Der Arbeitsmarktreport August 2023 in Zahlen

Leichter saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit im August

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 35

Der Arbeitsmarkt im August

Leichter saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit im August

Im Ferienmonat August stieg die Arbeitslosigkeit in der Region Main-Rhön leicht an. Es waren 8.318 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent, 554 Personen (+ 7,1 Prozent) waren mehr als im Vormonat Juli gemeldet. Die Arbeitslosigkeit hatte saisonüblich um 0,2 Prozentpunkte zugenommen. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im August waren größtenteils Kunden der Arbeitsagentur und weniger die der Jobcenter betroffen.

In der Agentur für Arbeit Schweinfurt (im Bereich der Arbeitslosenversicherung) waren 4.272 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies waren im Vergleich zum Vormonat 371 Personen (+ 9,5 Prozent) mehr. In den Jobcentern (im Bereich des Bürgergeldes) waren 4.046 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entsprach einem Anstieg von 183 Personen (+ 4,7 Prozent). 

„Im August haben sich im Vergleich zum Vormonat 206 junge Menschen mehr (+ 26,5 Prozent) arbeitslos gemeldet, nachdem sie ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben. Dies führte zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote bei Jugendlichen unter 25 Jahren auf 3,6 Prozent, was deutlich über der Quote von 3,3 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Personen liegt. Ein solcher Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in den Sommermonaten ist nichts Ungewöhnliches. Viele junge Erwachsene wechseln den Arbeitgeber nach der Ausbildung, weshalb die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe nur von kurzer Dauer sein sollte. Die meisten jungen Fachkräfte haben gute Jobaussichten, da  sich der Arbeitsmarkt in der Region, trotz einiger konjunktureller Unsicherheiten, weiterhin aufnahmefähig zeigt. Die der Agentur gemeldeten 6.387 offenen Stellen geben all denjenigen, welche auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind, gute Perspektiven“, erläutert Thomas Stelzer, der Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt.

Der Bestand an arbeitslosen Personen ist kein fester Block, vielmehr ist auf dem Arbeitsmarkt ständig Bewegung. Im August meldeten sich weitere 2.735 Personen arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 2.188 Personen ihre Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat.

Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit in der Agentur für Arbeit Schweinfurt um 207 Personen (- 2,4 Prozent). Im Vorjahr waren 8.525 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 3,5 Prozent.

Auf die beiden Rechtskreise verteilt, zeichnete sich die Veränderung im letzten Jahr wie folgt ab: 

Im Versicherungsbereich, Arbeitslose werden dort durch die Agentur für Arbeit betreut, stieg die Anzahl der arbeitslosen Personen um 250 (+ 6,2 Prozent), während in den Jobcentern (im Bürgergeld) in diesem Zeitraum im Gegenzug ein Rückgang von 457 arbeitslosen Personen (- 10,1 Prozent) zu verzeichnen war. Dies liegt darin begründet, dass vor allem geflüchteten Personen, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen, für die Dauer der Sprach- und Integrationskurse, nicht als arbeitslos gelten. Im August nahmen 1.024 Menschen an Sprach- und Integrationskursen teil, dies waren 413 Personen (+ 67,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. „Es gibt bereits einige positive Beispiele erfolgreicher Integrationen von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Es ist zu erwarten, dass nach Abschluss der Sprach- und Integrationskurse die größte Hürde abgebaut ist und der Einstieg in den Arbeitsmarkt dann noch deutlich häufiger gelingen wird“, schätzt Stelzer die Situation ein.

 

Stellenneumeldungen leicht rückläufig – Arbeits- und Fachkräftebedarf nach wie vor sehr hoch

Im Vergleich zum August 2022, als ein Rekordhoch von 6.921 Stellen verzeichnet wurde, konnte im Berichtsmonat diese Marke nicht wieder erreicht werden. Mit aktuell 6.387 Arbeitsangeboten im Bestand liegt die Nachfrage nach Arbeitskräften dennoch weiterhin sehr hoch.

„Die Meldung neuer Stellenangebote hat seit Anfang des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um rund 16 Prozent, insgesamt um 1.309 Stellen, abgenommen. Diese Zahlen belegen eine leicht abnehmende Dynamik am Stellenmarkt. Die Unternehmen agieren offensichtlich etwas vorsichtiger. Dennoch ist der Arbeits- und Fachkräftebedarf in der Region in nahezu allen Branchen sehr hoch. Die Unternehmen können sich bei der Suche nach geeignetem Personal an den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit wenden. Neben der Vermittlung geeigneter Arbeitskräfte stehen im Mittelpunkt der Beratung, Strategien zur Rekrutierung von Personal, zur vorausschauenden Personalentwicklung oder nachhaltigen Mitarbeiterbindung sowie zu finanziellen Unterstützungsleistungen durch die Arbeitsagentur“, erläutert Stelzer.

 

Endspurt am Ausbildungsstellenmarkt

Kurz vor dem Start der Ausbildungszeit hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt aus Sicht der Jugendlichen nochmals günstiger entwickelt. Jedem Jugendlichen, welcher noch nach einem passenden Ausbildungsplatz sucht, stehen rein rechnerisch 6,1 Ausbildungsplatzangebote aktuell zur Auswahl.

Seit Oktober 2022 wandten sich 2.362 Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Dies war gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 126 junge Menschen (+ 5,6 Prozent). Im gleichen Zeitraum wurden der Arbeitsagentur 4.360 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 351 Stellen (+ 8,8 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Jugendlichen, die im August noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, lag mit 237 jungen Menschen um 19 Jugendliche (- 7,4 Prozent) niedriger als vor der Jahresfrist. Sie hatten die Wahl zwischen 1.437 unbesetzten Berufsausbildungsstellen. Das waren 25 Stellen (+ 1,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

„Erfahrungsgemäß ist der Ausbildungsmarkt bis in den Herbst hinein in Bewegung. Das heißt, es werden sich noch Jugendliche melden, die sich erst spät für die Aufnahme einer Ausbildung entschließen bzw. die ihren Ausbildungsbetrieb oder Ausbildungsberuf nochmals wechseln wollen. Für die Betriebe bedeutet dies, dass auch bis in den Herbst hinein Chancen bestehen ihre noch offenen Ausbildungsplatz zu besetzen. Jugendliche, die noch auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz sind oder immer noch keine konkrete Vorstellung von ihren beruflichen Zielen haben, sollten einen persönlichen Beratungstermin in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt zeitnah vereinbaren.  Zusätzlich können sich die Jugendlichen auch online durch das Erkundungstool Check-U bei ihrer Ausbildungsplatzsuche inspirieren lassen und dabei ihre Interessen und Fähigkeiten besser erkennen. Auch Veranstaltungen, wie die „digitalen Elternabende“ in der KW 39 sind zu empfehlen. Außerdem findet unsere mit der Stadt Schweinfurt und der Handwerkskammer Würzburg-Schweinfurt gemeinsame Nachvermittlungsbörse am 22. September ab 10:00 Uhr auf dem Schillerplatz in Schweinfurt statt.   Diese Angebote können auch noch kurzfristig den richtigen Weg zum Wunsch-Ausbildungsplatz weisen“, kommentiert Stelzer die Situation am regionalen Ausbildungsmarkt.