Pressemitteilung
Nr. 18/2024 – 23.04.2024
Die Woche des Job-Turbo
Job-Turbo zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Schweinfurt
Was ist der Job-Turbo?
Der Job-Turbo des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat das Ziel, die Beschäftigungsmöglichkeiten von Geflüchteten zu erhöhen. Somit soll eine Arbeitsaufnahme zeitnah nach dem Integrationskurs erreicht werden. Hierbei werden den Arbeitnehmern und Unternehmen verschiedenste Anreize geboten um die Integration zu beschleunigen.
Besonders im Fokus liegt, dass der Spracherwerb während der Beschäftigung erfolgt. Unternehmen müssen dementsprechend bereit sein, Menschen mit geringen Deutschkenntnissen einzustellen. Anschließend soll aber weiter in Sprache und Qualifikation investiert werden, sodass der Fachkräftebedarf nachhaltig gedeckt werden kann. Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter unterstützen diesen Prozess nicht nur beratend, sondern auch durch finanzielle Förderungen.
Von der Theorie in die Praxis
Olha Tonkykh kam im Juli 2022 nach Deutschland. Wie so viele andere, war sie wegen des russischen Angriffskrieges gezwungen ihr Land zu verlassen. Von Mai 2023 bis Februar 2024 absolvierte sie erfolgreich ihren Integrationskurs. Bereits währenddessen war sie zeitweise bei einem Zahnarzt in Schweinfurt geringfügig beschäftigt. In der Ukraine hatte sie bereits als Physiotherapeutin und als Krankenschwester in der Intensivmedizin einschlägige Berufserfahrung im medizinischen Bereich gesammelt. Aufgrund dieser fachlichen Vorkenntnisse und mit der Unterstützung der Mitarbeitenden des Jobcenters Landkreis Schweinfurt ist Olha nun seit Februar 2024 in Teilzeit als Pflegehelferin im Seniorenpflegezentrum St. Helena in Grafenrheinfeld beschäftigt. Seit Anfang April nimmt sie nun berufsbegleiten an einem berufsbezogenen Sprachkurs teil. Nina Bauer, Leiterin der Einrichtung und des Pflege-dienstes, richtet sich dafür gerne in der Arbeitszeitplanung nach den Terminen des Sprachkurses. Ziel ist die Anerkennung des in der Ukraine erworbenen Berufsabschlusses als Krankenschwester.
Ein Resümee der Geschäftsführerin des Jobcenters Landkreis Schweinfurt, Natalie Weis
Zitat:„Ein wirklich gelungenes Beispiel dafür, wie gut die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund gelingen kann und welche Perspektiven es gibt. Die Geflüchtete bringt ein hohes Maß an Fachlichkeit mit. Die Anerkennung des Berufsabschlusses aus der Ukraine ist auf den Weg gebracht. Sprachkenntnisse müssen aber noch ausgebaut werden. Leider dauert das seine Zeit. Aber sowohl Arbeitgeberin als auch Mitarbeiterin investieren in die Zukunft. Durch die Rücksichtnahme bei der Dienstplan-Erstellung kann Frau Tonkykh am berufsbegleitenden Sprachkurs teilnehmen.
Geholfen hat auch der frühe Praxiseinstieg im Rahmen des Minijobs in der Zahnarztpraxis. So gelingt Fachkräftegewinnung und Integration Geflüchteter“, fasst Natalie Weis, die Geschäftsführende des Jobcenters Landkreis Schweinfurt zusammen.
„Es gibt Unterstützungsmöglichkeiten verschiedenster Art. Das ist gut und wichtig, da jeder geflüchtete Mensch eine andere Ausgangslage hat.
Der Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt über eine Helfertätigkeit bietet durchaus Perspektive. Es ist keine Einbahnstraße!“
Zitat:„Die Mitarbeitenden von Agentur für Arbeit und Jobcenter zeigen Möglichkeiten auf. Beispielsweise existieren für Unternehmen Möglichkeiten, die berufliche Weiterbildung einzelner Beschäftigter im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses durch Zuschüsse zum Arbeitsentgelt sowie den Weiterbildungskosten“, stimmt Alexandra Elbert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt Natalie Weis zu.
„So können aus dem Beschäftigtenkreis der Helfer die Fachkräfte von Morgen direkt im Unternehmen gewonnen werden.“