Arbeitsmarktbericht Stadt Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach

Arbeitsmarkt kommt nicht in Schwung

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 69

„Die eher verhaltene wirtschaftliche Entwicklung und die saisonale Arbeitslosigkeit wirken sich zurzeit negativ auf dem Arbeitsmarkt aus“, stellt Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Amberg und Sulzbach-Rosenberg Stefanie Neufeld bedauernd fest. Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Amberg stieg im vergangenen Monat noch einmal um 97 Personen an. Erwähnenswert ist dabei, dass dieser Anstieg ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung stattfand. Die Quote beträgt nun 6,1 Prozent. Auch im Landkreis mussten sich 184 Personen mehr arbeitslos melden, so dass die Quote auf 3,6 Prozent anstieg, wobei sich im Gegensatz zur Stadt Amberg der Anstieg hier in beiden Rechtskreisen jeweils zu gleichen Anteilen bemerkbar macht. Dazu erklärt die Arbeitsmarktexpertin: „Teilweise mussten im vergangenen Monat saisonal bedingt viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Gang zur Agentur für Arbeit antreten, wie zum Beispiel befristet eingestellte Lehrkräfte oder Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter. Zum Teil endeten im August auch einige Sprachkurse und Berufsbildungsmaßnahmen. Diese Lehrgangsabsolventen stehen nun dem Arbeitsmarkt und der Vermittlung zur Verfügung und zählen damit zur Arbeitslosenstatistik.“ 

 

Die offenen Stellen bewegen sich mit 1.712 freien Stellen in der Region Amberg und Amberg-Sulzbach in etwa auf dem Niveau des Vormonats. „Die zusätzlich gemeldeten Stellen kommen aus verschiedenen Branchen, teils Bau, teils Kunststoffindustrie, aber auch aus dem Bereich Erziehung und Bildung“, berichtet Neufeld. Zusätzlich wurden im vergangenen Monat verstärkt Ausbildungsstellen gemeldet. Zum Teil noch für den Beginn im September dieses Jahres, verstärkt aber für das kommende Ausbildungsjahr 2025/2026. 

 

„Kurzentschlossene, die für 2024 noch eine Lehrstelle suchen, können gerne auf unsere Mitarbeitenden der Berufsberatung zukommen. Es sind noch viele Ausbildungsstellen für dieses Ausbildungsjahr zu vergeben. Sicher findet sich daher auch für noch unversorgte Bewerberinnen und Bewerber ein passendes Angebot“, so Neufeld. Terminvereinbarungen, ob telefonisch oder über unsere eServices sind hier jederzeit möglich.

 

In der Stadt Amberg waren Mitte August 1.480 Personen arbeitslos gemeldet, 303 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,1 Prozent. Im August 2023 lag die Quote bei 4,9 Prozent.

 

Im Landkreis Amberg-Sulzbach waren im August 2.180 Personen arbeitslos gemeldet, 232 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 3,6 Prozent. Im August 2023 lag die Quote bei 3,3 Prozent.

 

Mitte August waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters in der Stadt Amberg 715 Stellenangebote gemeldet, 233 Offerten weniger als im August 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 802 Stellen und somit 366 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.

 

Im Landkreis Amberg-Sulzbach waren 997 Stellenangebote gemeldet, 118 Offerten weniger als im August 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 806 Stellen und somit 191 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.

 

Bewegungszahlen

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich in der Stadt Amberg aus der Erwerbstätigkeit heraus 152 Personen arbeitslos und somit 48 Arbeitnehmer mehr als im August 2023. Im Gegenzug beendeten 89 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 13 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.

 

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich im Landkreis Amberg-Sulzbach aus der Erwerbstätigkeit heraus 218 Personen arbeitslos und somit 19 Arbeitnehmer mehr als im August 2023. Im Gegenzug beendeten 120 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren exakt so viele wie im Vormonat. 

 

Ausbildungsmarkt

In der Region Amberg-Sulzbach, zu der die Stadt Amberg und der Landkreis Amberg-Sulzbach zählen, sind bis zum Berichtsmonat 1.590 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 183 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 584, das sind 25 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,7 Ausbildungsstellen. 

 

Blick auf den Gesamtagenturbezirk

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, erhöhte sich die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 776 Personen, damit steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich von 3,3 auf 3,6 Prozent. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 8.885 Personen arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind aktuell 1.036 Arbeitnehmer (+13,2 Prozent) mehr als zur selben Zeit im Vorjahr von Arbeitslosigkeit betroffen. Im August 2023 lag die Quote noch bei 3,2 Prozent. Der Aufwuchs findet dabei sowohl im Vormonats- als auch Vorjahresvergleich zum überwiegenden Teil im Bereich der Arbeitslosenversicherung statt und ist damit auch ein Indikator für die Unsicherheiten am Markt. 

Im Landkreis Amberg-Sulzbach lag die Arbeitslosenquote im aktuellen Berichtsmonat bei 3,6 Prozent, in der Stadt Amberg bei 6,1 Prozent, in Schwandorf bei 3,4 Prozent und in Cham bei 2,9 Prozent. 

 

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, lag im August 2024 bei 11.096 Personen, das sind 1.135 mehr als vor einem Jahr.

 

Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Job-center 6.603 Stellenangebote gemeldet, 1.282 Offerten weniger als im August 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 6.520 Stellen und somit 1.481 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.

 

Ausbildungsmarkt

Im Agenturbezirk sind bis zum Berichtsmonat 5.372 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 442 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Interessenten für eine Ausbildungsstelle 1.899, das sind 64 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,8 Ausbildungsstellen.