2025. Aber selbst für 2024 gibt es noch ein großes Angebot an Ausbildungsstellen“, so Kürzinger weiter. „Die Schülerinnen und Schüler sollen die anstehenden Ferien nutzen, um sich Betriebe und Berufe anzusehen und auszuprobieren. Die regionalen Unternehmen sind dafür sehr offen“, appelliert der Arbeitsmarktexperte.
Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.324 Stellenangebote gemeldet, 698 Offerten weniger als im Juli 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 1.992 Stellen, dies waren 783 Meldungen weniger als im Vorjahresmonat.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 212 Personen arbeitslos und somit 44 Arbeitnehmer mehr als im Juli 2023. Im Gegenzug beendeten 193 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 38 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat. Dies spiegelt die weiterhin hohe Dynamik auf dem regionalen Arbeitsmarkt wider.
Blick in die Branchen
Die Auftragslage der Betriebe im Baubereich ist noch zufriedenstellend, wenn auch die Auftragsvorlaufzeit zurück geht und der Wettbewerb um die Ausschreibungen zunimmt. Begründet wird der Auftragsrückgang durch die gestiegenen Material- und Finanzierungskosten.
Auch im Bereich der Elektronikbranche, Elektroinstallation und Haustechnik wird aus oben genannten Gründen von einer angespannten Auftragslage berichtet, sodass mancherorts befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängert werden und auch der Helfermarkt keine Impulse bekommt. Zeitarbeitsfirmen haben es in der Elektronikbranche aktuell schwer, Fuß zu fassen.
Die ersten Ausbildungsstellen für das Ausbildungsjahr 2024/25 sind bereits besetzt. Es sind jedoch weniger Bewerbungen eingegangen als erhofft, sodass vor allem für den technischen Ausbildungsberuf Elektroniker Geräte und Systeme noch großer Bedarf besteht. „Jugendliche sollten hier aktiv werden und nicht bis zum Ende warten“, appelliert der Geschäftsstellenleiter.
Für die Hotelbetriebe und Gaststätten beginnt mit dem Beginn der Sommerferien in nahezu allen Bundesländern die Hochsaison. Die Betriebe sind verhalten optimistisch und hoffen auf ein gutes Sommerwetter, um auch Kurzentschlossene Urlaubsgäste zu gewinnen, damit das Personal gut beschäftigt werden kann.
Ausbildungsmarkt
Im Landkreis Cham sind bis zum Berichtsmonat 2.118 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 168 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 679, das sind 63 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 3,1 Ausbildungsstellen.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Landkreis Amberg-Sulzbach lag die Arbeitslosenquote im aktuellen Berichtsmonat bei 3,3 Prozent, in der Stadt Amberg bei 5,7 Prozent, in Schwandorf bei 3,1 Prozent und in Cham bei 2,6 Prozent.
Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 6.765 Stellenangebote gemeldet, 1.073 Offerten weniger als im Juli 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 5.770 Stellen und somit 1.292 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Ausbildungsmarkt
Im Agenturbezirk sind bis zum Berichtsmonat 5.317 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 437 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Interessenten für eine Ausbildungsstelle 1.855, das sind 48 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,9 Ausbildungsstellen.