„Die Januar-Daten dokumentieren: Der Arbeitsmarkt in Westmecklenburg behauptet sich auch in schwierigen Zeiten. Die Arbeitsmarktentwicklung verläuft zudem in saisontypischen Bahnen, das zeigt uns auch der Januar 2023“, erklärt Guntram Sydow, Chef der Schweriner Arbeitsagentur.
„Insbesondere der Übergang der geflüchteten Ukrainer*innen in die Grundsicherung sorgt auch in diesem Monat für eine Zunahme im Vorjahresvergleich. Im Januar sind in Westmecklenburg 1.337 Ukrainer*innen als arbeitslos gemeldet. Das Plus im Vergleich zum Vormonat ist saisonal typisch und daher nicht ungewöhnlich“, so Sydow.
Der jahreszeitlich typische Anstieg - trotz des milden Winters - der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Dezember habe verschiedene Gründe, etwa auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende, das saisonal eingeschränkte Tourismusgeschäft sowie - witterungsbedingte Auftragsrückgänge im Straßen-, Garten- und Wohnungsbau.
Insgesamt sind im Westen Mecklenburgs im Januar 2023 17.157 Frauen und Männer als arbeitslos registriert. Das sind 1.119 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,1 Prozent (MV: 8,3 Prozent).
Kurzarbeitergeld
Im Januar haben insgesamt 30 Unternehmen für 194 Mitarbeiter*innen Kurzarbeit angezeigt. Ob die Unternehmen Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen haben, zeigt sich erst mit Zeitverzug, denn die Betriebe haben eine Frist von drei Monaten, Kurzarbeit für ihre Arbeitnehmer*innen abzurechnen. Die Auswertung für den Monat September 2022 liegt aktuell vor: Für 198 Beschäftigte wurde in 13 Betrieben tatsächlich Kurzarbeitergeld abgerechnet (Kurzarbeiter-Quote: 0,1 Prozent).
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag in den drei Westmecklenburger Jobcentern im Januar bei 22.441. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies ein Anstieg von 1.569 Personen (7,5 Prozent). In der Grundsicherung für Arbeitsuchende waren 11.083 Menschen arbeitslos gemeldet, 996 (9,9 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor.
Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit
Im Januar 2023 sind insgesamt 1.579 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 95 junge Leute oder 6,4 Prozent mehr als im Dezember 2022 und 188 bzw. 13,5 Prozent mehr als im Januar 2022.
Gemeldete Stellen
Demografischer Wandel und Engpässe bei Fachkräften stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bremsen Krisenzeiten die Arbeitskräftenachfrage. "Vor dem Hintergrund der aktuellen Unsicherheiten lässt der neu gemeldete Personalbedarf leicht nach. Weil Arbeitskräfte knapp sind, halten Betriebe ihre Beschäftigten dennoch. Neue Einstellungspläne werden dabei allerdings leicht zurückgefahren", erklärt der Agenturchef.
Im Januar wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service Westmecklenburg 813 freie Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet: 131 oder 13,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dennoch bieten sich zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten - insbesondere im Bereich der Zeitarbeit, im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel, in der öffentlichen Verwaltung. Aktuell sind 5.571 zu besetzende freie Arbeitsstellen in unserem Bestand: 106 oder 1,9 Prozent weniger als im Dezember 2022. Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in Westmecklenburg zeigt sich damit - trotz aller Vorsicht - auf einem hohen Niveau.
Auf einen Blick - Entwicklung in der Landeshauptstadt Schwerin
Jan 23 | Veränd. zum VJ in % | Dez 22 | Jan 22 | |
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Arbeitslosenquote in % | 9,2 | 0,4 p. P. | 8,6 | 8,8 |
Arbeitslose | 4.479 | 3,8 | 4.217 | 4.314 |
darunter SGB III | 1.185 | 1,0 | 1.076 | 1.173 |
darunter SGB II | 3.294 | 4,9 | 3.141 | 3.141 |
darunter Jugendliche | 445 | - 1,1 | 431 | 450 |