In der Natur hat es bereits eingesetzt, das Frühlingserwachen. Und auch auf dem Siegener Arbeitsmarkt zeigen sich im Berichtsmonat März erste Anzeichen einer
leichten Aufhellung der über die letzten Monate getrübten Stimmung. Der Arbeitsmarkt kommt im Monat März wieder leicht in Schwung. Nachdem es in den
zurückliegenden Monaten an Dynamik gemangelt hatte, schmilzt der Bestand an Arbeitslosen im März leicht ab. 151 Menschen weniger waren in beiden Kreisen von Arbeitslosigkeit betroffen. Aber ob damit das erhoffte „Tauwetter“ einsetzt - Stephanie Krömer, Leiterin der Siegener Arbeitsagentur, kommentiert so: „Natürlich freuen wir uns über dieses positive Vorzeichen in diesem Monat. Zudem finden bemerkenswert viele Frauen ihren Weg zurück in Arbeit. Auch das Angebot an Stellen wächst leicht, statt weiter zu stagnieren.
Im Kreis Siegen-Wittgenstein haben Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber 413 neue Stellen gemeldet, im Kreis Olpe 239. Sind in Summe 652 frische Jobchancen. Und dennoch: Wir bleiben in unseren Erwartungen verhalten optimistisch. Denn wir wissen, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Betriebe in der Region weiterhin auf eine Belastungsprobe stellen. Krisengezeichnet und von der anhaltenden Konjunkturflaute betroffen, tun sie was sie können, um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Perspektive zu bieten. Aber über das laue Lüftchen freuen wir uns dennoch und setzen hier mit unserem Anspruch an: Auch und gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten eines gut zu tun - die Region beraten.“
Bundesweite Aktionstage anlässlich des Jobturbos Eine weitere Chance für den Arbeitsmarkt und die Unternehmen sieht Stephanie Krömer auch in der Arbeitsmarktintegration von ukrainischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und den Geflüchteten aus den Top acht Herkunftsländern¹. Hier die zündende Idee: Der Job-Turbo. Vom 22. April bis zum 28. April richtet die Siegener Arbeitsagentur daher auch in der Aktionswoche gemeinsam mit den beiden Jobcentern, Kreis Siegen-Wittgenstein und Kreis Olpe, hierauf ganz besonders ihr Augenmerk. Sie zeigt anhand von guten Beispielen in der Turbo-Woche, wie arbeitsmarktliche und damit auch gesellschaftliche Integration gut gelingen kann: „Den Integrationskurs frisch absolviert und oftmals schon in der Heimat gut ausgestattet mit fachlichen Kenntnissen, bilden diese Personen ein wichtiges Gut für unseren Arbeitsmarkt. Wir setzen alles daran, damit es uns gelingt, diese Ressource für unsere Region zu erschließen. Personelle Engpässe dürfen bei solch einem unerschlossenen Potential im besten Fall kein Thema mehr sein.“
¹ Mit einer der folgenden Staatsangehörigkeit: Afghanistan, Eritrea, Iran, Irak, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien
Christoph Sczudlik, Geschäftsführer im Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein, rundet diese Einschätzung so ab: „Das erfordert Mut zur Lücke, nämlich dann, wenn die Menschen sprachlich noch nicht hunderprozentig fit sind und im Job noch entsprechendes Vokabular aufsatteln müssen. Das verlangt beiden Seiten viel ab. Aber es lohnt sich.“
So begegnet man bestehenden Hindernissen ganz pragmatisch. Und auch umgekehrt wird ein Schuh daraus: Wenn die Sprache nicht das Problem marktiert sondern noch fehlende fachliche Kenntnisse. Dann greift, wie für alle anderen Beschäftigten auch, das Qualifizierungschancengesetz. Mit ihm können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer parallel zur Arbeit fehlende berufliche Kenntnisse erwerben. So geht nichts verloren: Weder Zeit noch Geld. Denn die Agentur für Arbeit unterstützt bei dieser Form der Qualifizierung und fördert das Engagement der Beschäftigten wie auch das der Betriebe.
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