Ausbildungsmarkt – Bilanz und Entwicklung im Agenturbezirk Schwandorf

20.11.2024 | Presseinfo Nr. 84

„Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Schwandorf zeigt sich nach wie vor von seiner guten Seite. Ausbildungsbetriebe setzen trotz der teils eingetrübten Arbeitsmarktlage auf Fachkräftesicherung durch eigene Ausbildung. Erfreulicherweise haben wir im Agenturbezirk erstmals wieder auch einen leichten Anstieg an Bewerberinnen und Bewerber zu verzeichnen. Ebenfalls steigen die gemeldete Ausbildungsstellen um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Jugendliche haben am Schwandorfer Ausbildungsmarkt die besten Chancen eine passende Ausbildung zu finden“, schildert Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf die Situation. 

 

Die Arbeitgeber im Agenturbezirk meldeten von Oktober 2023 bis Ende September 2024 insgesamt 5.459 Ausbildungsstellen. Das waren 402 Stellen mehr als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle um 112 Jugendliche bzw. 5,6 Prozent auf 1.995 Personen. Ende September waren noch 1.137 freie Ausbildungsstellen gemeldet (im Vorjahr 1.331). Jeder Bewerberin und jedem Bewerber standen rein rechnerisch gesehen 2,7 Stellen zur Verfügung.

 

Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der HWK Niederbayern-Oberpfalz berichtet, dass trotz der teilweise angespannten wirtschaftlichen Lage die Betriebe ihre Beschäftigten halten. „Die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk ist nach wie vor hoch. So wurden im Bezirk der HWK Niederbayern-Oberpfalz zum 30.10.2024 5.800 Ausbildungsverträge eingetragen, was ein Plus von 4,09 Prozent bedeutet,“ erläutert Schmidt. Über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg beträgt der Anteil der Auszubildende mit nicht-deutscher Staatsbürgerschaft 12,9 Prozent. „Bei uns zählt nicht, wo jemand herkommt, sondern wo er hinwill“, sagt Schmidt hierzu. 

 

Genauso sieht das Ralf Kohl, Bereichsleiter Berufliche Ausbildung der IHK Regensburg für Oberpfalz und Kelheim. „In unserem Bezirk haben wir 4.911 Ausbildungsverträge für 2024 abgeschlossen. 840 Ausbildungsverträge davon mit Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft, was knapp 17 Prozent entspricht. Die Bereitschaft der Betriebe, Menschen anderer Nationalitäten einzustellen ist da, solange die Motivation klar erkennbar ist und die sprachlichen Voraussetzungen passen“, so Kohl.

 

Unterstützungsangebote vor und während der Ausbildung

Die Agentur für Arbeit bietet ein umfangreiches Unterstützungsangebot für junge Menschen. Die Assistierte Ausbildung ist eines dieser Angebote das sich sowohl an Jugendliche als auch an Ausbildungsbetriebe richtet. Die Assistierte Ausbildung kann aus zwei Teilen („Phasen“) bestehen. Der erste Teil bereitet auf eine Ausbildung vor. In Phase zwei bekommt man Unterstützung während der Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung. Inhalte dieser Phase können unter anderen Nachhilfeunterricht, Prüfungsvorbereitung, Verbesserung von Deutschkenntnissen oder Unterstützung durch einen Coach zum Beispiel um Unstimmigkeiten im Betrieb zu lösen. Auch Betriebe profitieren von der Assistierten Ausbildung, denn es sollte das Anliegen der Arbeitgebern sein, ihre Auszubildenden gut durch den Arbeits- und Berufsschulalltag zu begleiten und Konflikte durch sozialpädagogische Betreuung zu stabilisieren oder zu lösen um das Ausbildungsziel zu erreichen. 

Interessierte Jugendliche sollten den Kontakt zu ihrer Berufsberaterin oder ihrem Berufsberater suchen oder einen Termin über unsere eServices vereinbaren. Arbeitgeber können sich im Arbeitgeber-Service beraten lassen.

 

Auch jetzt noch gute Chancen 

Wer sich jetzt noch kurzfristig dazu entschließt, eine Ausbildung zu beginnen, hat beste Chancen. Interessierten stehen noch über tausend offene Ausbildungsstellen im Agenturbezirk zur Verfügung. Auch die Kammern sind weiterhin offen für Vertragsabschlüsse und Eintragungen von neuen Ausbildungsverhältnissen.