Auch im Berichtsmonat August steigt die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat weiter leicht an und lässt die Zahl an arbeitslos gemeldeten Menschen in beiden Kreisen, Siegen-Wittgenstein und Olpe, steigen. Teilweise mit saisonüblichen Effekten begründet, wie dem Enden von Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen zur Jahresmitte und dem „Sommerloch“ auf dem Arbeitsmarkt, kommt der Markt jedoch nicht so recht in Schwung. Die schwache Konjunktur trübt zusätzlich die Lage ein. Anders noch als im Juli nimmt auch die Arbeitskräftenachfrage im August spürbar ab. Der Zugang an gemeldeten Arbeitsstellen ist rückläufig, der Bestand stagniert jedoch auf hohem Niveau. Stephanie Krömer, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Siegen, analysiert die aktuelle Situation so: „Die schwächeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kommen auch auf den Arbeitsmarkt an. Dabei ist die zunehmende Arbeitslosigkeit erfreulicherweise nach wie vor aber nicht auf Entlassungen zurückzuführen. Vielmehr mangelt es dem Arbeitsmarkt aktuell an Dynamik, insbesondere durch ausbleibende Einstellungen. Mit Blick auf den September hoffen wir, dass eine baldige Herbstbelebung zu einer steigenden Aufnahmefähigkeit beiträgt und wieder mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit rasch beenden können. Aus Erfahrung wissen wir, das unseren Arbeitsmarkt - allen Entwicklungen zum Trotz - eines kennzeichnet: Beständigkeit.“
Krömer appelliert gleichzeitig an alle beteiligten Akteure auf dem Arbeitsmarkt zu Wachsamkeit: „Es gilt die Signale, die die aktuelle Eintrübung nochmals verstärken in den Fokus zu rücken, richtig zu interpretieren und gegenzusteuern. Die transformativen Prozesse sind auf dem heimischen Arbeitsmarkt in vollem Gange: Strukturwandel, Demografie, Digitalisierung und Klimatransformation. Sie erfordern eine Art Zäsur. Das fordert insbesondere Unternehmen heraus. Das Arbeitskräftepotential sinkt weiter. Viele versierte Fachkräfte verlassen den Arbeitsmarkt in Richtung Rente. Erschwerend kommt hinzu, dass die Qualifikationsanforderungen steigen. Das spiegelt sich auch in den statistischen Daten: Von Arbeitslosigkeit betroffen sind zu einem hohen Maße Menschen ohne Ausbildung. Umgekehrt gilt, dass ab dem Fachkräfteniveau aufwärts die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden oder gar zu bleiben, abnimmt. Qualifizierungen können hier Abhilfe schaffen. Jede weitere Fachkraft ist ein Schritt hin zu einem ausgewogeneren Arbeitsmarkt und sichert Beschäftigung. Die Qualifizierungsangebote der Arbeitsagenturen eröffnen vielfältige Angebote und werden großzügig und bis zu 100 Prozent gefördert. Kommen Sie auf unsere Beraterinnen und Berater zu.“