„Der Bestand an arbeitslos gemeldeten Personen im Landkreis ist im Berichtsmonat August weiter gestiegen“, berichtet Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf. „Der im Vergleich zum Vormonat Juli 2024 größere Anstieg ist dabei in der Arbeitslosenversicherung mit einem Plus von 188 Personen zu verzeichnen. Demgegenüber ist der Anstieg im Bereich des SGB II (also im Jobcenter) mit einem Plus von 79, deutlich moderater“, so Bäumler weiter.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis nahm damit binnen Monatsfrist um 267 Personen zu. Mitte des Berichtsmonats waren somit 3.060 Personen arbeitslos gemeldet, 345 Arbeitnehmer mehr als im August 2023. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 3,4 Prozent. Im August 2023 betrug die Quote 3,1 Prozent.
Für Jugendliche, die noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle für 2024 sind ist dem Agenturchef außerdem wichtig, „allen jungen Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf im Rahmen der Nachvermittlungsaktionen zusammen mit der Berufsberatung, den Berufsschulen und weiteren Netzwerkpartnern noch zügig eine Ausbildungsstelle zu organisieren. So können auch Kurzentschlossene noch eine duale Ausbildung beginnen. Viele Betriebe sind auch im September noch bereit Ausbildungsverträge abzuschließen und so ihren Bedarfen nach Nachwuchs Rechnung zu tragen. Terminvereinbarungen, ob telefonisch oder über unsere eServices sind hier jederzeit möglich“.
Mitte August waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.626 Stellenangebote gemeldet und damit 160 Offerten weniger als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 2.630 Stellen und somit 76 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 390 Personen arbeitslos und somit 35 Arbeitnehmer mehr als im August 2023. Im Gegenzug beendeten 207 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 13 Arbeitnehmer weniger als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Die Situation in den einzelnen Branchen im Landkreis Schwandorf hat sich im Berichtsmonat August kaum verändert. Die geringeren Stellenmeldungen sind unter anderem der Urlaubszeit in den Betrieben geschuldet.
Im Bau- und Baunebengewerbe sind noch einzelne Anfragen nach Fach- und Hilfskräften neu zugegangen. Ebenso in der Kredit- und Versicherungsbranche und im Metallgewerbe.
Der Bedarf an Arbeitskräften im Bereich Zeitarbeit ist im August im Vergleich zum Vormonat Juli deutlich rückläufig, was wie bereits geschildert an der Urlaubszeit und an Betriebsurlauben der Entleihbetriebe liegt.
Ausbildungsmarkt
Im Landkreis Schwandorf sind bis zum Berichtsmonat 1.639 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, das sind 88 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 618, das sind 28 Bewerber weniger als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,7 Ausbildungsstellen. Einzelne Arbeitgeber, vor allem größere Unternehmen, haben bereits ihr Gesamtvolumen an Ausbildungsstellen für das Jahr 2025 übermittelt.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, erhöhte sich die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 776 Personen, damit steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich von 3,3 auf 3,6 Prozent. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 8.885 Personen arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind aktuell 1.036 Arbeitnehmer (+13,2 Prozent) mehr als zur selben Zeit im Vorjahr von Arbeitslosigkeit betroffen. Im August 2023 lag die Quote noch bei 3,2 Prozent. Der Aufwuchs findet dabei sowohl im Vormonats- als auch Vorjahresvergleich zum überwiegenden Teil im Bereich der Arbeitslosenversicherung statt und ist damit auch ein Indikator für die Unsicherheiten am Markt.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach lag die Arbeitslosenquote im aktuellen Berichtsmonat bei 3,6 Prozent, in der Stadt Amberg bei 6,1 Prozent, in Schwandorf bei 3,4 Prozent und in Cham bei 2,9 Prozent.
Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, lag im August 2024 bei 11.096 Personen, das sind 1.135 mehr als vor einem Jahr.
Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Job-center 6.603 Stellenangebote gemeldet, 1.282 Offerten weniger als im August 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 6.520 Stellen und somit 1.481 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Ausbildungsmarkt
Im Agenturbezirk sind bis zum Berichtsmonat 5.372 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 442 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Interessenten für eine Ausbildungsstelle 1.899, das sind 64 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,8 Ausbildungsstellen.