Im Landkreis Cham ist die Arbeitslosigkeit von Juli auf August nochmals angestiegen. Der Anstieg umfasst 228 Menschen. Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich damit auf 2,9 Prozent. „Ein Anstieg in der Urlaubs- und Ferienzeit, ist durchaus saisonüblich“, informiert Wolfgang Kürzinger, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Cham. „Das begründet sich unter anderem auch durch Urlaubszeiten in den Firmen. Hier verschieben sich Einstellungen. Aber auch Lücken nach bestandener Abschlussprüfung bis zu einer Festanstellung im Herbst entstehen. Die Erhöhung von Juli auf August trifft beide Rechtskreise, den Rechtskreis SGB II, also das Jobcenter, mit insgesamt 144 Personen gegenüber 84 Personen in der Arbeitslosenversicherung aber deutlich stärker“, berichtet Kürzinger weiter.
Die Arbeitslosigkeit nahm somit binnen Monatsfrist um 228 Personen zu. Mitte des Berichtsmonats waren 2.165 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum August 2023 waren damit 156 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.
Die Gesamtquote steigt von 2,6 Prozent im Juli 2024 auf 2,9 Prozent im August 2024.
Die Bestände der offenen Arbeits- und Ausbildungsstellen im Landkreis Cham bleiben auf gutem Niveau. Im Monat August werden vermehrt Ausbildungsstellen für 2025 gemeldet. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist ungebrochen. „Kurzentschlossene, die für 2024 noch eine Lehrstelle suchen, können gerne noch auf unsere Mitarbeitenden der Berufsberatung zukommen. Es sind noch viele Ausbildungsstellen für dieses Ausbildungsjahr zu vergeben. Sicher findet sich daher auch für noch unversorgte Bewerberinnen und Bewerber ein passendes Angebot“, so Kürzinger. Terminvereinbarungen, ob telefonisch oder über unsere eServices sind hier jederzeit möglich.
Mitte August waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.265 Stellenangebote gemeldet, 771 Offerten weniger als im August 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 2.282 Stellen, dies waren 848 Meldungen weniger als im Vorjahresmonat.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 226 Personen arbeitslos und somit 18 Arbeitnehmer mehr als im August 2023. Im Gegenzug beendeten 132 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 15 Arbeitnehmer weniger als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Die Hotelbetriebe sind mit der Auslastung und den Buchungen grundsätzlich zufrieden. Urlaub im eigenen Land ist beliebt - vor allem in den Sommerferien.
Der zusätzliche Personalbedarf durch zunehmend spontane Buchungen kann zum Großteil durch die Unterstützung flexibler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Geringverdienerbasis, vor allem für den Service, die Küche und die Zimmerreinigung, gedeckt werden.
Bei den kleinen und mittleren Hotel- und Gastronomiebetrieben konnten bisher nicht alle offenen Ausbildungsstellen besetzt werden.
Erfreulich sind die zahlreichen Meldungen an Ausbildungsstellen über alle Branchen hinweg. Es scheint in den Betrieben fest verankert zu sein, dass die eigene Ausbildung im Unternehmen eine der besten Arten ist, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Ich kann nur alle Schülerinnen und Schüler aufrufen, Praktika und Ferienjobs zu machen um Einblicke in die Berufswelt zu bekommen“, ermutigt der Arbeitsmarktexperte.
Ausbildungsmarkt
Im Landkreis Cham sind bis zum Berichtsmonat 2.143 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, das sind 171 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 697, das sind 67 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 3,1 Ausbildungsstellen.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, erhöhte sich die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 776 Personen, damit steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich von 3,3 auf 3,6 Prozent. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 8.885 Personen arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind aktuell 1.036 Arbeitnehmer (+13,2 Prozent) mehr als zur selben Zeit im Vorjahr von Arbeitslosigkeit betroffen. Im August 2023 lag die Quote noch bei 3,2 Prozent. Der Aufwuchs findet dabei sowohl im Vormonats- als auch Vorjahresvergleich zum überwiegenden Teil im Bereich der Arbeitslosenversicherung statt und ist damit auch ein Indikator für die Unsicherheiten am Markt.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach lag die Arbeitslosenquote im aktuellen Berichtsmonat bei 3,6 Prozent, in der Stadt Amberg bei 6,1 Prozent, in Schwandorf bei 3,4 Prozent und in Cham bei 2,9 Prozent.
Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, lag im August 2024 bei 11.096 Personen, das sind 1.135 mehr als vor einem Jahr.
Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Job-center 6.603 Stellenangebote gemeldet, 1.282 Offerten weniger als im August 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 6.520 Stellen und somit 1.481 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Ausbildungsmarkt
Im Agenturbezirk sind bis zum Berichtsmonat 5.372 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 442 Stellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Interessenten für eine Ausbildungsstelle 1.899, das sind 64 Bewerber mehr als im Vorjahr. Auf jeden gemeldeten Bewerber kommen somit statistisch gesehen 2,8 Ausbildungsstellen.