Gemeinsamer Workshop zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“

Agentur für Arbeit Siegen, Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein und Migrationsberatungsstellen tauschen sich aus

13.09.2023 | Presseinfo Nr. 61

Zusammen mehr bei der Integration von Zugewanderten erreichen – das ist das Ziel der Kooperationsvereinbarung, die bereits vor zwei Jahren zwischen der Agentur für Arbeit Siegen, dem Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein und den Trägern der Migrationsberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege geschlossen wurde. Der diesjährige gemeinsame Workshop hatte das Thema „Interkulturelle Kompetenz“ zum Schwerpunkt. 

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Vorsitzende der Siegener Arbeitsagentur, Stephanie Krömer, die die Bedeutung der gemeinschaftlichen Ausrichtung und das Engagement aller beteiligten Akteure lobte, stiegen die Teilnehmenden über eine interaktive Einstiegsübung in die Workshop-Arbeit ein.  In einem sich anschließenden Impulsvortrag erklärten Anna Butzek (Diakonie Südwestfalen) und Emetullah Hokkaömeroglu (AWO Kreisverband Siegen) an praxisnahen Beispielen, wie unterschiedliche Kommunikationsstile oder ein andersartiges Verständnis von Zeit beispielsweise, sich maßgeblich auf die weitere Zusammenarbeit mit Menschen mit Einwanderungsgeschichte auswirken können. Ganz konkret entstehen, basierend auf unterschiedlichen Interpretationen ein und derselben Situation, Störgefühle auf beiden Seiten, die die weitere Zusammenarbeit erschweren – völlig ohne Not. Emetullah Hokkaömeroglu erklärt dazu: „Eine Lösung liegt dabei in der Fähigkeit, interkulturell kompetent zu agieren und mit Sensibilität und Empathie mögliche Falschannahmen mit dem dafür nötigen Wissen zu kulturspezifischem Verhalten, zu begegnen.“ Nachdem ein gemeinsames Verständnis für die unterschiedlichen Dimensionen, die jede Kultur beinhaltet, geschaffen wurde, haben die Anwesenden ganz praktisch anhand von ausgesuchten Fallbeispielen interkulturelle Missverständnisse identifiziert und sich hierzu intensiv ausgetauscht. Es bot sich ausreichend Raum verschiedene Diskussionsfragen vertiefend nachzugehen und sich weiter zu vernetzen. Thomas Wendel, Migrationsbeauftragter der Arbeitsagentur Siegen, resümiert den Austausch so: „Es bot sich eine tolle Gelegenheit noch intensiver in den Dialog einzusteigen und sich der Komplexität, die das Thema Migrationsberatung bietet, einmal gemeinsam vertieft zu widmen. Jeder hier von uns bringt bewusst wie unbewusst seine eigene Prägung, beruflich wie privat, mit ein. Bündeln wir die heute gewonnen Erkenntnisse mit dem vorhandenen Erfahrungswissen, entwickeln wir alle das nötige Feingefühl für den Umgang und die Beratung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte.“

Hintergrundinformation: 

Träger der Migrationsberatung für Erwachsenen (MBE) im Kreis Siegen-Wittgenstein sind die AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe, der Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V., die Diakonie in Südwestfalen Soziale Dienste und der Verein für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V.. Die wichtigsten Themen der Migrationsberatungsstellen sind vor allem Sprachförderung, Arbeit und Ausbildung, Schul- und Berufswegeplanung, Anerkennung von vorhandenen Qualifikationen wie auch sozial- und ausländerrechtlichen Fragestellungen.
 

Personengruppe, die den Workshop durchgeführt hat.
(v.l.) Silke Goldbach (Diakonie Südwestfalen), Sophie Kröckel (AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe), Tanja Bierwirth (Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein), Thomas Wendel (Agentur für Arbeit Siegen), Anna Butzek (Diakonie Südwestfalen), Emetullah Hokkaömeroglu (AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe)Bild: Nadine El Moussaoui (Agentur für Arbeit Siegen)