„Im Landkreis Cham liegt die Arbeitslosigkeit nach Ende der Urlaubs- und Ferienzeit mit 2,9 Prozent unverändert auf dem Niveau des Vormonats. Eine spürbare Belebung am Arbeitsmarkt bleibt damit bisher aus“, sagt Wolfgang Kürzinger, Leiter der Agentur für Arbeit im Landkreis Cham. Im Bereich des Bürgergelds (Jobcenter) war ein leichter Aufwuchs der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, in der Arbeitslosenversicherung ein leichter Rückgang.
Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 19 Personen ab. Mitte des Berichtsmonats waren 2.146 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum September 2023 waren damit 214 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.
Die Gesamtquote bleibt im Vergleich zum Vormonat konstant bei 2,9 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 2,6 Prozent.
Mit dem Ausbildungsstart am 01. September haben viele Jugendliche ihre Ausbildung begonnen. Es gibt aber nach wie vor noch genügend Stellen für ausbildungswillige und kurzentschlossene Jugendliche. „Wir haben so viele Ausbildungsstellen wie nie. Das ist sehr erfreulich, denn die Ausbildung ist das beste Mittel, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Der Zugang an Ausbildungsstellen hat in diesem Monat wieder gebrummt“, so Kürzinger. „Mich freut es ganz besonders, dass die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe so groß ist. Das bietet unseren Jugendlichen im Landkreis sehr gute Perspektiven“, erläutert der Arbeitsmarktexperte weiter.
Mitte August waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.223 Stellenangebote gemeldet, 25,9 Prozent weniger als im September 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 2.567 Stellen, dies waren 777 Meldungen weniger als zur selben Zeit im Vorjahr.
Bewegungszahlen
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 224 Personen arbeitslos und somit neun Arbeitnehmer mehr als im September 2023. Im Gegenzug beendeten 214 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 25 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Blick in die Branchen
Die Ferien- und Biergartensaison ist beendet und es ist wieder etwas ruhiger geworden. Die Hotelbetriebe rüsten sich nun für die anstehende Winter-/Wellnesssaison. Beschäftigungsmöglichkeiten sind im Hotel- und Gaststättengewerbe weiter gut vorhanden
Die Auslastung der Betriebe im Hoch- und Tiefbau sowie im Baunebengewerbe ist nach wie vor da. Die Auftragsvorlaufzeiten haben sich zwar schon deutlich reduziert, werden aber nach Einschätzung der Betriebe für diese Saison reichen. Stellenmeldungen bleiben überwiegend bestehen.
Im Maschinenbau, Metallgewerbe und in der Elektroindustrie gibt es Rückgänge bei der Auftragslage. Einige Unternehmen nutzen das Instrument der Kurzarbeit, um die aktuelle Lage zu überbrücken und ihr vorhandenes Personal zu halten.
Blick auf den Gesamtagenturbezirk
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Stadt Amberg sowie die Landkreise Amberg-Sulzbach, Cham und Schwandorf gehören, verringerte sich die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 240 Personen, damit sank die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich von 3,6 auf 3,5 Prozent. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 8.645 Personen arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind aktuell 1.080 Arbeitnehmer (+14,3 Prozent) mehr als zur selben Zeit im Vorjahr von Arbeitslosigkeit betroffen. Im September 2023 lag die Quote noch bei 3,1 Prozent.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach lag die Arbeitslosenquote im aktuellen Berichtsmonat bei 3,5 Prozent, in der Stadt Amberg bei 6,1 Prozent, in Schwandorf bei 3,3 Pro-zent und in Cham bei 2,9 Prozent.
Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, lag im September 2024 bei 10.857 Personen, das sind 1.216 mehr als vor einem Jahr
Mitte September waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 6.566 Stellenangebote gemeldet, 16,3 Prozent weniger als im September 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 7.205 Stellen und somit 1.443 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.