Pressemitteilung
Nr. 17/2024 – 23.04.2024
Die Woche des Job-Turbo
„Hier gehöre ich hin!“ – Der Job-Turbo in Bad Neustadt an der Saale
Was ist der Job-Turbo?
Der Job-Turbo des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat das Ziel, die Beschäftigungsmöglichkeiten von Geflüchteten zu erhöhen. Es soll eine Arbeitsaufnahme zeitnah nach dem Integrationskurs erreicht werden. Hierbei werden den Arbeitnehmern und Unternehmen verschiedenste Anreize geboten, um die Integration zu beschleunigen.
Besonders im Fokus liegt, dass der Spracherwerb während der Beschäftigung erfolgt. Unternehmen sollten dementsprechend bereit sein, Menschen mit geringen Deutschkenntnissen einzustellen. Anschließend soll aber weiter in Sprache und Qualifikation investiert werden, sodass der Fachkräftebedarf nachhaltig gedeckt werden kann. Die Agenturen für Arbeit, die Jobcenter und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unterstützen diesen Prozess nicht nur beratend, sondern auch durch finanzielle Förderungen.
Frauen helfen Frauen – wie das Thema Chancengleichheit den Job-Turbo befeuert
„In meiner Heimat in Kolumbien gibt es viel Armut und Korruption“, berichtet Tulia Fanny Preciado Rodriguez, kurz Fanny. Sie sei nach Spanien geflüchtet und kam 2015 mit ihrem damals vierjährigen Sohn, durch den Kontakt mit ihrer in Deutschland lebenden Schwester, in die Rhön. Viel Zeit zum Ankommen sei ihr nicht geblieben: Deutsch lernen, Job finden und Wohnung mieten standen auf dem Programm. Von der evangelischen Kirchengemeinde und in den Begegnungscafés erhielt sie in vielerlei Hinsicht Unterstützung. Bis 2023 war sie als Reinigungskraft, Servicekraft und Verkäuferin tätig.
Im Oktober 2023 besuchte sie die Messe zum Thema Chancengleichheit „Frauen helfen Frauen“, wo sie auf Angelika Schleicher, Arbeitsvermittlerin im Arbeitgeber-Service des Jobcenters Landkreis Rhön-Grabfeld und Beauftragte für Chancengleichheit, trifft. Sie verhilft Fanny zum Kontakt mit dem RHÖN-KLINIKUM Campus. Über das Programm der Arbeitsagentur Schweinfurt „Pflegepflaster 2.0“ macht sie nun eine Ausbildung zur Pflegefachhelferin im Klinikum und feilt währenddessen an ihren Sprachkenntnissen. Antje Staudt, Arbeitsvermittlerin im Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur, kann durch die Weiterbildungsförderung zusätzlich unterstützen. Durch den engen Kontakt zwischen dem Campus, dem Jobcenter Landkreis Rhön-Grabfeld und der Agentur für Arbeit konnte Fanny schnell eine langfristige Perspektive geboten werden.
Zitat:„Ich weiß, dass die deutsche Sprache für meinen Beruf wichtig ist und ich denke, durch den Kontakt zu anderen lerne ich diese auch“, sagt Fanny. „Ich hoffe, ich kann auch andere Frauen motivieren, in der Pflege zu arbeiten.“
Nicht nur Fanny konnte bei „Frauen helfen Frauen“ eine Ausbildungsstelle vermittelt werden.
Zitat:„Die Schwester und eine Nichte von Fanny waren beide auch schon zum Beratungsgespräch hier. Auch ihnen konnten wir helfen. Seit Anfang April macht die Schwester und ab September die Nichte eine Pflegeausbildung. Beide freuen sich auch, Menschen helfen zu dürfen“, erzählt Schleicher stolz.